Lustvolles Erwachen
Körper war noch immer in den mitternachtsblauen Stoff gehüllt, ihr Haar war auf dem Bett ausgebreitet.
Sie schloss die Augen, denn sie konnte es nicht ertragen, ihm weiter zuzusehen. Ihr Herz stolperte, ihre Lunge zog sich zusammen. Sie hätte sich bewegen sollen. Sie hätte ihn treten sollen. Weglaufen. Schreien.
Oh, sie würde schreien. Sie fürchtete, dass sie wie eine Banshee, eine Geistfrau, heulen würde. Er lachte leise und summte. Sie konnte seine glatte Wange an ihrem Schenkel fühlen. Ihr schoss durch den Kopf, dass er sich rasiert haben musste. Sie fühlte den unerträglich süßen Druck seiner Lippen, mit dem er die Lust, die sich in ihr ausbreitete, anfeuerte. Starke Lust. Empfindungen, die sie zuvor nie erlebt hatte, die sie sich zuvor nicht einmal hätte vorstellen können.
»Und du bist schon feucht«, sagte er beinahe im Plauderton und legte einen Finger an die Knospe, die er gerade noch liebkost hatte.
Grace zuckte zurück. Es war zu viel. »Hör auf, bitte … bitte … «
Offenbar hatte er sie nicht gehört. Er tauchte seinen Finger in sie, tief in sie hinein, und zog ihn wieder heraus. Hinein und wieder heraus. Sie spürte, wie ihr Körper seinen Finger willkommen hieß, wie er sich seinem Verlangen hingab. Sie spürte, wie sein Finger abermals in sie drang, wie sein Mund sie wieder küsste. Sie spürte, wie Blitze sie durchzuckten, spürte Feuer, spürte einen Strudel der Gefühle, und all das machte ihr Angst. Und dennoch konnte sie sich nicht lösen.
All die Empfindungen, die durch ihren Körper strömten, fingen an, sich zu zentrieren. Sie schlug die Augen auf und erblickte sein zerzaustes schwarzes Haar über ihren roten Löckchen. Es war das wohl Erotischste, was sie je gesehen hatte. Bis er mit dem Finger nach unten strich und mit seiner Zunge ein Stück nach oben wanderte.
Seine Zunge. Himmel, seine Zunge. Es war ein Instrument, um sie zu quälen. Er tauchte sie in sie, leckte, umkreiste, reizte sie, brachte ihr Fleisch dazu anzuschwellen, brachte ihren Körper dazu zu glühen, zu brennen, sich aufzulösen.
»O ja, meine Liebste, komm für mich«, murmelte er. »Schreie.«
Er flüsterte weiter Zärtlichkeiten, anzügliche Vorschläge, scharfe Befehle. »Spiel nicht mit mir«, befahl er, und sein Atem fühlte sich auf ihrer feuchten Haut unerträglich gut an. »Meine Geduld ist am Ende. Du wirst gleich genommen – und zwar richtig gut. Und du weißt, dass du es nicht mehr erwarten kannst.«
Sie konnte es wirklich nicht mehr erwarten. Und genau das machte alles so demütigend. Sie wollte, dass er all das mit ihr machte, was er gesagt hatte. Sie wollte, dass er es jetzt tat. Sie wollte, dass ihr Körper mitspielte. Sie wusste nur nicht, wie. Sie keuchte, wimmerte, warf den Kopf hin und her, als könnte sie irgendwie finden, was sie suchte. Was sie sich so verzweifelt wünschte. Die Blitze, die durch ihren Körper jagten, schienen sich zu sammeln, glitten ihre Beine hinauf, ihre Arme hinunter, durch ihre Brust. Die Energie sammelte sich in ihrer Mitte und löste einen Strudel in ihr aus. Diccans Stimme klang verschwommen. Ihr Körper, ihr bereitwilliger, begieriger Körper, hielt inne, als würde er sich für eine bevorstehende Schlacht vorbereiten.
Und plötzlich, von einem Herzschlag zum nächsten, löste sie sich in Licht auf, in Klänge und Farben und Musik. Sie konnte Diccan lachen hören und wusste, dass ihr Schreien der Grund dafür war. Sie schrie, weil sie es nicht zurückhalten konnte – nicht etwas so Großes, so Heftiges. Ihr Körper wand sich, zuckte unter seinen Händen. Ihr Herz pochte wie wahnsinnig, ihre Augen füllten sich mit Tränen des Erstaunens, der Verwunderung. Ehe sie sich sammeln konnte, drang er mit seinem großen harten Schaft in sie. Und wieder schrie sie.
Unvermittelt hielt er inne. Grace, die gegen den unerwarteten, sengenden Schmerz ankämpfte, blickte auf und sah das Entsetzen auf Diccans Gesicht. Er wirkte erschüttert, und mit einem Mal wollte Grace sich nur noch zusammenrollen und verschwinden. Er zog sich aus ihr zurück, als hätte sie ihn betrogen.
»Verdammt!«, rief er. »Du bist noch Jungfrau!«
Kapitel 8
Er fühlte sich wie der größte Idiot der Welt. Er fühlte sich wie ein Vergewaltiger. Er fühlte sich …
Er fühlte sich wie ein Narr, als er mit seinem erregten Schaft vor Grace stand, die verwirrt und verletzt aussah und benutzt wie eine Hure. Er hatte ihr wehgetan. Doch wie, zur Hölle, hätte er ahnen sollen, dass sie
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