Lustige Streiche mit Hanni und Nanni
ich ja gerade Geburtstag!“, rief Marianne. „Das wäre eine tolle Geburtstagsfeier!“
„In Ordnung“, sagte Jenny. „Da müssen wir uns schnell an die Vorbereitungen machen! Wir haben nicht mehr viel Zeit.“ Sie wandte sich an die Vertrauensschülerin. „Ruth, du kommst doch auch?“
Ruth nickte. „Ich gehe heute Nachmittag mit Hilda in die Stadt und bestelle ein paar Sachen für das Picknick“, sagte sie. „Ihr holt dann nach und nach alles ab. Wenn ihr mit kleinen, unauffälligen Päckchen in die Schule kommt, wird niemand Verdacht schöpfen.“
„Sollen wir Irene einweihen oder nicht?“, fragte Jenny.
„Natürlich nicht“, sagte Bobby. „Sie würde sofort zu ihrer Mutter laufen und uns verraten - und dann wäre unser Picknick im Eimer!“
„Eigentlich ist es nicht schön, dass wir Irene nirgends mitmachen lassen“, meinte Hanni. „Aber wir können es wirklich nicht riskieren.“
Marianne war wegen ihres Geburtstages besonders aufgeregt. „Natürlich nehme ich meinen Geburtstagskuchen mit“, sagte sie zu ihrer Freundin Carla. „Meine Mutter will mir vierzehn Kerzen schicken. Die stecken wir auf den Kuchen und zünden sie an.“
Irene war längst daran gewöhnt, dass man alle Pläne ohne sie schmiedete. Deshalb verschloss sie ihre Ohren, als sie sah, wie die Mädchen miteinander tuschelten. Sie versuchte nicht, das neue Geheimnis zu ergründen. Aber sie sah blass und unglücklich aus, lächelte nur selten und schloss sich niemandem an. Nachdem Elli am Besuchstag so freundlich zu ihr gewesen war, behandelte Irene sie sehr nett und Elli bekam seit der Zeit keine Näharbeiten mehr.
Mariannes Geburtstag kam heran. Wie immer bekam das Geburtstagskind von den anderen in der Klasse kleine Geschenke.
Meist waren es bescheidene Dinge, aber diesmal befanden sich ein paar kostbare Sachen darunter.
Angela überreichte Marianne eine Schallplatte. Sie hatte zwanzig Mark gekostet. Marianne war gerührt. „Du hättest nicht so viel Geld ausgeben dürfen!“, sagte sie.
„Warum nicht?“, erwiderte Angela. „Mein Großvater hat mir erst letzte Woche fünfzig Mark geschickt. Wenn ich das Geld nicht ausgeben soll, wozu habe ich es dann?“
Um nicht übertroffen zu werden, schenkte Bettina eine teure
Notenmappe aus Leder. Marianne staunte, dass Bettina ihre abgewetzte Mappe aufgefallen war.
„Bettina - wie wunderschön!“, rief Marianne und ihr Gesicht rötete sich vor Freude. „Aber du hättest mich wirklich nicht so reich beschenken sollen! Schlimm genug, dass Angela das getan hat - und nun gibst du auch so viel Geld für mich aus!“
„Was Angela kann, kann ich auch“, erwiderte Bettina steif. Diese Worte dämpften Mariannes Freude. Wenn sich Bettina nur bemüht hatte, um Angela zu übertreffen, dann steckte hinter dieser Gabe wenig Freundlichkeit und Zuneigung.
Zur allgemeinen Überraschung schenkte Claudine eine sehr hübsche Handtasche. Claudine gehörte zu den Mädchen, die über wenig eigenes Geld verfügten - und es auch zugaben. Deshalb freute sich Marianne über dieses Geschenk ganz besonders. „Vielen Dank, Claudine“, sagte sie. „Die Tasche ist wunderhübsch. Aber sie hat dich ein Vermögen gekostet. Und bei dir weiß ich ja, dass du nicht viel Taschengeld erhältst!“
Doch in dieser Woche schien Claudine reich zu sein. Für das Mondscheinpicknick stiftete sie acht Pfund Kirschen. „Wenn ich schon mal Geld habe, dann will ich es auch ausgeben“, meinte sie. „Ich wäre froh, wenn ich das immer tun könnte. Wie gut hat es doch Angela! Sie bekommt alles, was sie will!“
„Aber das bedeutet auch, dass du dich auf nichts mehr besonders freuen kannst“, warf Carla ein. „Ich meine - wenn meine Mutter und ich monatelang sparen, um zusammen in Urlaub zu gehen, dann ist dieser Urlaub für uns ein viel größeres Erlebnis als Angelas sämtliche Reisen zusammen. Freude und Glück kann man mit Geld nie und nimmer kaufen!“
„Sie hat wieder einmal recht“, sagte Nanni und nickte der stillen, bescheidenen Carla zu. „Ich wäre jetzt nur froh, wenn Hanni und ich ein paar Sachen mehr für unser Picknick kaufen könnten. Aber letzte Woche hatte unsere Großmutter Geburtstag und da haben wir fast unser ganzes Geld für einen lila Seidenschal ausgegeben. Deshalb sind wir ziemlich bankrott. Hoffentlich macht es dir nichts aus, Marianne, wenn wir dir nur einen Kasten Farbstifte schenken.“
„Ich freue mich sogar sehr darüber“, erwiderte Marianne, die im Grunde nicht
Weitere Kostenlose Bücher