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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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ihre Freunde hier wären, um sie zu unterstützen: Olivia und Lady Bea und Breege und Sean Harper. Aber Olivia war in Sussex, und Lady Bea wartete in Kates Haus. Breege und Sean waren nicht da, weil sie sie nach Longbridge geschickt hatte, um das Haus für sie vorzubereiten.
    Natürlich waren diese Vorbereitungen jetzt nicht mehr wichtig. Ihr neuer Ehemann würde ihr wahrscheinlich sagen, dass sie ihr Zuhause nicht mehr brauchte. Und genauso wenig einen einbeinigen irischen Exsoldaten und seine große laute Frau. Und Gott allein wusste, was er zu ihrem Koch sagen würde.
    Tja, sie würde genug Zeit haben, um sich später darum zu kümmern. Jetzt musste sie sich erst mal um einen würdevollen Abgang bemühen. Sie legte ihre Hand auf Diccans Arm und wandte sich der Tür zu. Sie war unbeholfen, und ihr Knie schmerzte. Mit aller Kraft versuchte sie, beides zu ignorieren. Ihre Aufmerksamkeit war auf die riesige offene Tür gerichtet, die sechs bis acht Meilen entfernt zu sein schien. Vorsichtig humpelte sie die Stufen hinunter, die von Generationen von Pilgern ausgetreten waren, und ging den Mittelgang entlang.
    »Ein Lächeln wäre jetzt gut«, erinnerte Diccan sie, als er sie am kunstvoll geschnitzten Chorgitter vorbei in das hoch aufragende Kirchenschiff führte.
    Sie tat ihr Bestes, obwohl sie überzeugt war, dass ihr Lächeln wie eingefroren wirkte. Inzwischen zitterte sie, doch sie schob es auf die Kälte. Die Kirche schien sich um sie herum immer weiter auszudehnen, die Schatten wisperten von ihrer Herrlichkeit, die große Westtür war ungefähr eine Meile weit entfernt. Sie war sich sicher, dass es regnete. Es hätte auf jeden Fall gepasst.
    Und dann traten sie und Diccan aus der Tür in den klaren Nachmittag hinaus, und sie sah, wohin ihre Grenadiere verschwunden waren. Sie standen in zwei Reihen auf den Treppenstufen Spalier. Fünf Offiziere befanden sich auf jeder Seite – Gardisten und Husaren, Dragoner und Grenadiere. Als sie sie erblickten, wurde der Befehl gerufen, und sie hoben ihre Schwerter, um ein Spalier zu bilden. Harry ließ die Männer dreimal »Hurra!« brüllen.
    Hinter ihnen hatte sich eine Menschenmenge auf dem Hof versammelt. Die Zeremonie hatte sie angelockt. Grace bemerkte sie kaum. Sie sah nur ihre Freunde, die strammstanden, um sie zu ehren. Sie hörte nur ihre Jubelrufe. Die Gefühle schnürten ihr die Kehle zu, und sie befürchtete, sich vor ihnen zu blamieren. Aber sie lächelten sie alle an. Sie wünschten ihr das Beste. Also erwiderte sie das Lächeln. Und mit aller Würde, die sie aufbringen konnte, humpelte sie durch den Bogen aus Schwertern, den Kopf hocherhoben und die Hand auf Diccans Arm.
    »Wegtreten, Männer!«, rief sie fröhlich. »Mein Ehemann hat gerade erklärt, dass heute kein Soldat für seine Getränke bezahlen muss.«
    Der Jubel, der auf ihre Worte hin ausbrach, war ohrenbetäubend. Noch ein Befehl erklang, und sie machten auf dem Absatz kehrt und folgten dem frisch vermählten Paar, als wäre es eine Parade.
    »Beeindruckend«, sagte Diccan, ohne sich umzudrehen.
    »Schau nicht auf sie herab«, warnte sie ihn ernst.
    Er warf ihr einen erstaunten Blick zu. »Du tust mir unrecht, meine Liebe. Ich dachte nur gerade darüber nach, was für einem Menschen eine solche Hingabe gebührt, und wundere mich darüber, dass dieser Mensch meine Frau ist.«
    Nun wirkte Grace erstaunt. Sie wandte sich ihrem Ehemann zu und erwartete, diesen vertrauten hämischen Ausdruck in seinen Augen zu sehen. Doch sie konnte dort nichts dergleichen erkennen. Er hob ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf. Hinter ihnen fingen die Männer wieder an, laut zu jubeln. Grace wusste nicht, was sie tun sollte, außer weiterzugehen.

Kapitel 4
    Das Hochzeitsmahl verlief ausgelassen und lustig. Lady Kate gab den Ton an, als sie jedem Soldaten ein Glas Champagner und einen Kuss gab. Diccan ging im Raum herum, als wäre er auf einem diplomatischen Empfang. Die Grenadiere wussten, wie man feierte.
    Grace rührte sich nicht aus dem Ohrensessel, den Diccan zwischen dem Kamin und den vertikal unterteilten Fenstern für sie hatte aufstellen lassen. Es war eine rücksichtsvolle Geste von ihm, als wüsste er, wie sehr ihr Bein schmerzte und in ihrem Kopf alles durcheinanderging. Ihre Grenadiere kamen der Reihe nach zu ihr, umarmten sie, gratulierten ihr und sicherten ihr ihre Unterstützung zu. Sie lächelte, nippte an ihrem warmen Champagner und balancierte einen Teller mit Essen auf ihrem Schoß. Das Essen hatte

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