Lust und Gefahr
über ihre Arme, die mit blauen Flecken übersät waren, und sah ihn an, unsicher, was er in ihren Augen las. »Ich glaube nicht, dass du das jemals tun würdest.« Ihre Blicke trafen sich, und er legte einen Finger unter ihr Kinn und hob es sacht an. »Nein, das würde ich niemals tun.« Mit seinem Daumen strich er über ihre Wange und schaute ihr tief in die Augen.
Sie bemerkte die Hitze, die in seinem Blick stand, hörte, wie sein Atem schneller ging, fühlte das Verlangen, das von seinem Körper ausging. Und sie spürte, wie ihr Körper mit einem Erschauern antwortete.
Nein, Mac würde mir niemals weh tun … Jedenfalls nicht körperlich.
Sie löste sich aus seiner Umarmung und beachtete das Knistern zwischen ihnen und die unsichtbare Anziehungskraft seiner starken Männlichkeit einfach nicht mehr.
Groß und beeindruckend stand er vor ihr, eine Mauer aus männlicher Energie und Selbstsicherheit. »Wir werden darüber reden. Aber nicht jetzt. Jetzt werden wir erst mal etwas essen. Und in den nächsten paar Stunden werden wir die Finger voneinander lassen.« Er verzog das Gesicht. »Was, wie du sicher weißt, nicht ganz leicht wird.«
Sie sah an ihm herunter. Unter dem Stoff seiner Jeanshose zeichnete sich seine Erektion deutlich ab.
»Und wenn dieser verdammte Regen endlich nachlässt«, fuhr er fort, »werden wir zur heißen Quelle gehen.« Als er sich vorbeugte und einen zarten Kuss auf ihre Lippen hauchte, spürte sie, wie ihre Knie weich wurden. »Wo ich meine Bemühungen fortsetzen werde, alles, was bisher war, zu übertreffen.« Er machte eine kleine Pause. »Danach werden wir reden.«
Tommi starrte ihn an und überlegte, dass sie eigentlich hart bleiben und sich nicht unterkriegen lassen sollte. Allerdings war sie sich nicht sicher, wie sie das anstellen sollte. »Wer hat gesagt, dass du für den Ablaufplan verantwortlich bist?«
»Bist du denn nicht einverstanden? Ich hätte schwören können, dass du Sex in der heißen Quelle haben wolltest. Ich erinnere mich, dass deine Anweisung sehr bestimmt war – und sehr explizit.« Damit hatte er recht. Trotzdem … »Das hier ist alles so verwirrend, Mac. Ich weiß nicht, ob ich …«
Er schüttelte den Kopf und legte einen Finger auf ihre Lippen. »Im Augenblick musst du nichts wissen und über nichts nachdenken – über gar nichts.« Er machte einen Schritt zurück und schob die Hände in die Hosentaschen, ohne den Blick von ihr zu wenden. »Letztendlich sind wir hier gelandet und müssen ein paar Tage zusammen verbringen.« Er hielt inne und wirkte einen Moment lang unsicher. »Und was mich betrifft … Ich bin mit gewissen Vorgefühlen an diese Abmachung zwischen uns herangegangen. Vielleicht waren sie falsch, vielleicht auch richtig. Ich wette, dass es bei dir genauso gewesen ist. Jetzt schlage ich vor, dass wir den Rest unserer gemeinsamen Zeit damit verbringen, diese Vorgefühle zu prüfen.«
Neugierig und doch wachsam blickte sie ihn an. »Das ist mehr, als du in der gesamten Zeit gesagt hast, seit ich hier bin. Sehr … überlegt.«
Er lächelte nicht. »Ich gehe Probleme gern logisch an.«
»Und ich bin das Problem?«
Er nahm sich einen Augenblick, um über die Frage nachzudenken. »Ja.«
»Jetzt sollte ich mich wohl geschmeichelt fühlen?«
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Ja, ich denke, das solltest du.« Er machte die zwei Schritte, die nötig waren, um direkt vor ihr zu stehen, doch er berührte sie nicht. »Können wir jetzt essen?«
Essen war plötzlich das Letzte, wonach Tommi im Moment war, aber sie nickte. »Danach würde ich – wenn du nichts dagegen hast – meine Hände gern von dir lassen, indem ich sie mit einigen Telefonanrufen beschäftige und ein paar Akten durcharbeite. Ist das okay für dich?«
»Ich denke, ich kann ein paar Stunden überleben, ohne dass du in mir bist, Mac. Ist das okay für dich?« Sie warf ihm unter ihren Wimpern hervor einen Blick zu.
»Das war ein Tiefschlag, Süße«, sagte er und grinste. »Aber in Anbetracht der Tatsache, dass ich die Auszeit vorgeschlagen habe, werde ich diesen Verlust als einen … zeitlich begrenzten Aufenthalt in der Hölle betrachten. Mit Betonung auf zeitlich begrenzt.«
Reid fuhr Stück für Stück die einsame, nahezu unpassierbare Straße hinauf. Borg hatte nicht übertrieben. Es war eine einzige Schlammpfütze, und es wurde schlimmer, je näher er der Hütte kam. Reid hatte zwar nicht geplant, bis vor die Haustür zu fahren, doch er hatte ganz sicher
Weitere Kostenlose Bücher