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Luther. Die Drohung

Luther. Die Drohung

Titel: Luther. Die Drohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Cross
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wahr?«
    »Na ja, das kommt darauf an, was Sie mit ›mögen‹ meinen. Er ist
vorbestraft: Haltung eines Hundes zu Kampfzwecken, Verursachen unnötigen
Leidens, indem er die Wunden eines Hundes nicht tierärztlich versorgen ließ.
Außerdem Verurteilungen wegen Besitzes von Geräten, die zum Training von
Kampfhunden eingesetzt werden. Fünf Anklagepunkte bezüglich illegaler Haltung
pitbullartiger Hunde zu Kampfzwecken.«
    »Heißt was?«
    »Heißt, er darf keine Hunde halten. Also hält er sie außer Haus. Wir
konnten nie nachweisen, wo.«
    »Tja, ich glaube, da kann ich Ihnen vielleicht weiterhelfen. Sagt
Ihnen der Name ›Henry Madsen‹ irgendwas?«
    »Nein, so aus dem Stegreif nicht.«
    »Er ist Braddons Tierarzt. Und Sekundant.«
    »Braddons Tierarzt nennt sich Henry Mercer.«
    »Das wird unser Mann sein.«
    »Angeblich betreibt er den besten Trainingshof in London, obwohl wir
ihn nie ausfindig gemacht haben. Mr Mercer ist ein verschwiegener Bursche.«
    »Das ist er«, sagt Reed. »Also, ist da Geld im Spiel? Denn Geld ist
momentan ein Problem.«
    »Jede Menge. Wenn dein Hund drei Kämpfe gewinnt, ist er ein
Champion. Fünf, dann ist er ein Grand Champion – danach streben alle. Also
lassen sie die Hunde ein Trainingsprogramm absolvieren, bringen sie auf ein
bestimmtes Kampfgewicht, genau wie Boxer. Das bedeutet Training auf dem
Laufband, Diät, Konditionsaufbau, Auslauf. Und Steroide, damit sie ganz schlank
werden, ohne Fett.«
    »Glauben Sie, Henry könnte Braddon um Geld bitten?«
    »Sie glauben, er ist der Mann, der Baby Emma und das andere kleine
Mädchen gekidnappt hat?«
    »Wir sind ziemlich sicher, ja.«
    »Dann auf gar keinen Fall. Braddon ist ein rechtsextremer Vollidiot.
Und er ist Hundeliebhaber. Steht etwas weiter rechts als Mussolini. Das ist
eine gefährliche Kombination für einen Mann, der Kinder entführt. Mercer,
Madsen, wie immer er auch heißt, Braddon würde ihm die Eier abschneiden und ihn
den Hunden vorwerfen, sobald er sich bei ihm blicken lässt.«
    »In Ordnung«, sagt Reed. »Das Problem ist folgendes: Unser Mann ist
irgendwo in London untergetaucht. Und Sie haben recht, er ist sehr
verschwiegen. Er hat sozusagen keine Freunde, und er hat kein Geld. Er braucht
einen Ort, wo er sich verkriechen kann.«
    Cooke zögert einen Augenblick, dann sagt er: »Braddons Hundekämpfe
finden üblicherweise in einem von verschiedenen leer stehenden Gebäuden statt.
Mercer, oder Madsen, müsste die Schlüssel zu allen haben.«
    »Kennen Sie die Orte?«
    »Definitiv.«
    »Können Sie uns eine komplette Liste schicken, so schnell wie
möglich? Und alles Material, das Sie vielleicht sonst noch zur Hand haben, um
die Erlassung eines Durchsuchungsbefehls zu beschleunigen?«
    »Davon hab ich jede Menge«, antwortet Cooke.
    »Was trinken Sie gern?«, fragt Reed.
    »Bei einem Whisky sage ich nicht nein.«
    »Die Flasche ist unterwegs«, sagt Reed. »Die schulden wir Ihnen.«
    Cooke bittet Reed, ihm etwas Zeit zu geben.
    Fünfzehn Minuten später meldet er sich wieder mit einer Liste von
fünf Gebäuden, die von Gary Braddon als Veranstaltungsorte für Hundekämpfe
genutzt werden.
    Noch in derselben Stunde kommt Suchteam Eins mit DS Justin
Ripley als Einsatzleiter bei der ersten Adresse auf der Liste an.
    Es ist ein ehemaliges Kücheneinrichtungshaus in Lewisham.
    Sie finden Schränke vor, die verschoben und neu aufgestellt wurden,
sodass sie einen Hundekampfplatz bilden, einem Boxring sehr ähnlich.
    Eine gründliche Durchsuchung ergibt, dass das Gebäude nicht bewohnt
ist. Suchteam Eins findet keine Anzeichen dafür, dass Mia Dalton oder Henry
Madsen vor Ort waren.
    Suchteam Zwei, angeführt von DS »Scary« Mary Lally, stößt auf einen improvisierten
Hundekampf, der gerade hinter einer Reifenwerkstatt in Deptford im Gange ist.
    Ein Dutzend Männer sieht dabei zu, wie zwei Pitbull Terrier sich auf
einem anderthalb Quadratmeter großen und einen Meter hohen Kampfplatz leise
gegenseitig zerfleischen.
    An den entgegengesetzten Ecken der Kampfplätze sind diagonale scratch lines gezogen. Hinter diesen Linien müssen die Hunde verharren, bis der
Schiedsrichter anordnet, sie aufeinander loszulassen.
    Vier Festnahmen werden durchgeführt. Zwei der Hunde werden später
eingeschläfert werden.
    Die Polizisten finden keine Hinweise darauf, dass Mia Dalton oder
Henry Madsen vor Ort waren.

29
    Luther und Howie fahren nach Finchley.
    Auf dem Royal Drive kommen sie am Gelände des Colney Hatch Lunatic
Asylum vorbei,

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