Lustnebel
mit angenehm runden Kieseln. Der dünne Rock war klamm und schwerer als zu Beginn der Zeremonie. Er lag feucht und kühl an den Außenseiten ihrer Schenkel, eher steif als schwingend, während ihre feine Bluse gegen den Abendwind keinen Schutz bildete und ihre Haut eine Gänsehaut entstehen ließ. Ihre Nippel verhärteten sich durch die Kälte und rieben am Stoff. Sie zitterte, und es lag nicht allein an der Kälte.
Die Luft roch nach frisch gemähtem Gras und Blumen und dem Salbeigeruch, der aus dem Tipi drang. Je weiter sie sich dem Haus näherten, umso intensiver wurde der Geruch nach frischem Holz, Farbe und Bohnerwachs. Die Fassade des Hauses wirkte stellenweise schwarz im Dunkeln, doch etliche der vormals vernagelten Fenster waren repariert, und die geputzten Scheiben reflektierten den vollen Mond. Hinter den Fenstern ihres neu renovierten Schlafgemaches leuchtete goldener Feuerschein.
Rowena lächelte. Der gute Cain, ein wahrhaft rühriger Butler, der nicht vergaß, für die Annehmlichkeiten seiner Herrschaft zu sorgen.
Chayton starrte sie an.
„Was ist los?“ Sie strich über seinen nackten Oberarm und bemerkte, wie gut er sich anfühlte, stark und muskulös.
„Du benimmst dich seltsam“, erwiderte er und warf ihr einen forschenden Blick zu.
Rowena hielt inne und baute sich vor ihm auf. Mittlerweile standen sie in der Eingangshalle, nur wenige Schritte von der Treppe entfernt.
Nie zuvor war Rowena bewusst gewesen, wie glatt und kalt Marmor sein konnte. Ihre Haut brannte mit einem Mal. So, als leide sie unter einem Sonnenbrand. Sie lechzte nach Abkühlung. Ihre Fußsohle glitt prüfend über den kühlen Boden. Wie mochte es sich anfühlen, dort zu liegen? Die vollkommene Glätte auf ihrer Haut zu spüren? Die Kälte? Und die unbarmherzige Härte?
Ihr Körper schien wie eingesperrt in zu enger Kleidung. Sie löste die Schnürung ihres Oberteils. Chayton hob fragend die Augenbraue. Rowena näherte sich ihm, legte ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn. Seine Lippen schmeckten nach dem Kinik-Kinik, dem Tabak, den sie beide in der Channupa, der indianischen Pfeife, geraucht hatten. Seine Zungenspitze schnellte vor und zeichnete die Umrisse ihrer Lippen nach.
„Was hast du vor, Rowena?“, verlangte er zu wissen. Seine Hand griff nach ihrer, ehe sie seine Hose abstreifen konnte.
„Ich möchte, dass du mich nimmst“, flüsterte sie heiser vor Erregung. Sie fühlte Feuchtigkeit, die ihre Schenkel benetzte.
„Hier?“, vergewisserte sich Chayton. „Auf dem Steinboden der Halle? Wo wir jederzeit ertappt werden können?“ Ein Schmunzeln schwang in seiner Stimme mit.
„Hier, auf diesem harten, kalten Boden. Ich brenne, ich kann keine Minute länger warten!“, gab sie zurück.
Er packte ihre Hand fester und zog Rowena wieder nach draußen. Widerstrebend folgte sie ihm, sich der lodernden Glut zwischen ihren Schamlippen überdeutlich bewusst.
Chayton führte sie mit langen Schritten hinter das Tipi, als sie daran vorbeiliefen, schlug Rowena der Geruch der Räucherung entgegen. Ihre Scham pochte, und ihr Mund schien ausgetrocknet. Chayton drängte sie vorwärts, hinüber zum Springbrunnen mit den frisch eingesetzten Goldfischen und Seerosen. Das Ziergewässer war riesig, angemessen für den gewaltigen Park, der zu Barnard Hall gehörte.
Chayton bugsierte Rowena über den Rand der Anlage hinein ins Teichwasser. Das Nass plätscherte an ihren Knöcheln empor. Die Kälte des Wassers war wohltuend auf Rowenas erhitzter Haut. Sie seufzte. Sie blickte Chayton an und sah das Funkeln in seinen Augen. Sie zitterte.
So schnell, dass kein Widerspruch möglich war, packte Chayton sie an der Bluse und zerriss den Stoff. Ihre Brüste lagen frei, und seine Finger umfassten die Nippel, rieben und pressten sie. Rowena stieß einen heiseren Schrei aus. Seine Lippen umschlossen ihren Mund, während seine Hände über ihren Bauch nach unten wanderten und den Rock herunterzerrten. Der Stoff schwebte kurz an der Wasseroberfläche und sank dann auf den Boden des Teichs, legte sich um ihre Füße wie Fesseln. Jetzt präsentierte sie sich Chayton barbusig und untenrum entblößt. Fast schmerzhaft erregt pulsierte ihre Scham. Seine Zunge schob sich zwischen ihre Lippen, eroberte ihre Tiefen energisch, und Rowena erwiderte seine Wildheit. Oberhalb ihrer Waden glühte ihre Haut vor Hitze und Erregung. Kälte prickelte an ihren Füßen, die Sinnlichkeit dieser Gegensätze genießend, drängte sie sich enger an Chayton. Sie
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