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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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Jungfrau war? Niemand, der wusste, wie man seine Schamhaare färbte, konnte unschuldig sein. Nicht, wenn es diese Farbe war, die Farbe der Sünde und der Verführung. Seine Lieblingsfarbe. Die Farbe des Feuers und der Lust. Nein, nicht einfach Rot. Flammen. Sonnenschein. Sex.
    Ja, das war es. Sex-Rot. Und er war darauf hereingefallen.
    »Du bist Jungfrau «, wiederholte er, als würde es helfen, die Tatsache in sein noch immer vernebeltes Bewusstsein zu bringen.
    »Nicht mehr«, erwiderte sie mit unglaublicher Ruhe. Sie lag auf dem Bett und rührte sich nicht. Ihr Haar war auf den Kissen ausgebreitet. Nur das Nachthemd hatte sie hastig wieder heruntergezogen.
    Dieses Nachthemd war ein weiterer Grund gewesen, warum er sie für erfahren gehalten hatte. In einem Hauch aus Seide, bei dem selbst Minette errötet wäre, war sie in sein Zimmer getänzelt und hatte ihn wie die erfahrenste Kurtisane betört. Sie hatte nicht nachgegeben oder war zurückgewichen. Oh, sie hatte »Hör auf!« gesagt, aber sie hatte auch »Bitte … bitte …« geflüstert. Sie war feucht gewesen. Sie war schon feucht gewesen, ehe er sie überhaupt berührt hatte, und sie hatte einen Höhepunkt erlebt. Sie hatte ihre Lust so laut herausgeschrien, dass man sie vermutlich in der Küche, die sich vier Stockwerke unter ihnen befand, noch gehört hatte. Jungfrauen bekamen keinen Höhepunkt.
    Frustriert und wütend rieb er sich über das Gesicht, als könnte er so den Rest Brandy aus seinem Körper verscheuchen, der ihm den Geist umnebelte. »Es tut mir leid.« Er konnte sie nicht einmal ansehen. Als ihm auffiel, dass er noch immer erregt war, zog er seinen Morgenrock zu und band den Gürtel zusammen.
    »Du bist allerdings noch nicht befriedigt«, sagte sie und klang bestürzt. »Willst du es nicht zu Ende bringen?«
    Er starrte sie an. »Kein Gentleman …«
    Doch er konnte den Gedanken nicht weiterführen. Es war zu verstörend, sich eingestehen zu müssen, dass er Grace gerade wie eine billige Dirne behandelt hatte. Er war vielleicht weltgewandt, aber er hatte seine Prinzipien. Und eines dieser Prinzipien war, dass man eine Jungfrau nicht auf diese Weise in das Wunder der körperlichen Liebe einführte. Verdammt, er hatte sie noch nicht einmal richtig geküsst. Er hatte nur …
    »Es tut mir leid«, wiederholte er und wich zurück.
    Langsam setzte sie sich auf. »Warum?«
    Sein Blick verfinsterte sich. »Wenn du das nicht weißt, dann hast du zu viel Zeit beim Militär verbracht.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ohne Zweifel. Doch ich bin noch immer verwirrt. Sollten wir nicht … äh … weitermachen? Bis zum Schluss?«
    »Nein. Wir sind fertig. Du bist fertig.«
    Sie ließ ihren Blick auf die offensichtliche Ausbeulung in seinem Morgenrock wandern. »Bitte, Diccan, mach kein Drama daraus. Wir wussten, dass es … unangenehm werden würde. Aber wenn wir nicht versuchen, ein bisschen Normalität zu schaffen, sind wir schon jetzt zum Scheitern verurteilt.«
    Sie hatte recht. Wieder rieb er sich über das Gesicht. Er atmete tief durch. Natürlich müsste er nur noch ein bisschen länger hier stehen, und sein Schaft würde welken und in sich zusammensinken. Doch er hatte das seltsame Gefühl, dass sie das nur noch mehr kränken würde. Also nickte er. Sie legte sich wieder hin, und er kletterte auf das Bett. Behutsam schob er das Nachthemd gerade so weit nach oben, dass er einen Blick auf die feuerroten Löckchen erhaschen konnte, spreizte ihre Beine und kniete sich dazwischen. Dann stützte er sich mit geschlossenen Augen zu beiden Seiten ihres Kopfes mit den Ellbogen ab und machte sich bereit, seine Aufgabe zu beenden.
    Er hasste sich selbst dafür, aber nachdem er erneut in sie eingedrungen war, schien er sich nicht mehr zurückhalten zu können. Er stieß wieder und wieder in ihre enge, heiße Höhle, bis er den Höhepunkt erreichte. Die Heftigkeit, mit der er kam, überraschte ihn selbst. Er ertappte sich dabei, wie er tief und tiefer in sie stieß, bis er schließlich den Kopf in den Nacken warf und aufschrie. Und als er sich am Ende auf sie sinken ließ, das Gesicht an ihrem Hals vergraben, wurde ihm klar, dass sie nicht so unscheinbar war, wie er geglaubt hatte.
    Doch jetzt war es zu spät. Er war fertig, er schämte sich und, verdammt, er war verärgert. Warum hatte sie nicht die Dirne sein können, für die er sie gehalten hatte? Jetzt würde er nicht die wundervoll abartigen Dinge mit ihr anstellen können, die er sich selbst versprochen

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