Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
Vom Netzwerk:
so berühmt-berüchtigt wie ihr, meine Herren.«
    Eine weitere Stunde lang diskutierten sie über Pläne und Möglichkeiten. Am Ende beschlossen sie jedoch abzuwarten. Die Glocken von St. George schlugen drei Uhr, als Drake Nate Adams wach rüttelte, weil die Rakes gehen wollten. Doch als die anderen hinausgingen, blieb Drake mit Diccan zurück.
    »Eines noch, alter Junge«, sagte Drake verdächtig ruhig. »Ich nehme an, dass du gerade von dort gekommen bist, wo auch immer du und deine Frau derzeit wohnen.«
    Mit dem Schlüssel in der Hand hielt Diccan inne. »Und wenn es so wäre?«
    »Ich meine, Hinweise zu entdecken, die in mir den Eindruck wecken, dass deine Braut nun keine Jungfrau mehr ist.«
    Diccan erstarrte. »Das geht dich überhaupt nichts an!«, erwiderte er aufgebracht.
    »Das tut es doch, wenn du oder deine Gattin getötet werdet. Ich stimme Beau zu. Euer bester Schutz ist es, wenn du konsequent Desinteresse an ihr zeigst. Zumindest für den Augenblick. Du willst sie doch nicht zur Zielscheibe machen, oder?«
    Diccan nahm Marcus seine Einmischung sehr übel. Verdammt, hatte er nicht schon genug Probleme mit seiner Ehe, ohne dass andere Leute ihre Nase in seine Angelegenheit steckten? Er funkelte Drake an, trank seinen restlichen Brandy aus und stellte das Glas ab. »Gut. Von jetzt an werden meine Gedanken rein sein, und meine Hände bleiben bei mir.«
    Bemerkenswert, dass er keine Erleichterung empfand.
    Nur wenige Blocks entfernt, in einem Stadthaus in der Bruton Street, beobachtete der Chirurg aus den Schatten heraus, wie zwei ältere Mitglieder der Löwen sich über einen Schreibtisch hinweg stritten. Sie waren allein in einer mit Holz vertäfelten Bibliothek, während einen Flur weiter die Geräusche eines Balls zu hören waren.
    »Warum muss es Hilliard sein?«, wollte der Herr auf der Besucherseite des Schreibtischs wissen. »Sicherlich gibt es jemanden, der besser geeignet ist und den wir für uns gewinnen können.«
    »Ihre einzige Aufgabe bestand darin, ihm zu schaden«, erwiderte sein Vorgesetzter mit vernichtend kalter Stimme. »Da Sie nicht einmal das geschafft haben, bezweifle ich, dass irgendjemand an Ihrer Meinung interessiert ist.«
    Der Besucher schnaubte. »Wie konnten wir ahnen, dass er das Mädchen tatsächlich heiraten würde? Grundgütiger, haben Sie sie gesehen?«
    »Das spielt keine Rolle mehr. Wir müssen weitermachen, und Hilliard ist noch immer unsere beste Wahl. Unsere Quelle in Frankreich meint, dass man ihn umdrehen könnte.«
    »Nicht mit Erpressung. Es sei denn, er bringt zufällig seine Frau um.«
    »Die Möglichkeit haben wir noch nicht endgültig verworfen. Aber für den Moment sollten Sie die beiden einfach nur im Auge behalten. Bald soll jemand aus Frankreich kommen und uns helfen, Hilliard für uns einzufangen. Hilliard ist unsere Verbindung. Außerdem ist er der Letzte, der Bertie Evenham lebend gesehen hat. Ich muss wissen, ob der Junge etwas gesagt hat.«
    »Er hatte den Vers nicht?«
    »Nicht, als unsere Leute dort eintrafen. Evenhams Vater behauptet noch immer, dass Bertie ihn nie genommen hätte, doch er ist auch sonst nirgends aufgetaucht.«
    »Sind Sie sicher? Könnten Ihre Informanten gelogen haben?«
    »Nicht, als ich sie befragt habe«, erwiderte der Chirurg und trat aus seinem Versteck.
    Ein Blick auf den Chirurgen reichte aus, und der Besucher wurde bleich. »Natürlich. Natürlich. Sie sind extrem gründlich.«
    »Extrem«, versicherte der Chirurg und trat ein bisschen zu nahe an den Mann heran, ehe er sich setzte. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, zog sein Lieblingsmesser hervor und fing an, damit über seine Handfläche zu streichen. »Es wäre mir ein Vergnügen, mich an Ihrer Stelle um Hilliard zu kümmern.«
    »Vielleicht später«, versprach sein Vorgesetzter mit einem seltsam gierigen Lächeln. »Wenn es anders nicht klappt oder wenn wir ihm einen … Beweis liefern müssen, dass unsere Drohungen ernst gemeint sind.«
    »Lady Kate?«, fragte der Besucher.
    »Zu problematisch. Sie ist vielleicht berüchtigt, aber die Duchess ist komischerweise auch sehr beliebt. Dagegen würde Hilliards Frau sich anbieten, denke ich. Wer würde schon den Verlust einer Soldatentochter beklagen?«
    Der Besucher lachte. »Sehen Sie sie an, und sagen Sie mir, ob es Hilliard selbst etwas ausmachen würde. Um ehrlich zu sein, würden Sie ihm damit wahrscheinlich einen Gefallen tun.«
    Der Vorgesetzte lächelte. »Ich glaube, der Chirurg ist … erfahren genug,

Weitere Kostenlose Bücher