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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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erklärte Drake und nahm wieder Platz.
    »Was für ein Unglück, diese Sache mit Evenham«, brummte Chuffy. Das Licht brach sich in seiner Brille. »Arme Sau.«
    Es war Beau Drummond, der schließlich das Wort ergriff. »Er war ein Vaterlandsverräter«, sagte der Viscount unnachgiebig und blickte mit finsterer Miene in die Runde. Beau hatte in der Schlacht von Talavera einen Bruder verloren. »Er hatte Glück, dass ich nicht da war.«
    »Mehr als tot geht ja nicht«, erwiderte Diccan und nippte an seinem Brandy. Seltsamerweise beruhigte diese Unterhaltung ihn. Er war in seinem Element. Es gab ein Problem, das es zu lösen galt.
    Ferguson schüttelte seinen großen Kopf mit den rotbraunen Haaren. »Selbst für einen kleinen Engländer war er eigentlich nicht der Typ für so etwas.«
    »Wenn man einen Vaterlandsverräter irgendwie an seinem Aussehen erkennen kann«, sagte Drake, »verrate dem Innenministerium bitte, wie das geht. Es würde allen viel Zeit und Mühe ersparen.«
    Der Schotte runzelte die Stirn. Sein sonst so offenes Gesicht wirkte mürrisch. »Du weißt, was ich meine. Der Junge war ein verfluchter Chorknabe. Wie haben diese Leute ihn dazu gebracht?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Diccan, der keine Bedenken hatte zu lügen. »Die Antwort hat er mit ins Grab genommen.«
    »Seid ihr sicher, dass der Innenminister sich irrt?«, fragte Alex. »Dass Evenham nicht nur ein Ablenkungsmanöver der Revolutionäre war?«
    Ferguson lachte laut auf. »Sidmouth sieht überall Revolutionäre. Er wäre nicht so wahnhaft, wenn er mehr Zeit damit zubringen würde, sich um die echten Probleme zu kümmern, statt zu versuchen, jeden einzusperren, der sich beklagt.« Sein Lächeln war grimmig. »Hebt das für uns radikale Kelten auf.«
    »Über Politik können wir später noch diskutieren«, schlug Marcus vor. »Wir sollten uns auf das Wesentliche konzentrieren. Du scheinst eine Zielscheibe zu sein, Diccan. Hast du irgendeine Ahnung, hinter was sie her sind?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich kann mir vorstellen, dass man mich loswerden will, doch ich kann mir nicht denken, was ich ihrer Meinung nach wissen sollte.«
    »Meint ihr, diese Leute wissen über uns Bescheid?«, fragte Drummond, als er aufstand, um die Gläser aufzufüllen.
    »Dass die Rakes eigentlich Regierungsagenten sind, die sehr gut als aristokratische Lebemänner getarnt sind?«, fragte Drake trocken. Ohne die Augen aufzumachen, hob Nate Adams sein Glas. Drummond schenkte ihm nach.
    Diccan zuckte mit den Schultern. »Es gibt nur einen Weg, um das herauszufinden. Wir müssen uns Einblick in ihre Organisation verschaffen.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen im Raum, dann ergriff Drake das Wort. »Wenn uns nichts anderes einfällt, müssen wir deine Haushaltsarmee engagieren, um die Häuser von einigen der Personen zu infiltrieren, deren Namen Evenham genannt hat.«
    »Haushaltsarmee?«, fragte Chuffy.
    »Ach, stimmt«, sagte Ferguson und blickte auf, »du warst ja nicht auf dem Kontinent. Diccan hat einige Dienstmädchen angeheuert, die für ihn an Schlüssellöchern lauschen.«
    Chuffy nickte wissend. »Niemand erfährt schneller, was los ist, als die Hausangestellten.«
    »Die Informationen, die sie ihm in Wien liefern konnten, haben den Verlauf der Verhandlungen entscheidend verändert«, sagte Alex. »Sind sie dir über den Kanal gefolgt?«
    Diccan zuckte mit den Schultern. »Ein paar von ihnen. Ich habe versucht, einige in Bentleys Anwesen unterzubringen. Es ist zwar vielleicht weit hergeholt, aber möglicherweise hat Bertie Evenham etwas im Haus seines Vaters hinterlassen, das uns nützlich sein könnte.«
    Nachdenklich nickte Drake. »Was ist mit dir? Bereit dazu, dass die Löwen über dich herfallen?«
    Diccan starrte in sein Glas. Er ließ den Brandy langsam kreisen. Das Licht brach sich in der bernsteinfarbenen Flüssigkeit. »Ich weiß nicht. Laut Bertie kommen nach dem Erpressungsversuch die Drohungen. Ich will Grace nicht in Gefahr bringen.«
    »Das sollte kein Problem sein«, erwiderte Drummond. »Es war schließlich keine Liebesheirat zwischen euch beiden. Du solltest einfach dafür sorgen, dass jeder das weiß.«
    »Vielleicht versuchen sie es nun auch bei einem anderen Rake «, sagte Alex Knight. »Immerhin gibt es zehn von uns.«
    »Und wenn man unserem Ruf trauen kann, sind wir alle auch erpressbar«, warf Chuffy grinsend ein. »Mir würde es nichts ausmachen, wenn sie hinter mir her wären. Wäre mir eine Ehre. Ich war schließlich nie

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