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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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verheiratet worden, nicht belauert und ermordet. Im Übrigen wissen nur ein paar Auserwählte über Hilliards Aktivitäten Bescheid. Sind Sie sicher, dass Hilliard sich die Anschuldigungen nicht nur ausgedacht hat, um das Augenmerk davon abzulenken, dass er den Jungen falsch behandelt hat?«
    »Ich habe noch nie erlebt, dass Hilliard lügt. Nicht in solchen Angelegenheiten.«
    »Ich hätte auch nie gedacht, dass Evenham ein Vaterlandsverräter ist.«
    Im Foyer ging die Tür auf und ließ einen kalten Windhauch herein, als zwei Klubmitglieder gingen. Drake beobachtete von ihrer kleinen Ecke aus das Kommen und Gehen und dachte über die seltsamen Unglücksfälle nach, die sie verfolgt hatten. Er grübelte darüber nach, welche Zugriffsmöglichkeiten vonnöten gewesen sein mussten, um das alles einzufädeln. Jeder der Männer, die durch diese Tür kamen, hätte in die Sache verwickelt sein können.
    »Innenminister Sidmouth denkt, dass es nichts weiter als Irreführung ist«, sagte Thirsk und starrte in seinen Cognacschwenker. »Revolutionäre, die uns ablenken wollen. Bis uns das klar wird, haben sie das Parlament schon zerstört. Und sie haben bereits angefangen, wenn man die verdammten Ludditen betrachtet, die die Webstühle vernichten. Oder den Mob, der wegen der Getreidezollgesetze tobt.« Drake wollte antworten, doch Thirsk war in seiner Wut nicht mehr zu bremsen. »Und dann sind da die zurückkehrenden Soldaten, die in den Straßen herumlungern und nur für Ärger sorgen. Ich sage, wir sollten unter ihnen nach unseren Verrätern suchen.«
    Drake schüttelte den Kopf. »Ich bin mir sicher, dass der Innenminister das gern glauben würde. Aber Hilliard und Jack Wyndham sind auf dieselben Informationen gestoßen, und es gibt keinen Hinweis auf unzufriedene Soldaten als Drahtzieher. Vielmehr deutet alles auf Männer mit Besitz hin.« Er schnaubte ungeduldig. »Die ›Britischen Löwen‹. Idiotischer Name für eine Gruppe von Vaterlandsverrätern.«
    Thirsk blickte ihn an. »Sie sprechen von Männern im Adelsstand. Von Männern, die auf oberster Ebene in der Regierung tätig sind. Was sollte diese Leute dazu bringen, ihre eigene Position in Gefahr zu bringen?«
    Drake stärkte sich mit einem Schluck Brandy. »Sie haben den Bericht gelesen. Sie wollen den Thron. Vergessen Sie das nicht. Evenham hat Hilliard erzählt, dass die Gruppe Napoleon unterstützt hat – in dem Glauben, er würde ihnen den Thron überlassen.«
    Bei dem Gedanken an den Preis dieses Verrats erschauderte er. Wellington war zwar in Waterloo siegreich gewesen, doch die Menschen, die sterben mussten, waren eine Katastrophe.
    »Hilliard behauptet, dass Evenham das gesagt hat«, gab Thirsk zu bedenken.
    Drake blickte zu Thirsk und bemerkte das Misstrauen, das ständig in diesen unauffälligen braunen Augen stand. »Ich glaube ihm. Nach allem, was ich mit Gracechurch erlebt habe, zweifle ich nicht daran, dass mächtige Kräfte hinter alldem stehen. Und ebendiese Leute haben vor, die Regierung zu übernehmen. Uns bleibt nicht viel Zeit, um sie aufzuhalten.«
    Er sah, dass Thirsk zuerst widersprechen wollte. Stattdessen schüttelte der ältere Herr den Kopf und blickte sich um, als wollte er sich mit der Normalität im Club beruhigen. »Nun ja, bis wir Hilliards Informationen besser beurteilen können, stecken wir in einer Sackgasse.«
    Drake musste ihm zustimmen. »Wenn er nur seine beste Quelle nicht verloren hätte.«
    »Die Geliebte?«
    Drake nickte. »Madame Ferrar. Ich weiß, wie sehr er sich bemüht hat, sie dazu zu überreden, ihm nach England zu folgen.«
    Thirsk lachte leise. »Nachdem ich sie gesehen habe, kann ich das verstehen. Eine bezaubernde Person. Sieht so aus, als würde Hilliard nachlassen. Ist zumindest Schroeder mit ihm nach London gekommen?«
    »Babs? Sie wissen, dass er nie ohne sie gehen würde. Was Madame Ferrar betrifft, habe ich einen anderen Herrn geschickt, der sehen soll, ob er bei ihr etwas erreichen kann. In der Zwischenzeit wäre es angeraten, wenn wir uns bedeckt halten und die Informationen vertraulich behandeln würden. Schließlich war die Verhaftung des Chirurgen ein Staatsgeheimnis. Wer auch immer in die Sache verwickelt ist, hat genug Macht, um ihn laufen zu lassen.«
    Das gefiel Thirsk überhaupt nicht. »Achten Sie auf Ihre eigene kleine Gruppe, Drake. Vergessen Sie nicht: Wir wissen noch immer nicht, was genau Gracechurch in Frankreich gemacht hat.«
    Eine bemerkenswert gleichgültige Äußerung über einen

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