Lustschmerz
hatte, fuhr ihre Fantasie in der darauf folgenden Nacht ihre persönliche sexuelle Achterbahn. Dauerhaft kam ihr der Begriff Vorführung in den Sinn. Sie träumte die wildesten Träume, in denen sie von maskierten Männern und Frauen berührt wurde, in denen Baxter all seine Energie darauf ausrichtete, sie, Samira, im besten Licht dastehen zu lassen. Und alle Träume endeten damit, dass Baxter sie hinaustrug und sich liebevoll um sie kümmerte. In diesen Tagen wurde der Wunsch, selber Teil einer solchen Veranstaltung zu sein, fast übermächtig.
Sicher hatte sie schon davon gehört und sie kannte auch die Geschichte von Chloe. Aber gehörten Vorführungen nicht zum Dasein einer Sklavin dazu? Samiras Herz schlug schneller. Sie hatte Videos von solchen Veranstaltungen gesehen und sie immer als abstoßend empfunden. Allerdings hatte sie auch gesehen, dass viele der Frauen diese Art präsentiert zu werden mehr als genossen hatten. Würde sie eine solche Veranstaltung aushalten? Wie würde sie eine solche Vorführung empfinden? Und die wichtigste aller Fragen: Würde Baxter sie ihr geben?
Leise lachte sie in sich hinein, während sie ihren täglichen Aufgaben nachging. Nein, das würde er nicht tun, nicht Baxter! Was auch immer damals wirklich geschehen war, er würde auf keinen Fall eine derartige Belustigung für gut heißen. Denn er war sich sicher, dass die Frau hier nur als Objekt gehandelt wurde, und das war ihm zuwider.
Doch Samiras Neugier war geweckt und sie träumte sich in diese Situation hinein: Sie auf einem Bock, er mit dem Stock hinter ihr, sie wehrlos ihm und seinem Willen vor Zeugen ausgeliefert …
Samiras Atem ging augenblicklich schneller und ihre Scham schwoll an. Aber wie sollte sie es anstellen, dass er ihr den Wunsch erfüllte? Fragen? Lächerlich. Wie konnte sie ihn in diese Richtung dirigieren, ohne dass sich ihr Herr – sie nannte Baxter im Stillen immer Herr, auch wenn er es von ihr nicht wollte – schlecht dabei vorkam? Sie würde einen Weg finden, um es ihm schmackhaft zu machen. Irgendwie und irgendwann würde sie ihn dazu bekommen, ihr zu geben, was sie sich wünschte …
***
Aufgrund ihres Wunsches keimten in ihren Träumen die wunderbarsten Triebe und es verging keine Nacht, in der Samira nicht davon träumte, von Baxter in einen dieser Räume geführt zu werden, in dem sie bereits mit Spannung erwartet wurde. Sie konnte kaum ihre Finger bei sich halten, auch wenn sie wusste, dass in ihrem Zimmer Kameras zur Überwachung ihrer Selbstbeherrschung installiert waren. Sie warf sich in ihren Träumen hin und her und jeden Morgen war das Bett ein Zeugnis ihrer Lust und Begierde nach diesem Ereignis. Ihr wurde bewusst, dass sie nicht umhinkam, endlich etwas zu tun. Aber wie sollte sie Baxter dazu bringen, ihr zu geben, wonach sie sich verzehrte? Es reichte ihr nicht mehr, nur Objekt für ihn und Harold zu sein, denn sie wusste, dass bei beiden viel zu viel Zuneigung und Achtung ihrer Person in diesem Spiel dabei war. Baxters Bemühungen, ihr zu zeigen, wie wertvoll sie in ihrer Lust für ihn war, waren ehrenwert, aber es reichte ihr nicht mehr. Samira sah nur eine Möglichkeit ihn davon zu überzeugen.
***
Baxter saß in seinem Büro und blickte missmutig drein. Er mochte es nicht, hinter seinem Schreibtisch zu sitzen und Aktenberge zu wälzen, denn für ihn war es verschwendete Zeit. Aber er wusste auch, dass es sich nicht vermeiden ließ, wenn er sein Leben so weiterleben wollte. Also fügte er sich.
Die Tür öffnete sich und Samira kam mit einem Tablett herein. Sie schob die Tür mit ihrem Hintern zu und Baxter war dankbar für diese kleine Ablenkung. Sie schenkte ihm eine Tasse Kaffee ein und stellte sie schweigend neben ihn.
»Danke dir.« Er lächelte und erst jetzt bemerkte er ihren ernsten Gesichtsausdruck. Die junge Frau ging um seinen Schreibtisch herum auf einen der großen Sessel zu. Dort begann sie sich auszuziehen. Fragend sah er ihr dabei zu. Samira steuerte auf ein Regal zu, in dem Baxter seinen Rohrstock aufbewahrte. Seit diesem denkwürdigen Morgen vor ein paar Wochen hatte er ihn nicht mehr angerührt. In der Mitte des Raumes kniete sie sich vor ihn, den Stock auf ihre geöffneten Hände gelegt, den Blick gesenkt.
Baxter ließ seinen Stift fallen und lehnte sich mit skeptischem Blick in seinen Ledersessel zurück.
Leise sagte Samira: »Ich habe einen Wunsch, von dem ich weiß, dass er meinem Herrn Kummer bereiten wird.«
Baxter zog die Augenbrauen hoch.
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