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Lux Aeterna (German Edition)

Lux Aeterna (German Edition)

Titel: Lux Aeterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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und umhüllte die neugeborene Königin des Lichts, bevor er sie vorsichtig aufhob und davontrug. 
    Rabea war die Letzte aus dem Geschlecht der unsterblichen Sternenkinder. Eines jeder Fabelwesen, dass ein Symbol für Unschuld und Magie für die Menschen darstellte. Die beiden Eigenschaften, die die Menschen selbst längst verloren hatten.
     
    Die Jäger der Dunkelheit waren dem Einhorn schon lange auf den Fersen gewesen. Sein Blut konnte Erlösung bringen von ihrem Fluch, die Unsterblichen sterblich machen und die Sterblichen unsterblich. In der irdischen Welt konnte ein Einhorn kaum unentdeckt bleiben, und Rabea hatte eine Wahl treffen müssen. Sie folgte dem Ruf des Druiden, der in dunkler Zeit die Mächte des Lichts anflehte. Doch die Transformation in eine menschliche Gestalt war kraftraubend gewesen. Trotzdem war ihre Gestalt so schön und vollkommen, wie sie es als Einhorn gewesen war. Und nur ein kleines, rosafarbenes Mal in Form einer Rose über der Nasenwurzel zwischen den Augen ließ noch Schlüsse auf ihre Herkunft zu.
    Eingehüllt in Cedrics langen, schwarzen Umhang und gut versteckt in einem mit Heu beladenen Pferdewagen brachte Cedric das neue Menschenkind kurz nach Sonnenaufgang in das Schloss, wo Kendra, die Kriegerin, die beiden schon erwartete. Am Tage waren sie sicher gewesen.
    „Lasst sie ruhen“, sagte Cedric zu Kendra, während er Rabea vom Wagen herunterhalf und sie in Kendras Arme übergab.
    Rabea stand noch unsicher auf jetzt nur zwei Beinen.
    „Es wird noch einige Stunden dauern, bis ihre Kräfte zurückkehren“, wies der Druide sie an, bevor er den klapprigen Pferdewagen wendete und davonfuhr. Neugierig hatte die Kriegerin mit den kurzen, roten Haaren, die eindeutig ihre irische Abstammung verrieten, ihre neue Königin betrachtet. „Wie schön sie ist“ , dachte sie kurz, doch dann besann sie sich auf ihre Pflichten. An ihr würde es liegen, aus diesem zerbrechlichen Geschöpf eine wahre Königin und eine Kämpferin für das Gute zu machen.
     
    Doch dieses Wesen hatte nie gekämpft, geschweige denn getötet. Es hatte immer auf der Seite des Guten gestanden. Kendra ahnte, dass diese Umstellung nicht einfach werden würde.
     
    Diese Anpassung an die kriegerische Menschenwelt musste für ein Lichtwesen mehr als schmerzhaft sein. Behutsam geleitete Kendra die junge Frau zu ihrem Zimmer. Das Treppensteigen war für sie ungewohnt, und Kendra musste sie immer wieder stützen. In dem großen, prachtvoll eingerichteten Raum war schon alles vorbereitet. Auch an Kleidung hatten Kendra und ihre Gefolgsleute gedacht. So sehnsüchtig hatten sie auf die Ankunft ihrer Königin gewartet, um endlich den dunklen Mächten die Stirn bieten zu können. Monatelang hatten sie alles vorbereitet. Jetzt war es endlich so weit. Die Hüterin des Lichts schlief in ihren Gemächern einer unbestimmten Zukunft entgegen.
    * * *
    Am folgenden Abend
    Rabea sah aus dem Fenster der riesigen Bibliothek ihres Schlosses, in dem sich ihre Wächter versammelt hatten. Sie war immer noch schwach, aber hellwach. Ihr blondes Haar floss in einem goldenen Strom bis zu ihren Hüften, die violetten Augen mussten sich noch an die Bedingungen ihrer irdischen Existenz anpassen.
    Ihre zierliche, hoch gewachsene Gestalt hob sich von draußen als schwarze Silhouette gegen die Beleuchtung des Saales ab. Dort unten standen sie, wartend, ganz in schwarz gekleidet. Ihre blassen Gesichter sahen zu ihr hoch. In ihren Augen standen die Neugier und das Wissen um den beginnenden Kampf.
    Kendra, ihre Wächterin, zog Rabea vom Fenster weg. „Kommt da weg. Sie werden dort jede Nacht stehen und warten. Solange Ihr noch nicht Eure vollständigen Kräfte habt, werden sie jede Gelegenheit suchen, Euch zu locken. Und einer von ihnen, Nolan, wird versuchen, Euch zu töten.“ „Ich weiß“, sagte Rabea leise. „Der Fluch liegt auf uns beiden. Irgendwann müssen wir wieder vereint werden.“
    „Aber nicht durch Euren Tod.“ Kendras Stimme klang streng. „Die Mächte des Lichtes brauchen Euch. Ohne Euch könnte die Welt aus dem Gleichgewicht geraten.“
    Rabea musterte die Wächterin, deren offenes, kühnes Gesicht den keltischen Einfluss verriet.
    Den violetten Augen ihrer Königin entging nichts. Kendra senkte ergeben die Augen und sagte leise: „Ich weiß, dass Ihr Sehnsucht habt. Doch Eure Aufgabe ist wichtiger. Ihr müsst noch ausruhen, Mylady.“ Rabea nickte, warf einen letzten Blick zum Fenster und ging dann in Begleitung von Kendra in ihr

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