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Luther. Die Drohung

Luther. Die Drohung

Titel: Luther. Die Drohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Cross
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ich hab keine zehn Riesen.
Er hat gesagt, okay, sieben Riesen. Ich hab gesagt, so viel hab ich nicht.«
    »Was will er mit dem Geld?«
    »Raus aus London.«
    »Und waren Sie in Versuchung? Sie zu kaufen?«
    »Was soll ich sagen? Ja? Glauben Sie, ich bin komplett bescheuert?«
    »Was hat er zu Ihnen gesagt? Was genau? Der genaue Wortlaut. Was hat
er gesagt?«
    »Dass sie sehr hübsch ist. Und lieb.«
    »Lieb. Mein Gott.«
    »Und dass sie ganz mir gehören könnte.«
    »Haben Sie sie gesehen? Haben Sie sie mit eigenen Augen gesehen?«
    »Nein!«
    »Aber sie war am Leben?«
    »Das muss sie wohl.«
    »Wie gut kennen Sie ihn, Steve?«
    »Nicht so gut. Wir haben uns nur bei den Kämpfen getroffen. Er war
immer da.«
    »Hundekämpfe?«
    »Ja.«
    »Und dort hat er sich zum ersten Mal an Sie gewandt – bei einem
Hundekampf.«
    »Ja.«
    »Er hat Ihnen gesagt, er will ein Kind kaufen.«
    »Nicht sofort. Monate später. Aber irgendwann, ja.«
    »Also waren Sie Freunde?«
    »Nein. Ich hab ihn nur bei den Kämpfen gesehen.«
    »Und nach ein paar Monaten haben Sie ihn mit Vasile Sava in Kontakt
gebracht. Dann mit Sweet Jane Carr.«
    Bixby nickt.
    »Was geschah seitdem?«
    »Eigentlich nichts. Ich sehe ihn ab und zu bei den Kämpfen. Wir
sagen Hallo.«
    »Was macht er bei den Kämpfen? Wettet er, ist er Tierhalter, was?«
    »Er ist Züchter. Und er ist Tierarzt. Er arbeitet hauptsächlich für
einen Typen namens Gary Braddon.«
    »Also, nur damit ich das richtig verstehe: Sie sind keine Freunde.«
    »Nein. Er hat immer ziemlich deutlich gesagt, dass er Leute wie mich
verabscheut. Leute mit meinem Problem.«
    »Wenn er also zu Ihnen gekommen ist, muss er verzweifelt gewesen
sein, richtig?«
    »Keine Ahnung. Ich vermute schon.«
    »Vermuten Sie nicht. Sagen Sie mir, zu wem er noch gehen könnte, um
das Mädchen zu verkaufen.«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß es ehrlich nicht. Aber selbst wenn es jemanden
geben würde – was ich bezweifle –, dann wäre derjenige doch verrückt, sich
jetzt mit ihm einzulassen, nicht? Jetzt, wo er ständig im Fernsehen zu sehen
ist. So blöd ist doch niemand.«
    Luther ruft Ian Reed an.
    »Ian«, sagt er. »Du musst dir einen Typen namens Gary Braddon
vorknöpfen. Organisiert Hundekämpfe. Nimm ihn ordentlich in die Mangel. Er ist
ein Hundeliebhaber, ja? Solche Leute sind sentimental. Wenn du ihm sagst, ein
kleines Mädchen wurde gekidnappt, singt er in einer Sekunde. Nimm Fotos von Mia
mit.« Er blickt zu Bixby. »Hübsche.«
    Er legt auf, wartet, bis Verstärkung eintrifft.
    Howie geht als Nachhut eines Greiftrupps durch die Menge.
Sie trägt eine leuchtende Polizeiweste, hält den Schlagstock in der Hand.
    Sie sieht aus der Entfernung zu, wie der Greiftrupp Bixby und Luther
aus der Wohnung holt, die von wütenden Anwohnern belagert wird.
    Ein paar Flaschen landen auf einigen Schutzschilden. Ein halbes
Dutzend Leute wird festgenommen. Sie werden wegen Krawall angeklagt und zu
gemeinnütziger Arbeit verurteilt werden.
    Luther und Bixby werden unter Polizeischutz hinausgeleitet. Bixby
wird zusammen mit seinem Hund hinten in einen Van gesteckt.
    Luther und Howie gehen zum Volvo. Steigen ein. Eine Flasche fliegt
gegen die Heckscheibe.
    »Und wie oft kommt so was vor?«, fragt Howie.
    »Ich habe eigentlich noch nie einen Aufstand ausgelöst«, antwortet
Luther.
    Während Howie rückwärts ausparkt, klatschen Eier gegen die
Karosserie, die Fenster. Sie duckt sich instinktiv bei jedem Aufprall. Und dann
sind sie auf der Straße. Luther sagt nichts zu ihr. Ruft nur Benny Deadhead an.
    »Benny, Kumpel. Wie sieht’s aus mit Madsens Adoptiveltern?«
    »Jan und Jeremy Madsen«, antwortet Benny. »Sie war Apothekerin. Er
Tierarzt.«
    »Adresse?«
    »Finchley«, sagt Benny. »Dasselbe Haus, in dem sie schon seit
vierzig Jahren wohnen.«

28
    Reed setzt sich auf Luthers Stuhl und ruft bei der Status
Dogs Unit an, der Abteilung zur Überwachung von Kampfhunden. Der Anruf wird von
Sergeant Graham Cooke entgegengenommen. Reed stellt sich vor, umreißt kurz die
Lage.
    »Hat das irgendwas mit dem kleinen Mädchen zu tun?«, fragt Cooke.
    »Ja, das könnte es.«
    »Dann muss ich mich eine Minute setzen. Lassen Sie mich die Tür
schließen, einen Stift holen.«
    Reed wartet. Dann kommt Cooke wieder an den Apparat und fragt: »Was
wollen Sie wissen?«
    »Beginnen wir damit, wer er ist.«
    »Gary Braddon. Geboren 1963 in Caerphilly. Vorgeschichte von
Verbindungen zur rechtsextremen Szene.«
    »Und er mag Hunde, nicht

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