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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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Lächeln auf. »Du siehst in deiner grünen Grenadiersuniform wirklich schneidig aus.«
    Doch seine Miene war noch immer angespannt, auch wenn sie versucht hatte, die Situation aufzulockern. »Lady Kate ist von ihrer Spritztour durch den Park zurück«, sagte er. »Soll ich dich zu ihr begleiten?«
    »Damit ihr beide mitten im Park in Streit geratet? Nein danke. Eines Tages musst du mir wirklich erzählen, warum ihr zwei auf Kriegsfuß miteinander steht.«
    Er lächelte schmallippig. »Eines Tages werde ich das vielleicht tun.«
    Mit einem Handkuss verabschiedete er sich. Grace wartete, bis er davongeritten war, ehe sie zu Kate zurückging. Die beiden Spaziergänger, die auf sie zukamen, waren ihr nicht aufgefallen. Sie hatten sie allerdings sehr wohl bemerkt. Es waren eine hübsche blonde Frau, die in pfirsichfarbenen Rüschen fast unterging, und ein schlanker junger Herr.
    »Ich muss sagen, dass ich froh bin, einen Blick auf sie erhascht zu haben«, sagte das Mädchen zu dem jungen Dandy, während sie ihren pfirsichfarbenen Sonnenschirm mit den Rüschen in den Händen drehte. »Andernfalls hätte ich mir nicht vorstellen können, wie schlimm es wirklich ist. Armer Mr. Hilliard.«
    »Wie wahr, wie wahr«, entgegnete er und tätschelte ihre Hand. »Man sollte meinen, sie hätte Schamgefühl.«
    Das Mädchen schniefte. Es wirkte wie der Inbegriff des Hohns. »Ich hoffe nur, dass es ihm nicht gelingt, so etwas in Mode zu bringen. Derart herumzutorkeln wäre so entsetzlich ermüdend.«
    Grace rang den Impuls nieder stehen zu bleiben. Es war schlimm genug, dass sie sie gehört hatte. Noch schlimmer war jedoch, dass sie errötete. Sie bekam die hässlichen roten Flecken, die ihr so peinlich waren. Die beiden waren keine drei Meter mehr von ihr entfernt. Sie sammelte ihren letzten Stolz, straffte die Schultern und ging weiter.
    Sie war sich nicht sicher, wie es passierte. Sie hatte zu Lady Bea in der Kutsche geblickt und sie angelächelt, während das Paar sich näherte.
    »Bei dem Anblick wird mir übel«, spottete das Mädchen. »Sie sollte nicht in der Öffentlichkeit herumlaufen dürfen.«
    »Tja«, sagte der Dandy mit einem höhnischen Grinsen, »das wird sie auch nicht mehr.«
    Und ehe Grace reagieren konnte, streckte er seinen Spazierstock aus und ließ sie stolpern. Ihr schlimmes Bein knickte ein. Sie wollte nach irgendetwas greifen, um sich festzuhalten. Doch das Paar wich zurück und lächelte, als würde es sich einen Trick in Astleys Amphitheater ansehen. Grace ruderte in dem letzten verzweifelten Versuch, Halt zu finden, mit den Armen und stürzte dann mit dem Gesicht voran auf den Kiesweg.

Kapitel 11
    Eine scheinbare Ewigkeit konnte Grace nur mitten im Hyde Park auf dem Weg liegen – ein unordentlicher Haufen von Grau und beschämtem Rot.
    »Siehst du, was ich meine?«, hörte sie das Mädchen fragen. Sie musste hochblicken, um zu sehen, ob so ein hübsches Kind wirklich so boshaft sein konnte. Das Lächeln des Mädchens war wunderschön. Man musste schon ganz genau hinsehen, um den Hauch von Bösartigkeit zu erkennen.
    In dem Moment sah Grace Kates Stallburschen George, der mit der Kutsche auf sie zurollte. Sein Gesicht wirkte besorgt. Mit unheilvoller Miene stieg Kate aus der Kutsche. Oje, war alles, was Grace denken konnte. Frustriert senkte sie den Kopf. Sie stand besser auf, ehe Kate hier eine Szene machte.
    Sie blickte auf ihre Hände und sammelte Kraft, um sich hochzustemmen, als sie Schritte auf dem Kies vernahm.
    »Es tut mir leid, George«, entschuldigte sie sich, ohne ihn ansehen zu können, »aber ich scheine ganz versessen darauf zu sein, hier eine Schildkröte nachzuahmen. Könnten Sie mir Ihre Hand geben?«
    »Du hast meine Hand doch schon«, sagte jemand, und sie wäre beinahe wieder zu Boden gesunken. »Außerdem hast du mein Vermögen, soweit vorhanden, und mein Herz.«
    Diccan. Ach, merde. Sie hätte wissen müssen, dass er rechtzeitig auftauchte, um sie in dieser unrühmlichen Lage zu erwischen. »Und das macht mich reicher«, sagte sie mit einem steifen Lächeln und blickte in seine kühle Miene. »Im Moment reicht mir erst mal deine Hand.«
    Er half ihr auf die Beine. Sein sicherer Griff um ihre Arme war erstaunlich sanft. »Schön, dich zu sehen, meine Liebe.« Er rückte ihre Haube zurecht und lächelte. »Ich hatte gehofft, dass wir uns heute treffen.«
    Sie hoffte, nicht zu erröten. »Nicht so unerwartet, sollte man hoffen.«
    »Jedes Treffen ist eine angenehme

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