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Lux Aeterna (German Edition)

Lux Aeterna (German Edition)

Titel: Lux Aeterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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gehört hatte. Die Videos hatte sie sich alle aufgenommen und sein Poster zierte die Wände ihres noch immer mädchenhaft eingerichteten Zimmers.
    Von den Wänden schaute er sie an mit den großen, dunklen Augen, den sanften und doch gefährlichen Gesichtszügen. Seine herausfordernd-freche und doch zugleich charmante Art hatte ihm jede Menge weibliche Verehrer und säckeweise Fanpost eingebracht. Die Bandmitglieder betrachteten die kreischenden Teenager eher als leichte Opfer, aber Jason hatte ihnen verboten, sich an ihnen zu vergreifen. Schließlich wurde seine Rasse von den Menschen versorgt – mit künstlichem Blut. Der Reiz der Jagd, der alte Instinkt, war dennoch in ihnen allen verankert. Damals hatte er mit diesem Instinkt Kommissar Welsch von der Kripo Hamburg geholfen, einige üble Burschen zur Strecke zu bringen – das war hier allerdings wörtlich zu verstehen – doch jetzt hatte sich alles verändert. Es war, als wäre die Regelung unter den Neuzeitvampiren, ab und zu an frisches Blut von Verbrechern zu kommen, um nicht Unschuldige zu töten, mit Ritas Tod aufgehoben worden.
     
     
    * * *
     
     
    Als Jason die hübsche Diana mit den langen, hellblonden Haaren und den unschuldigen Augen nach seinem Auftritt in seinem Hotelzimmer vorfand, brach auch sein Jagdinstinkt wieder durch.
    Nachdem er zuerst versucht war, sie nach Hause zu schicken, beschloss er, dieses Katz-und-Maus-Spiel mitzuspielen.
    „Welch nette Überraschung“, meinte er mit einem spöttischen Unterton in der Stimme. Dabei glitt sein Blick an der schlanken Figur der jungen Frau herunter. Er spürte ihre Unerfahrenheit, und das reizte ihn. In ihm erwachte die Gier.
    Jason trug immer noch die Bühnenkleidung. Das weite schwarze Hemd stand halb offen. Eine ebenso schwarze Jeanshose betonte die schlanke Figur. Diana brachte zunächst kein Wort heraus. „Äh .. ich bin Diana“, sagte die junge Dame etwas eingeschüchtert. Hatte sie jetzt doch der Mut verlassen? Andererseits wusste sie, dass sie ihrem Star nie wieder so nah kommen würde.
    „Ich nehme nicht an, dass du wegen eines Autogramms gekommen bist?“, Jasons Stimme war immer noch eine einzige Herausforderung. Diana wusste erst gar nicht, was sie darauf antworten sollte. Sie schüttelte den Kopf. Jason ging langsam auf sie zu.
    Sie machte ein paar Schritte rückwärts, doch seine ausdrucksvollen dunklen Augen hielten sie fest. „Ich…ich bin schon sehr lange ein Fan von dir“, stotterte sie wieder.
    Jasons Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. „Und jetzt möchtest du mehr?“, fragte er geradeheraus.
    Mit dieser direkten Frage hatte sie nicht gerechnet. Diana war hin- und hergerissen zwischen dem Reiz des Neuen und der Furcht davor. Jason stand jetzt genau vor ihr, und ihr Blick verlor sich in der Dunkelheit hinter seinen Augen.
    „Überleg es dir gut. Du spielst mit einem Raubtier“, warnte er sie leise. „Du wirst in Feuer baden und deine Flügel werden verbrennen.“
    Sie spürte, was er damit meinte, als seine Lippen ihren Mund berührten. Seine schmalen, gepflegten Hände umschmeichelten ihren Körper, trafen unter dem T-Shirt auf ihre Haut und löschten alles aus, was noch an Widerstand vorhanden war.
     
    In dieser Nacht geschah zweierlei. Diana Graham hatte die erste und einzige Liebesnacht ihres jungen Menschenlebens. Das junge Mädchen ergab sich einer Kreatur, deren dunkle Seite sie wie ein Strudel mit sich riss. Jason quälte sie mit ihrer eigenen Lust, bis er sie durch einen tödlichen Biss erlöste. Es war dieser uralte Instinkt, der ihm das befahl. Ihr noch pulsierendes, frisches Blut wärmte das kalte Herz und weckte für eine kurze Zeit längst vergessene Empfindungen in ihm.
    Und dann - obwohl kein Energieaustausch in Form von Blut erfolgte, erwachte sie wenige Stunden später als junge, hungrige Vampirin. Und in dieser Nacht begriff Jason, dass er die größte Gabe der Vampire erhalten hatte, die Gabe des Erschaffens. Ein wahrer Fürst der Neuzeitvampire war geboren. Die alte Regel Blut um Blut war für ihn nicht mehr gültig! Um nicht eine Unzahl von Vampiren zu erschaffen, würde er seinen Opfern den „zweiten Tod“ schenken müssen!
     
    Diana aber ließ er in seiner dunklen Welt weiter existieren. Sie war eine Art Trophäe, ein Beweis seiner Macht. Und diese Macht sprach sich herum. Selbst seine Artgenossen begannen, ihn zu fürchten, denn mit ihm war die Waffe geschaffen worden, alle von ihnen zu vernichten.
    Auf der Bühne aber jubelten ihm

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