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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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war. »Und auch wenn ich deine Hilfe sehr zu schätzen weiß, Phillip, geht dich dies nichts an.«
    Er wandte sich ihr zu. Und in dem Moment sah sie, dass er auch nach all den Jahren im Kampfeinsatz noch ein junger Mann war. »Ich habe versprochen, auf dich aufzupassen, Gracie. Er möchte vielleicht nicht mit dir schlafen, aber es ist seine Pflicht. Denn ansonsten kann die Ehe annulliert werden.«
    Grace blieb buchstäblich die Luft weg. Sie wusste, dass es der Wahrheit entsprach. Doch es so direkt zu hören, verletzte ihren Stolz. Ihre Unsicherheit versetzte ihr einen Stich – wie ein Raubvogel, der seine scharfen Krallen in seine Beute schlug.
    »Sie haben mein Wort«, sagte Diccan unvermittelt. »Sobald ich die wichtige Besprechung hinter mich gebracht habe, wird es mir eine Ehre sein, mit meiner Frau zu schlafen.«
    Eine weitere Pflicht, die es zu erledigen gilt, hallte es in Graces Kopf wider.
    »Meine Güte, ihr beide wisst wirklich, was zu sagen ist, damit eine Frau sich attraktiv fühlt«, sagte Lady Kate, und ihr Blick war kühl. »Ich bin froh, dass ihr mir nicht den Hof macht.«
    Mir macht auch niemand den Hof, wollte Grace einwenden.
    »Das hier ist zu wichtig«, beharrte Phillip. »Ich traue ihm nicht.«
    Grace fühlte sich überflüssig und seufzte. »Er hat sein Wort gegeben«, sagte sie und legte die Hand auf Phillips Arm. »Mehr kannst du nicht verlangen. Du solltest dich für mich freuen.« Und weil es keinen anderen Weg gab, um den Streit beizulegen, log sie: »Ich freue mich jedenfalls.«
    Trotzdem funkelte Phillip Diccan finster an. »Sie hat Freunde, Hilliard.«
    Diccan machte eine perfekte, höfliche Verbeugung. »Und einen Ehemann.«
    Grace spürte, wie sich Phillips Arm anspannte, als wollte er Diccan schlagen. Lady Kate musste es auch bemerkt haben, denn sie erhob das Wort. »Ach, wie schön«, sagte sie, ergriff unbekümmert seinen Arm und führte Phillip zur Tür, »dann wäre das ja geklärt. Und jetzt, Captain, lassen Sie uns mit dem geschmuggelten Champagner feiern. Glauben Sie mir, ich habe einen außerordentlichen Durst.«
    Und damit verschwanden sie, während Grace zurückblieb.
    Sie starrte noch immer Phillip hinterher, als sie aus den Augenwinkeln sah, wie Diccan sich die Schläfen rieb. »Es tut mir leid, Grace«, sagte er leise. »Das war unangebracht.«
    Sie schüttelte den Kopf, als würde es keine Rolle spielen. »Ich bin diejenige, die sich entschuldigen sollte. Ich glaube, es wurde heute genug an deinem Wort gezweifelt.«
    »Zur Hölle mit meinem Wort!«, versetzte er scharf, und sie glaubte, tatsächlich Schmerz in diesen geisterhaft grauen Augen zu erkennen. »Du bist es, die über alle Maßen gekränkt worden ist. Und ich kann nicht bleiben, um das wiedergutzumachen.«
    Grace konnte es nicht glauben. Er war ehrlich. Allein dafür hätte sie sich schon in ihn verlieben können. »Danke«, sagte sie, stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Schläfe, die er sich gerade noch gerieben hatte. »Aber wir müssen los.« Lächelnd zog sie sich die Handschuhe an. »Außerdem liegt hier ein beträchtlicher Haufen Münzen auf dem Boden und wartet darauf, dass die Soldaten zurückkehren. Lass uns den beiden die Chance geben, ihr Spiel zu beenden.«
    Sie drehte sich um, damit sie den Ausdruck auf seinem Gesicht nicht sehen musste, und trat aus der Tür. Und das war es , dachte sie.
    Doch sie irrte sich gewaltig. Ob es nun daran lag, dass er den Beleidigungen gegen sie begegnen wollte, oder daran, dass er den Klatsch zerstreuen wollte – Diccans Gesichtsausdruck beim Verlassen des Nebenzimmers war eindeutig ein anderer als beim Hineingehen. Wieder legte er ihre Hand auf seinen Arm und lächelte Grace an, als hätten sie beide ein Geheimnis. Grace erwiderte sein Lächeln und hoffte, dass ihm nicht auffallen würde, wie viel ihr dies bedeutete.
    Obwohl er so dringend aufbrechen musste, ließ er es sich nicht nehmen, durch den Raum zu schlendern, als würde er nichts lieber tun, als Zeit mit seiner Angetrauten zu verbringen. Er lachte sogar, als er die Spieler erblickte, die ungeduldig vor der Tür auf und ab gingen. »Es fehlt kein Penny, meine Herren«, versicherte er.
    Die Soldaten kehrten in das Zimmer und zu ihrem Spiel zurück.
    Diccan beugte sich zu Grace. »Ich habe eine Postkutsche organisiert«, sagte er. »Ich hoffe, es ist einigermaßen angenehm.«
    Das Lächeln fiel ihr leicht. »Mein lieber Mr. Hilliard«, entgegnete sie, »ich bin es gewohnt,

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