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Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Titel: Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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die Ruine von Ashford Manor passierten, waren es nur noch wenige Kilometer bis zu Jasons Landhaus. „Schade um das schöne Haus“, meinte Anna und deutete auf die Reste der Außenmauern, die noch deutlich von der früheren Größe sprachen. Leere Fensterhöhlen blickten sie anklagend an. Man konnte immer noch Spuren eines verheerenden Brandes an den Steinen erkennen. Jason blickte weiter auf die Straße vor ihnen.
    „Ja, schade um das Haus“, war alles, was er sagte. Er wusste, welche Dramen sich darin vor langer Zeit abgespielt hatten, und er wollte nicht mehr daran erinnert werden. Beim Anblick von Jasons wesentlich kleinerem Anwesen war Anna entzückt, genau so romantisch hatte sie es sich vorgestellt. Versteckt in einem kleinen Tal lag es, von der Hauptstraße aus nicht einzusehen und umgeben von sanften Hügeln, auf denen kleine Schafherden grasten. Nur der Garten musste dringend einmal auf Vordermann gebracht werden. Und das Efeu wucherte sogar langsam die Fenster zu.
    Anna war genau wie ihre Mutter sehr praktisch veranlagt. Sie hatte schon früh lernen müssen, den Haushalt zu führen, wenn Martina Welsch zur Arbeit ging. Ihre ruhige und verantwortungsbewusste Art verblüffte Jason. Die junge Frau sagte gleich am nächsten Tag dem Staub in diesem Haus den Kampf an.
    „Du brauchst hier wirklich nicht die Haushälterin zu spielen“, meinte er nach dem Frühstück. „Unsinn, ich mache mich gerne nützlich“, hatte sie nur gemeint und ihm einen Staubwedel in die Hand gedrückt.
    „Entweder hilfst du mir, oder du stellst in Zukunft einen Butler ein“, strahlte sie ihn an. Jason schmunzelte. Gemeinsam brachten sie in den nächsten Tagen das alte Haus wieder in Ordnung. Ihre Mutter hätte die Hände über den Kopf zusammengeschlagen, wenn sie hier gewesen wäre. Anna ärgerte sich, dass die Vorhänge wohl seit Jahren kein Waschpulver mehr gesehen hatten, obwohl es eine Waschmaschine gab, denn das Haus besaß einen eigenen Diesel-Generator. Aber um solche belanglosen Dinge kümmerten sich Männer ja nicht.
    Jason beruhigte sie: „Wir bringen alles morgen in die Reinigung. Du hast genug gearbeitet.“
    Anna schnaubte verächtlich. „Na schön, aber danach machen wir uns an den Garten. Ich mache jetzt einen Tee, und du nimmst die Vorhänge ab. Ich verstehe nicht, wie du so ein wunderschönes Haus so lange vernachlässigen konntest.“
    „Hm, wir sind halt nicht für die Vergänglichkeit geschaffen“, grinste Jason. Die Studentin sah ihn strafend an. Dabei genoss sie ihren Aufenthalt hier und insbesondere Jasons Nähe. Aber die viele fleißige Arbeit hielt sie davon ab, genau darüber nachzudenken. Jason behandelte sie zwar freundlich und wie immer fast familiär, aber nicht wie eine Frau.
    * * *

IX. Der Orden
     
    Das alte Felsenkloster klebte wie ein Geschwür an der Bergflanke im Grenzgebirge zu Pakistan, eine Gegend, in die sich nicht einmal die Ziegenhirten verirrten. Bergadler waren die einzigen Lebewesen, die man hier sah. Die Gebetsfahnen hatte der Wind längst zerrissen. Einzelne dünne Tuchfetzen wehten aus den Fensternischen. Ein Säulengang mit einer steinernen brusthohen Abgrenzung säumte den Abgrund. Uralte Symbole zierten die Säulen wie die Wände und zeugten von der Vergangenheit als vorchristlichen Tempel, noch bevor die buddhistischen Mönche kamen. Aber selbst diese waren der Einöde längst entflohen. Nur der Gesang des Windes unterbrach die gespenstische Ruhe. Tief verborgen im Inneren des alten Klosters lag eine Halle, bemalt mit bunten Bildern aus der Entstehungsgeschichte weit vor dem Alten Testament, obwohl vieles den heutigen Religionen ähnelte. Eine Insel war darauf zu erkennen. Eine Hand, die aus den Wolken des Himmels kam und Blitze schleuderte. Geflügelte Wesen, Engel und Dämonen, die miteinander stritten bis das Meer die Insel verschlang.
    Die Wände erzählten eine Geschichten von Dämonen, die die Welt bevölkerten, Menschen töteten und wiederum von den Engeln vernichtet wurden. In der Mitte dieser Halle standen Sarkophage, neun an der Zahl, ebenfalls mit uralter Symbolik versehen, von denen einige noch heute den Okkultisten bekannt waren. Das Wissen um diesen geheimnisvollen Ort hingegen war längst verloren gegangen. Die alten Papyrusrollen, die von ihm erzählten, waren mittlerweile genauso zu Staub zerfallen wie ihre Schreiber. Diesen Ort würde nur finden, wer Aszraels Bibel richtig zu lesen verstand.
    * * *
    Der „Lichthüterorden“ entstammte dem ausgehenden

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