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Lux Aeterna (German Edition)

Lux Aeterna (German Edition)

Titel: Lux Aeterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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Celeste nach.
    „Vertrag ist Vertrag. Alle halten sich daran. Die Grenzgänger und erst recht die alte Fürstin.“
    Celeste horchte auf. Was hatte Jason da gesagt? Es gab also doch noch einen der alten Vampirfürsten, von denen ihr Freund und Leander damals im Hotelzimmer berichtet hatten?
    „Was willst du machen, nachdem die Tournee zu Ende ist?“, fragte sie mit belangloser Stimme, um nicht ihre wahren Gedanken zu verraten.
    Jason zuckte die Schulter. „Eine neue CD aufnehmen. Musik machen können wir überall. Unser Label bleibt zwar in Amerika, aber wo wir die Aufnahmen machen, bleibt uns überlassen.“
    Das war ein Friedensangebot. Er hatte also nicht vor, sie so schnell wieder allein zu lassen.
    Allerdings wusste er sowieso nicht, wohin. Lady Alderley wohnte immer noch in seinem Landhaus in den Cheviot Hills. Leander würde zunächst eine neue Bleibe für die Fürstin finden müssen, bevor er wieder in sein geliebtes, einsames Leben in Schottland zurückkehren konnte.
    Ständig wurde er hin und her gerissen zwischen der Öffentlichkeit und der Abgeschiedenheit, zwischen dem, was die Menschen von ihm als Sänger forderten und der Einsamkeit eines Vampirdaseins. Seltsamerweise liebte er beide Arten von Leben  – sofern man bei einem Vampir von Leben sprechen konnte. Und dem einzigen Wesen, das freiwillig bereit war, dieses Leben mit ihm zu teilen, versagte er den Eintritt in seine Welt. So was konnte man paradox nennen.
     
    Leander suchte indessen ein angemessenes Zuhause für die Fürstin. Immer noch war er berührt von der Schönheit und Anmut der Vampirin und der abgeklärten Weltfremdheit, die sie an den Tag legte. Bestimmt war diese in ihrer adeligen Herkunft zu suchen, andererseits war sie dadurch nicht der Typ Vampir, der die Grenzgänger und Hybriden kontrollieren konnte und wollte. Das würde sie nur allzu gerne Jason Dawn überlassen, so dachte er zumindest.
     
    Ashford Manor, auf der schottischen Seite der Cheviot Hills, war ein altes, aber gut gepflegtes, zweistöckiges Gebäude mit Erkern und Türmchen. Man konnte es für die Jagdsaison mieten, in der übrigen Zeit stand es leer.
    Der Besitzer, Lord Ashford, bevorzugte inzwischen die Annehmlichkeiten der Großstadt London. Es würde für Lady Alderley und die beiden Hybriden in ihren Diensten eine angemessene Wohnstätte bilden und lag nicht allzu weit von Jasons Landhaus entfernt.
    Leander fragte sich, ob er dieses Haus nicht aus recht eigennützigen Motiven ausgesucht hatte, denn für Vampire spielte Entfernung nun wirklich keine Rolle. Für ihn ja auch nicht, es bot ihm aber einen praktischen Vorwand, den einen oder anderen der beiden häufiger zu besuchen.
    Regte sich da etwa seine menschliche Seite? Ja, der Halbengel konnte nicht leugnen, dass er etwas für die ätherische Schönheit empfand. Aber seine engelhafte Seite weigerte sich, ein Geschöpf der Dunkelheit zu lieben. Ihm ging es da nicht besser als Jason, auch er saß zwischen zwei Stühlen, eigentlich sogar zwischen dreien, denn er stand den Menschen wie auch den Vampiren nahe, war aber gleichzeitig mit himmlischen Eigenschaften ausgestattet. Leander hatte seine Einsamkeit freiwillig gewählt, aber eine Fürstin wie Lady Alderley sollte nicht lange ohne Gefährten bleiben. Von den Grenzgängervampiren fiel ihm niemand ein, der ihrer würdig zu sein schien, und Jason selbst hatte sich einer menschlichen Frau zugewandt. Könnte man das nicht vielleicht noch ändern?
    Schnell verwarf er diesen Gedanken wieder. In diesem Punkt sollte er sich besser aus Jasons Leben heraushalten. Aber war das überhaupt noch möglich, nach er sogar sein Blut getrunken hatte?
    Leander hatte beim ersten Treffen vor der Gerichtsverhandlung über Xavier die Reaktionen der beiden hochrangigen Vampire zueinander beobachtet. Jason hatte Lady Alderley respektvoll und freundlich behandelt, die zierliche Fürstin schien jedoch mehr angetan von dem jungen Mann als er von ihr, obwohl ihre Schönheit auch ihn entzückte. Aber Jason war eben eher der Typ, der auf moderne und selbstbewusste Frauen stand, auch wenn er selber nicht in diesem Jahrhundert geboren worden war.
    In Kürze würden die Drei sich noch einmal treffen müssen, um über die Zukunft des Zusammenlebens zwischen Menschen und Vampiren zu beraten. Vielleicht sollte Leander noch einen zweiten Versuch unternehmen, die Politiker umzustimmen.
     
     
    * * *
     
     
    „Deine Idee ist gar nicht mal so übel, aber warum brauchen wir dazu die Genehmigung

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