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Lustig, lustig, tralalalala

Lustig, lustig, tralalalala

Titel: Lustig, lustig, tralalalala Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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Chipstüte auf. Sie war schon lange nicht mehr tanzen gewesen. Bei ihrer Figur würden sie sowieso alle auslachen.
    «Na ja, es geht   … es geht um den guten Zweck natürlich!», stotterte die Prinzessin.
    «Ja, aber was IST der gute Zweck?» Die Stiefmutter zog die Augenbrauen bis zum Haaransatz hoch und trommelte ungeduldig auf einen Regalboden.
    «Tiere, es ging um Tiere. Mensch, nun seht mich doch nicht alle so an. Ich habe einen Terminkalender voller Verpflichtungen, da kann man schon mal etwas durcheinanderbringen!»
    «Hmm. Hauptsache, die Garderobe ist in Ordnung, damit Madame eine gute Figur macht, gelle?», blaffte der Wolf.
    «Hihi   … tja   …» Verlegen kicherte die Prinzessin in die Runde und schluckte weiteres Gejammer hinunter. Sie wollte die ohnehin schon strapazierten Nervenkostüme nicht unnötig mehr belasten. Mit Schwung erhob sie sich und klatschte aufmunternd in die Hände.
    «Also, was ist jetzt? Suchen wir den Ausgang oder was?»
    Zielstrebig stapfte sie in eine Richtung davon, ohne sich umzudrehen. Eilig folgten ihr der Wolf und die Hexe. Nur die Stiefmutter blieb zurück.
    «Was ist? Wo bleibst du?», rief ihr die Hexe zu.
    «Na, einer muss doch hier die Stellung halten. Geht ihr alleine, und wenn ihr etwas findet, holt mich einer von euch.»
    «Na toll, erst alle hochscheuchen und dann selber faul in den Kissen schlummern. Das habe ich gern.» Ihre Laune wurde schon wieder erheblich schlechter. Schließlich hatte sie seit gefühlten drei Stunden schon nichts Süßes mehr gegessen, und ihr Blutzuckerspiegel lag bereits in Tiefen, in die nicht einmal das Schmuckherz der
Titanic
herabsinken wollte.
     
    «Wie lange dauert das denn noch hier?», quengelte die Prinzessin. Ihre Füße taten weh, und es schien, als bilde sich unter ihrem rechten Fuß langsam eine Blutblase. Die drei waren tapfer durch endlos scheinende Gänge gestapft, doch irgendwie schien sich alles immer und immer zu wiederholen. Stofftiere, Süßigkeiten, Spielzeug, Mode, Bücher, Stofftiere, Süßigkeiten, Spielzeug, Mode, Bücher, Stofftiere und so weiter und so weiter. Von einem Ein- oder Ausgang war meilenweit keine Spur.
    «Da vorne sehe ich Licht, da wird es sein!», rief der Wolf plötzlich und jagte wie von der Tarantel gestochen los.
    «Halt! Warte auf uns!», maulten Hexe und Prinzessin, die sich in ihren Bewegungsabläufen nun ziemlich ähnlich waren. Die eine wegen des falschen Schuhwerks, die andere wegen des falschen Diätplans. Doch ein paar Minuten später kamen auch sie am großen Tor des Kaufhauses an, wo der Wolf bereits unruhig hin- und herschlich. Er hatte den Ort schon gründlich inspiziert. Der Ausgang bestand aus einer großen Schiebetür mit Elektroantrieb. Zusätzlich dazu war die Tür jedoch mit ein paar Brettern vernagelt, und am unteren Rand schien ein Drahtseil gespannt. Man konnte davon ausgehen, dass dieses unter Strom stand.
    «Und? Was schlägst du vor? Das Gitter kriegen wir nicht auf, den Wachdienst können wir nicht kontaktieren, weil hier scheinbar nirgendwo Funkkontakt herrscht, und vermissen wird uns Außenseiter so schnell auch keiner. Was soll’s? Ich habe schon Schlimmeres überstanden», seufzte die Hexe, immer noch etwas außer Atem.
    «Was denn? Den Blick in den Spiegel?» Die Prinzessin musterte abfällig die Figur der Knusperhexe und blieb mit ihrem Blick demonstrativ an den Speckringen im Bauchbereich hängen.
    «Ich habe einen trägen Stoffwechsel. Da kann man nichts machen.»
    «Mhh, klar. Und ’ne Hormonstörung hast du wahrscheinlich auch.»
    «Nein, habe ich nicht. Es kann eben nicht jeder so attraktiv aussehen wie du. Mir fehlt es einfach an Disziplin, außerdem esse ich gerne. Dafür habe ich eben andere Qualitäten, aber die werdet ihr sicher nicht herausfinden.»
    «Wir brauchen Spezialwerkzeug oder ein Wunder, wenn wir hier rausspazieren wollen.» Der Wolf ignorierte absichtlichdas weibische Gezänk und kauerte sich vor dem Tor auf den Boden.
    «Vielleicht öffnet sich morgen die Pforte auch einfach von allein, und jemand hat uns nur einen Streich spielen wollen?» Die Prinzessin hatte die Situation immer noch nicht recht begriffen.
    «So langsam reicht es mir mit deiner Blauäugigkeit! Entweder machst du einen kreativen Vorschlag oder hältst einfach deine königliche Klappe!», giftete nun die Hexe und schlug verzweifelt mit der flachen Hand an die Torwand, dass es nur so schepperte. Die drei hielten kurz den Atem an. Doch außer etwas Staub, der die

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