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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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schwarzen Morgenrock hervor. Es schien das Einzige zu sein, was er trug, falls der Anblick seiner nackten Brust ein Hinweis war. Haare kräuselten sich auf seiner Brust und bildeten einen Streifen nach unten. Seine Beine waren stark und lang, die Haare an ihnen seltsam faszinierend. Doch seine Füße waren es, von denen Grace die Augen nicht abwenden konnte. Sie waren so lang und elegant und sinnlich.
    Wie konnten Füße sinnlich sein? Aber sie waren es. Grace spürte, wie das Gefühl der Spannung, das sich zwischen ihren Schenkeln ausbreitete, immer stärker wurde. Ihr Innerstes schien zu schmelzen. Sie wusste, was sich unter diesem Morgenrock befand – und sie wollte es. Sie wollte, dass dieser etwas zerzauste Lebemann sie in die Geheimnisse der Liebe einführte.
    Erst das Geräusch des Cognacschwenkers, der auf den Teppich fiel, riss sie aus ihren Tagträumen. Sie bemerkte, dass er sie anstarrte. »Was, um alles in der Welt, glaubst du, machst du hier?«, knurrte er. Seine Augen wirkten leer.
    Sie zitterte und war verunsichert. Eigentlich wollte sie im Moment nichts lieber tun, als sich zu verstecken. Und das bedeutete, dass sie mit einem Mal ganz ruhig wurde. »Ich habe nur meinen Ehemann gesucht«, sagte sie mit fester Stimme. »Ich hatte den Eindruck, ich würde ihn heute Nacht sehen.«
    Er ging nicht auf ihre Andeutungen ein. »Hat Kate dir das geliehen?«
    Er betrachtete ihr Nachthemd. Überrascht stellte sie fest, dass sie nicht am ganzen Körper errötete. »Sei nicht albern. Ich würde jedes Kleid, das Kate mir leihen würde, unweigerlich zerstören – schon beim Versuch, es über meine Schultern zu streifen. Gefällt es dir?«
    Noch ein Fehler. Eine Dame erwähnte niemals Körperteile. Andererseits kam eine Dame auch niemals unangekündigt in das Zimmer eines Herrn. Selbst wenn es sich bei dem Herrn um ihren Ehemann handelte.
    Wie in Trance erhob Diccan sich. »Wo kommen all die Haare auf deinem Kopf her?«
    Grace blinzelte. »Die waren schon immer dort«, erwiderte sie. »Ich war der Meinung, dass heute Nacht keine gute Nacht für einen Zopf wäre.«
    Er schüttelte den Kopf, als würde er ihr nicht glauben. Oder als würde er nicht glauben, was er sah. »Komm her.«
    Bei dem Knurren in seiner Stimme kämpfte Grace gegen Wogen von Enttäuschung und zugleich von Freude an. Doch das Letzte, was sie jetzt brauchen konnte, war es, quer durchs Zimmer humpeln zu müssen. »Bin ich schon«, sagte sie. »Du bist dran.«
    Sie konnte nicht glauben, dass sie so kess war. Aber sie nahm den Duft von Brandy wahr, den er getrunken hatte, und sah, dass die Karaffe an seiner Seite beinahe leer war. Der Feigling hatte sich erst einen antrinken müssen, um ihr gegenübertreten zu können. Und dann hatte er anscheinend so viel getrunken, dass er vergessen hatte, es tatsächlich zu tun.
    Er legte den Kopf schräg, und Grace fand, dass er fast ein bisschen teuflisch wirkte. In seinen grauen Augen schien sich das Licht und das Glühen zu fangen. Sein Gesicht, nicht schön, doch durch die breite Stirn und das markante Kinn männlich, war wie mit starken Strichen gemalt. Sein Körper, so wundervoll proportioniert, so viel größer als ihrer, strahlte Kraft aus. Ihre Knie wurden weich, und dabei hatte er sie noch nicht einmal berührt.
    »Du bist erstaunlich, Grace«, sagte er und streckte den Arm aus, um mit dem Finger über ihren Arm zu gleiten. Das Gefühl löste Schauer in ihr aus. »Ich hätte nicht gedacht, dass du in solchen Dingen so aufgeschlossen bist.«
    Sie zitterte. Sie konnte die Hitze fühlen, die von ihm ausging. Bitte, hätte sie beinahe laut gefleht. Bitte.
    Und wie sie gehofft hatte, ergriff er unvermittelt den Saum ihres Nachthemds und fing an, ihn anzuheben. Einen Moment lang verspürte sie Panik. Hätte er nicht das Licht löschen sollen? Hätten sie nicht im Bett liegen sollen? Wie sollte sie sich verstecken, wenn sie mitten im Raum stand?
    Sie schwieg. Ein Widerwort, und er wäre verschwunden. Und das hätte sie nicht ertragen.
    »Du hast kleine Füße«, murmelte er und klang erstaunt.
    »Für meine Körpergröße, ja«, antwortete sie. Das Gefühl der kühlen Luft, die nun unter ihr Negligé drang, ließ sie erstarren. Stumm betete sie, dass die Schatten die unschönen Narben an ihrem schlimmen Bein verbargen.
    Diccan schien sie nicht zu hören. »Ich glaube, ich werde es genießen, eine so große Partnerin zu haben.«
    Dann ließ er seinen Blick nach unten wandern. Und mit einem Schlag war alles

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