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Lux Aeterna (German Edition)

Lux Aeterna (German Edition)

Titel: Lux Aeterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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abgeschlossen hatte. 
     
     
    * * *
     
     
    Jason ging das seltsame Treffen mit Thalia nicht aus dem Kopf. Was hatte diese Frau vor? Seit der letzten Nacht hatte sich dieses ungute Gefühl verstärkt. Das Blutsbündnis, das er damals mit dem Grenzgänger Tabatha eingegangen war, ließ ihn die Gefahr deutlich spüren.
     
    In dem alten Haus, das die Band während der Aufnahmen in London bewohnte, war es still. Die CD war soweit fertig aufgenommen, jetzt galt es, die Mischung abzuwarten. Die anderen Vampire schienen arglos und vergnügten sich nach den gelungenen Aufnahmen in der Großstadt. Jason lief in dem unbeleuchteten Wohnzimmer auf und ab. Eine starke Gedankenkraft zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Thalia war in der Nähe!
    Sie löste sich unvermittelt aus den Schatten und ging auf ihn zu. „Du kannst es dir noch überlegen!“, bot sie ihm mit verlockender Stimme an.
    „Was überlegen?“ knurrte Jason. Ihre Verführungskünste zogen bei ihm nicht.
    Thalia war enttäuscht. „An meiner Seite zu deiner wahren Macht aufzusteigen und die Menschen in ihre Schranken zu verweisen“, gab sie zur Antwort.
    „Zu welchem Preis?“
    Thalia lächelte. „Wir geben einigen von ihnen, wonach sie verlangen – Unsterblichkeit – und erhalten dafür die anderen – als Nahrung.“
    Jason blickte sie an. Meinte sie das ernst?
    Sie nickte. „Ja, du hast richtig gehört. Mein Handel ist bereits perfekt. Wenn man den Feind nicht besiegen kann, muss man sich mit ihm verbünden. Soviel sollten wir doch von den Menschen gelernt haben!“, spottete sie.
    „Was - hast - du - getan?“, fragte er gefährlich leise und betonte jedes Wort. Er stand ihr jetzt genau gegenüber. Am liebsten hätte er sie gepackt, doch sie gebot ihm Einhalt.
    „Ich habe ihnen die Möglichkeit gegeben, das Serum zu entwickeln.“
    „Du hast einen von uns ans Messer geliefert?“ Kalte Wut lag in seiner Stimme.
    Thalia wandte sich ab und machte eine abwehrende Geste. „Sieh das als Kollateralschaden. Dafür werden Tausende von uns nicht mehr von künstlichem Blut leben müssen!“
    Jasons Augen funkelten in der Dunkelheit. „Welchen Grenzgänger hast du geopfert?“, fragte er in hartem Ton.
    Thalia hatte mit dieser Härte nicht gerechnet und schaute ihn erstaunt an. „Richard Tabatha.“
    Jason nahm einen tiefen Atemzug, um ihr nicht an die Kehle zu springen. Einen offenen Kampf würde er vielleicht gewinnen, aber ganz sicher nicht unbeschadet. Und dieses Mal würde es keine Rita geben, die ihm das Leben retten würde. Er wandte sich abrupt ab, um seine wahren Gefühle nicht zu zeigen. Die Vampirfürstin deutete das als Einverständnis und trat jetzt an ihn heran. Sie schlang von hinten ihre Arme um ihn und schmiegte sich an ihn. Ihr Körper schien in Flammen zu stehen. Sie musste noch vor kurzem getrunken haben.
    „Mein lieber Jason“, gurrte sie leise, „warum denn so widerspenstig…“
    In Jason Dawn reifte ein Plan. Aber dafür musste er zunächst Thalias übles Spiel mitspielen. Er drehte sich herum und riss sie in seine Arme…
     
    Am nächsten Morgen war Thalia längst fort. Als alte Meisterin war sie gezwungen, tagsüber zu schlafen. Ihr Versteck hatte er ihr leider nicht entlocken können, doch er wusste nun, dass Tabatha sich unfreiwillig in den Laboren von Richmond Pharmacies aufhielt.
    Und für die Fürstin selbst konnte es nur eine Lösung geben.
    Jason Dawn rief Kommissar Welsch in Hamburg an. Dieser war mehr als erstaunt, nach so langer Zeit von seinem ehemaligen „Hilfssheriff“ zu hören.
    „Stecken Sie in Schwierigkeiten?“, wollte er wissen.
    Jason Stimme klang besorgt. „Wie man’s nimmt. Haben Sie noch den Dolch der Hekate?“
    „Der ist noch in der Asservatenkammer, soviel ich weiß. Rita hatte keine Erben, und nach einer gewissen Zeit wird alles vernichtet.“
    Für kurze Zeit blieb es still in der Leitung.
    „Könnten Sie diesen Dolch besorgen?“, fragte Jason dann.
    „Natürlich. An dieser Art von Nachlass dürfte keiner interessiert sein. Aber was wollen Sie damit? Als Andenken?“, sagte der Kommissar zynisch. 
    „Ganz im Gegenteil, Herr Kommissar. Ich brauche jetzt Ihre Hilfe“, war Jasons bestimmte Antwort.
    Hauptkommissar Welsch war mehr als verblüfft. „Und wie stellen Sie sich das vor?“
    „Sie müssen das tun, was damals Rita bei Polignac getan hat, einen alten Meister töten!“
    Welsch schluckte. „Was soll ich? Sind Sie ganz von Sinnen?“
    „Hören Sie zu! Es geht um sehr viel mehr,

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