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Lux Aeterna (German Edition)

Lux Aeterna (German Edition)

Titel: Lux Aeterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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schon hell erleuchtet. Die obligatorische Schreibtischlampe beleuchtete die letzten Unterlagen, die er prüfen wollte, als es klopfte. Erstaunt hob er den Kopf. So spät noch ein Besucher?
    „Herein“, befahl er in unwirschem Ton. Doch das tat ihm wenige Sekunden später leid, denn wer da hereintrat, raubte ihm den Atem: Thalia di Marco in einem dunkelroten Samtkostüm, schwarzen Seidenstrümpfen und ebenso schwarzen Stilettos. Die langen Haare waren hochgesteckt und an den Ohren funkelten Diamantohrringe.
    „Dr. Connor?“, fragte sie mit einer rauchigen Stimme.
    Der Wissenschaftler nickte und starrte sie nur stumm an.
    „Ich bin Thalia di Marco, und ich möchte Ihnen ein Geschäft vorschlagen, das Sie einfach nicht ablehnen können.“
    Die Stimme klang wie eine Drohung. Verdammt, sollte das eine von diesen käuflichen Frauen sein? Dr. Connor wollte sie gerade hinauswerfen, als die junge Frau sich unaufgefordert auf einen der Besucherstühle vor dem Schreibtisch setzte, die langen Beine übereinander schlug und ihm eine Erklärung für ihr Erscheinen gab.
    „Dr. Connor, wenn ich mich nicht irre, haben Sie Absicht, menschliches Leben endlos zu verlängern, nicht wahr? Und bisher waren Sie und ihre Geldgeber bereit, dafür über Leichen zu gehen.“ Mit Genugtuung beobachtete die Besucherin das verdutzte Gesicht des Forschers.
    „Verstehen Sie mich nicht falsch. Ihre Gesellschaft ist unserer Rasse schon zu nahe gekommen, als dass sich diese Dinge noch geheim halten lassen würden.“ Dabei lächelte sie und stand auf. Sie beugte sich über den Schreibtisch und kam mit ihrem bezaubernd schönen Gesicht ganz nahe an den zurückweichenden Dr. Connor heran. Langsam öffnete sie die rot geschminkten Lippen wie zu einem Kuss. Und während der Doktor sich an seinen Ledersessel festkrallte, zeigte sie ihm die Waffen der Vampire, herrlich weiße Reißzähne, die zum Töten gedacht waren.
    „Keine Angst“, sagte sie dann und zog sich wieder auf ihren Platz vor dem Schreibtisch zurück. „Ich wollte Ihnen nur zeigen, dass Ihre These richtig war.“ Sie lächelte wieder.
    Dr. Connors Gesichtsfarbe hatte sich wieder normalisiert. „Was…was wollen Sie von mir?“, fragte er.
    „Einen Handel. Ich liefere Ihnen das, was sie brauchen, um Ihr Serum zu entwickeln und Sie beteiligen mich an Ihrer neuen Macht“, schlug sie vor. „Wir beide gemeinsam werden diese Welt regieren. Sie die Menschen und ich unsere Spezies, vorausgesetzt, Sie lassen uns genug übrig, um gut zu leben.“
    Wieder dieses süffisante Lächeln. Dr. Connors Gedanken rasten. War er überarbeitet und einfach nur eingeschlafen? War das hier nur ein Albtraum?
    „Es ist Realität, glauben Sie mir“ Thalia hatte seine Gedanken gelesen. „Also, Doktor, sind wir im Geschäft?“
    „Ich muss das noch mit meinem Vorstand besprechen, geben Sie mir vierundzwanzig Stunden“, antwortete Dr. Connor.
    Thalia stand auf und ging zur Tür. Dann wandte sie sich noch einmal um. „Vierundzwanzig Stunden. Wir sehen uns wieder, Dr. Connor“, versprach sie und verließ sein Büro.
     
    Ihr nächster Weg führte sie nach Paraguay, auf die Estancia des Grenzgänger-Vampirs Richard Tabatha und seiner Gefährtin Tamara. Es war Nacht und die Schatten der Nacht trugen die Vampirfürstin zu ihrem Ziel. Tabatha hatte seinen Schlafzyklus begonnen und seine Gefährtin lag ebenfalls schlafend in einem Sarg, obwohl sie als Hybridin keinen Schlaf benötigte. Tamara spürte die Anwesenheit eines mächtigen Vampirs in ihren Gedanken. Sie schlug die Augen auf, über sich sah sie die schwarzen Augen von Thalia. Noch bevor sie etwas sagen konnte, hatte die Meisterin ihr die Kehle aufgerissen. Ungerührt sah sie zu, wie die blonde Schönheit in ihrem Sarg ausblutete, dann wandte sie sich ihrem wahren Opfer zu. Ein Grenzgänger war ein starker Gegner, ganz anders als die Hybriden.
    Ein offener Kampf hätte die Fürstin schwer verletzen können und dieses Risiko war ihr doch zu hoch. Sie griff zu einer anderen Waffe. Sie versiegelte den Sarg von Richard Tabatha mit dem geweihten Öl der Letzten Ölung. Dabei trug sie vorsichtshalber Handschuhe, denn sie selbst durfte damit nicht in Berührung kommen. Es wirkte wie Salzsäure auf die Vampire der alten Rasse!
    Und es würde Tabatha in Schach halten, sollte dieser aufwachen. Von jetzt an war er ihr Gefangener und zwei ihr ergebene Hybriden würden den Sarg samt Inhalt zu seinem Bestimmungsort bringen, sobald sie den Handel mit Dr. Connor

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