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Lux Aeterna (German Edition)

Lux Aeterna (German Edition)

Titel: Lux Aeterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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„ geweihtes Öl“ . „ Auch das noch“ , dachte Duncan. Was sollte er jetzt tun?
     
     
    * * *
     
     
    Der Junge lag bereits tot am Boden. Thalia wischte sich mit einer Handbewegung den letzten Tropfen von den Lippen. „Herzlichen Dank. Du scheinst dich ja gesund ernährt zu haben“, lächelte sie und verschwand in den Schatten der Seitenstrasse. Ein weiterer Schatten folgte ihr.
    Ein altes Haus am Stadtrand schien ihr Ziel zu sein. „For Sale“ stand dort auf einem großen Schild in roten Lettern an einem Fenster. Zurzeit aber wohnte der Tod in diesem Haus.
     
    Jason hatte genug gesehen, er begab sich zurück zu Kommissar Welsch, der gelangweilt vor dem Fernseher saß und kein Wort von dem verstand, was die Leute da sagten. Für ihn war Englisch immer eine Fremdsprache geblieben.
    Er war daher froh, Jason zu sehen, endlich jemand, mit dem man mal reden konnte.
    „Ich weiß, wo sie ist“, sagte Jason nach der Begrüßung. „Sobald die Sonne aufgegangen ist, führe ich Sie hin.“
    „Ich weiß nicht, ob ich das kann … ich…“, versuchte der Kommissar, den jungen Mann zu bremsen.
    „Das ist kein Mensch, Kommissar Welsch“, mahnte Jason. „Diese Frau ist schon vor über vierhundert Jahren gestorben. Und sie hat erst heute Nacht wieder getötet!“
    Welsch war erschüttert. „Wieso haben Sie das nicht verhindert?“
    „Dann hätte ich ihr nicht mehr folgen können“, gab Jason zur Antwort.
    Dem Kommissar fiel es schwer, diese Gleichgültigkeit gegenüber dem Tod zu ertragen. Aber diese Wesen waren im Grunde ja alle schon tot. „Ich glaube, ich werde früher in Pension gehen“, seufzte Welsch und ließ sich auf das Sofa fallen.
    Jason grinste. „Das sagen Sie doch immer. Ich komme in ein paar Stunden wieder.“
     
     
    * * *
     
     
    Inzwischen versuchten Richard Tabatha und Duncan Philips mit vereinten Gedankenkräften, das Glas um den Sarg zu zerstören. Sie waren stark genug, doch das Geräusch des splitternden Glases schien weithin zu hören zu sein. Trotzdem blieb es ruhig in dem nächtlichen Gebäude. Duncan konnte den geweihten Sarg nicht berühren und suchte nach einer Art Werkzeug. Er fand einen längeren Schraubenzieher, und von innen hob Tabatha den Deckel an.
    Mit einem Satz sprang er aus dem hölzernen Gefängnis. „Das war knapp. Wo bin ich hier überhaupt?“
    Duncan erklärte ihm in kurzen Worten, was man hier mit ihm vorgehabt hatte und wer an diesem Dilemma Schuld war.
    „Eine Meisterin?“ Tabatha schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Sie fürchten alle Jasons neue Macht“, gab Duncan zur Antwort. „Er ist ein Fürst der Neuzeitvampire geworden. Aber das ist eine noch längere Geschichte. Komm, lass uns hier verschwinden, solange es noch ruhig ist.“
    Aber dann fiel dem ehemaligen Angestellten des Konzerns doch ein, was Jason ihm geraten hatte. „Wir sollten diesen besessenen Forscher suchen und ihn ausschalten“, meinte er.
    Tabatha blickte ihn skeptisch an. „Du willst allen Ernstes noch länger in diesem Gebäude bleiben? Die Gefahr entdeckt zu werden, wird immer größer und dann sitzen wir beide in der Falle!“
    Duncan nickte. „OK, dann sorgen wir dafür, dass dieses Gebäude nicht überlebt!“
    Er wusste, wo sich der Heizungskeller befand.
     
     
    * * *
     
     
    In einem anderen, nur mit einer schwachen Glühbirne erleuchteten Keller standen Jason Dawn und Kommissar Welsch vor dem edlen Mahagonisarg der Fürstin Thalia di Marco. Welsch hatte den Dolch in der Hand, mit dem man die alten Meister töten konnte.
    Jason sah ihn zweifelnd an. „Sie müssen sofort ins Herz treffen“, mahnte er noch einmal. „Und lassen Sie sich nicht von ihrer Schönheit blenden. Sie ist ein Teufel, glauben Sie mir!“
    Mit einem tiefen Atemzug hob der Kommissar den Dolch hoch, während Jason den Sargdeckel öffnete. Die Scharniere machten ein leises, schnarrendes Geräusch. Welsch schaute für ein paar Sekunden in das Antlitz der schlafenden Vampirin. Eine schwarzhaarige Schönheit mit blassem Teint. Wie aus Stein gemeißelt.
    Jason bemerkte das leichte Zaudern. Er umfasste die Hand des Kommissars, die den Dolch hielt, und stieß ihn mit Schwung in das Herz der Vampirin. Thalia bäumte sich auf wie ein verletztes Tier. Dann fiel sie stumm zurück in die Satinkissen und zerfiel vor den Augen ihrer Mörder zu feiner Asche. Der Dolch blieb als letztes auf den Kissen liegen. Die Hand des Kommissars zitterte immer noch.
    „Tut mir leid“, sagte Jason „aber sie wäre erwacht,

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