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Lustnebel

Lustnebel

Titel: Lustnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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sich in seine Arme, sich damit zufrieden gebend, was er ihr in diesem Moment geben konnte.
     
    Rowena erwachte, als ihr die Sonne ins Gesicht schien. Sie rekelte sich und genoss die Wärme der Sonnenstrahlen und die Geborgenheit des Federbetts. Ihr Körper fühlte sich träge an, und die Muskeln schmerzten, ein stummes Zeugnis der gestrigen Erlebnisse. Verträumt blickte sie aus dem Fenster. Chayton hatte ihr gegenüber Gefühle gezeigt. Freude stieg in ihr auf. Sie hatten sich geliebt, und es war wundervoll gewesen. Als sie sich drehte, spürte sie den Schmerz an ihrem Anus und errötete. Es war für sie das erste Mal gewesen, auf diese Art genommen zu werden, und die Sanftheit, mit der er es getan hatte, hatten es zu einem unvergesslichen Ereignis gemacht. Sie bedauerte, dass er nicht mehr neben ihr lag, und hoffte, gemeinsam mit ihm frühstücken zu können. Eilig stand sie auf. Sie läutete nach Helen, ihrer Zofe, damit diese ihr die Kleider herrichtete und ihr beim Anziehen half.
     
    Wenig später betrat sie den Frühstückssalon und setzte sich enttäuscht an den Tisch, da Chayton nicht anwesend war.
    Cain schenkte ihr Tee ein und machte Anstalten, sich diskret zurückzuziehen.
    „Cain, wo hält sich Seine Lordschaft auf?“, versuchte Rowena herauszufinden.
    Der Butler sah sie mit hochgezogenen Brauen an. „Lord Windermere geruhte, nach einem kurzen Morgenmahl zu einen Ausritt aufzubrechen“, näselte Cain.
    Rowena verkniff sich ein Grinsen über das zunehmend blasierte Auftreten des Butlers. Er kehrte mit einem Silbertablett an den Tisch zurück. Neugierig und überrascht zugleich musterte sie das Schreiben, ehe sie danach griff. Sie drehte den Brief hin und her, doch das gewöhnliche Papier verriet nichts über den Absender, und auch die eilig hingeworfenen Buchstaben waren wenig aufschlussreich.
    Sie schlitzte das Kuvert auf und zog den Bogen heraus.
    „Millicent!“, rief sie erfreut aus, als sie den Namen der Absenderin las.
    Sie faltete den Brief auf und überflog die Zeilen. Nach einer Weile lehnte sie sich zurück und ging das Schreiben ein zweites Mal durch.
    Millicent wusste in der Tat interessante Neuigkeiten für Rowena zu berichten. In der letzten Saison hatte ein missgestalteter Mann vor dem Anwesen des Duke of Manly für Aufsehen gesorgt, als er einige Gäste des Duke belästigte. Augenzeugen wussten zweifelsfrei zu berichten, dass Chayton derjenige gewesen war, der den Unruhestifter überwältigte und fortbrachte.
    Da man den Unruhestifter fortan nicht mehr sah, vermutete man, Chayton habe ihn skalpiert oder Ähnliches. Unsinn, wie Millicent hinzufügte. Dafür gab es keine Beweise.
    Rowena blickte auf und starrte Cain an. Nein, der Unruhestifter fühlte sich sehr wohl. Sie legte den Briefbogen beiseite.
    „Cain“, begann sie.
    Der Butler trat an den Tisch. „Mylady wünschen?“
    „Wie hast du meinen Gatten kennengelernt?“
    Schock wanderte über Cains entstellte Miene, und Verlegenheit lag in seinen Augen.
    „Die Wahrheit bitte, Cain!“, forderte sie ihn auf.
    „Ich bin mir nicht sicher, ob das eine Geschichte ist, die für die Ohren einer Lady zuträglich ist“, versuchte Cain abzuwehren.
    Rowena schüttelte den Kopf. „Ich will die Geschehnisse nicht über dritte Personen erfahren. Also, wie kamst du in die Dienste meines Gatten?“
    Cain zerrte ungerührt an seinem Kragen. Dann räusperte er sich, und sein Blick wurde weich. „Ich habe eine Schwester, Marianne. Sie trat eine Stelle als Hausmädchen bei einem Ehepaar hier in der Gegend an. Alles war gut, bis die Herrschaften sie nach London mitnahmen. Ihre Briefe blieben aus, und sie schickte auch kein Geld mehr. Also machte ich mich auf den Weg zu ihr. Doch in London behauptete ihre Herrin, Marianne sei mit einem Handwerker durchgebrannt!“ Cain funkelte Rowena erbost an. Schnell fasste er sich und fuhr mit seiner Erzählung fort: „Marianne hätte ihre Familie nie im Stich gelassen. Niemals!“
    Rowena nickte beschwichtigend. „Was meinst du, ist geschehen?“
    Frustriert zuckte Cain mit den Schultern. „Ich habe wiederholt versucht, Mariannes Dienstherrin zur Rede zu stellen. Bei einer dieser Gelegenheiten traf ich auf Lord Windermere. Er war so gütig, sich meine Geschichte anzuhören, und nahm mich in seine Dienste.“
    Chayton hatte den Bruder eines verschwundenen Mädchens in seine Obhut genommen. Marianne, das namenlose Dienstmädchen, Abigail Cockreign, das Ehepaar Mortimer, Henriette Brickton und Claire. Und

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