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Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Titel: Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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zwei Wochen. Auch Leander wunderte sich insgeheim über den angeblichen Selbstmord. Sein Instinkt sagte ihm, dass etwas nicht stimmte. Aber die Polizei hatte die Ermittlungen eingestellt.
    „Hört dieses Leid eigentlich auf, wenn man zum Vampir wird?“
    Leander stockte der Atem. Trug diese Frau sich etwa immer noch mit dem Gedanken? Er schüttelte verständnislos den Kopf.
    „Dafür hat man ganz andere Probleme, glaub mir. Sieh dir Jason an. Der Junge wird nie erwachsen.“
    Anna brach unwillkürlich in ein Lachen unter ihren Tränen aus. Dann hielt sie inne und sah dem Halbengel geradewegs ins Gesicht.
    „Hast du mit ihm über mich gesprochen?“, erinnerte sie ihn.
    Jetzt musste Leander ihrem Blick ausweichen.
    „Ja, habe ich. Um ehrlich zu sein …“ Er holte tief Luft. „Er kann sich keine Beziehung mit einem Menschen mehr vorstellen.“
    Das war vorsichtig ausdrückt.
    Anna lachte bitter auf.
    „Vielleicht kann ich ja Alexa bitten, mich zu wandeln. Wenn sie angeblich auch ein Vampir ist, dürfte das wohl ein leichtes sein. Dann hört wenigstens dieser Schmerz auf.“
    „Nicht alle Vampire können das“, gab Leander zu bedanken.
    Allerdings: Alexa konnte es. Aber das sagte er natürlich nicht laut. Vielleicht konnte Jason selbst sie überzeugen, von dieser wahnwitzigen Idee abzulassen? Also schlug Leander vor, sie mit in das Landhaus zu nehmen. Anna stimmte zu.
     
    †
     
    Ein grauer Tag mit vielen Wolken tauchte das efeubewachsene Gemäuer in ein schattenumwobenes Gebilde. Die letzten Rosen waren verblüht. Der Garten machte einen traurigen Eindruck. Nur die Einhornstatue schimmerte grauweiß aus dem immergrünen Bewuchs hervor. Shane war der Einzige, der noch bei Jason weilte. Er spielte auf einer der E-Gitarren aus dem Studio ohne Verstärker imaginäre Songs und saß auf dem Sofa, als Leander mit Anna eintraf. Jasons Freunde hatten inzwischen ein paar neue Möbel herangeschafft, um den unteren Wohnbereich wieder halbwegs freundlich herzurichten. Das naturbelassene Kiefernholz wirkte fast modern gegenüber der früheren, antiken Einrichtung. Immerhin waren inzwischen auch die letzten Spuren des blutigen Duells zwischen Jason und Laurent verschwunden. Der Gitarrist unterbrach sein Spiel und schaute zu den beiden Ankömmlingen hin. Anna ähnelte in ihrer schwarzen Trauerkleidung mehr denn je seiner Gothiczunft, wären da nicht die rot geweinten Augen gewesen.
    „Er schläft“, meinte Shane und deutete mit dem Kopf die Treppe hinauf.
    „Ich möchte ihn nicht aufwecken. Soll ich uns einen Kaffee machen?“, fragte Anna, wie es ihre zuvorkommende Art war. Die beiden Männer schüttelten den Kopf.
    „Gut. Ich gehe vielleicht besser nach draußen und schau mal nach dem Garten.“
    Anna verließ den Wohnraum und ließ den Halbengel und den Hybridenvampir zurück. Ein leichter Nieselregen hatte eingesetzt und verstärkte noch den Geruch des sterbenden Laubes.
    Die Rosen müssten zurück geschnitten werden, dachte sie ganz fachmännisch, als sie hinter sich Schritte hörte. Shane war ihr gefolgt. Sie warf einen eher abweisenden Blick zu dem großen Mann mit den langen, schwarzen Haaren. Aber der lächelte sie ganz freundlich an.
    „Leander hat mir von dem tragischen Tod deiner Mutter erzählt. Mein herzlichstes Beileid“, sagte der überschlanke Vampir.
    Er schien es sogar ehrlich zu meinen.
    „Danke. Ich wünschte, ich wäre an ihrer Stelle.“
    Damit meinte sie zwar ihre Mutter, aber genau dieser eine Satz brachte Shane auf eine ganz andere Idee. Der Musiker schaute nämlich zu der Einhornstatue hin, dem Grabmal der Fürstin Miriam.
    „Ist das dein Ernst?“, vergewisserte er sich.
    Anna nickte.
    „Ich habe niemanden mehr auf dieser Welt, und Jason liebt mich nicht. Das weiß ich ganz genau. Ich würde zwar gerne eine von euch werden, aber diesen Wunsch wird mir niemand erfüllen können.“
    „Stimmt“, gab Shane zu, ohne Alexa mit einem Wort zu erwähnen. „Jason ist für so was nicht zu haben.“
    Auch er hatte die Tragödie um Celeste miterlebt.
    „Würdest du dein Blut für Jason opfern?“, fragte Shane leise zu ihr geneigt und trat näher an sie heran.
    Anna schaute verwundert zu ihm hoch.
    „Braucht er noch welches?“, fragte sie zurück.
    „Nein, so war das nicht gemeint. Seine Wunden heilen langsam, aber sie heilen. Aber wenn du schon sterben willst, dann sollte dein Tod doch wenigstens einen Sinn haben.“
    Anna verstand immer noch kein Wort, aber dieser merkwürdige intensive

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