Luxussuite fuer zwei
deren schulischen Leistungen erkundigte.
"Du hast ihn überwältigt", bemerkte Carlo spöttisch.
"Er ist genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen", erwiderte Aysha liebenswürdig. "Ich wollte dich gerade ohrfeigen."
"Hier, wo wir so viele Zuschauer haben?"
Sie sah ihn lange prüfend an. "Deine Leichtfertigkeit ist unangebracht."
"Beunruhigt dich Nina?"
Aysha hielt seinem Blick stand. "Wo immer wir hingehen, sie ist auch dort."
"Glaubst du, das weiß ich nicht?"
"Seid ihr jemals ein Liebespaar gewesen?"
"Nein."
"Bist du dir ganz sicher?" Die Worte waren heraus, bevor sie sich auf die Zunge beißen konnte.
Carlo schwieg lange, dann sagte er sanft: "Ich habe niemals wahllos mit Frauen geschlafen und erinnere mich an die wenigen, die mein Bett geteilt haben. Glaub mir, Nina zählt nicht zu ihnen." Er nahm Aysha die Tasse weg und stellte sie auf ein Tablett. "Wollen wir gehen?"
Er war wütend.
Sie auch, und sie warf ihm einen finsteren Blick zu. "Ja."
Es dauerte eine Zeit lang, bis sie draußen waren, da sie immer wieder Bekannte unter den Gästen trafen und stehen blieben, um kurz mit ihnen zu plaudern.
"Dein Schweigen lässt nichts Gutes ahnen", spottete Carlo, während er sich in den Verkehr einfädelte.
"Ich halte mich an das Sprichwort: ,Wenn man nichts Nettes zu sagen hat, sollte man besser überhaupt nichts sagen.'"
"Ich verstehe."
Nein, du versteht es nicht! dachte Aysha. Er konnte unmöglich wissen, wie sehr sie fürchtete, dass er das Interesse an ihr verlieren würde. Wie groß ihre Angst war, dass er eines Tages eine andere finden und sie als Schatten ihrer selbst zurückbleiben würde.
Sie brauchten nicht lange bis Rose Bay. Carlo löste mit der Fernbedienung die Sperre, dann fuhr er in die Tiefgarage und stellte das Auto auf den ihm zugewiesenen Platz.
Aysha stieg aus und ging zu ihrem Sportwagen.
"Was machst du da?"
"Das ist doch wohl offensichtlich. Ich fahre nach Hause."
"Deine Schlüssel sind im Penthouse", sagte Carlo nachsichtig.
Verdammt. "Dann hole ich sie eben." Aysha ging zu den Aufzügen, drückte auf den Rufknopf und wartete ungeduldig darauf, dass einer der Fahrstühle kam.
"Meinst du nicht, du reagierst übertrieben?" fragte Carlo.
Sie hörte aus seiner Stimme irgendetwas heraus. Obwohl sie es nicht deuten konnte, wurde sie nervös. "Eigentlich nicht."
Die Türen glitten auf. Sie betrat die Kabine, drückte auf den Knopf und stand schweigend da, während sie nach oben fuhren.
Carlo schloss auf, und Aysha eilte an ihm vorbei in die Eingangshalle des Penthouse, sah die Schlüssel auf einem Tisch liegen und nahm sie.
"Deine Eltern erwarten dich heute Abend nicht."
Leider hatte Carlo Recht. "Dann rufe ich sie an." Aysha hob trotzig das Kann und presste die Lippen zusammen.
"Bleib."
"Ich möchte lieber nach Hause."
Ninas gehässige
Bemerkungen hatten zu deutliche Bilder heraufbeschworen, als dass Aysha sie einfach verdrängen konnte.
"Ich fahre dich hin."
Sein unnachgiebiger Ton ließ sie schaudern. "Den Teufel wirst du tun!"
Carlos Gesichtszüge wurden härter. "Versuch, diese Wohnung zu verlassen, und sieh zu, wie weit du kommst."
"Rohe Gewalt, Carlo? Ist das nicht ein bisschen drastisch?"
"Nicht, wenn dein Wohl und deine Sicherheit auf dem Spiel stehen."
"Das ergibt irgendwie keinen Sinn, stimmts?" Sie hob die Hand, als Carlo etwas sagen wollte. "Nicht. Lass uns zumindest ehrlich zueinander sein." Ihr Blick verriet Wut, Stolz und Schmerz.
"Ich bin niemals unehrlich gewesen."
Sie war deprimiert und fühlte eine nagende innere Leere, die sie der Illusion beraubte, dass Carlos Zuneigung und Fürsorge genügen würden.
Aysha drehte sich um und ging zur Tür.
Bitte, lass einen Menschen hier oben sein! dachte sie, als sie zu den Fahrstühlen kam und auf den Rufknopf drückte.
Die folgenden zwanzig Sekunden gehörten zu den längsten ihres Lebens, dann glitten die schweren Stahltüren auf, und sie seufzte erleichtert. Sie ging in die Kabine, drehte sich um und hatte Carlo vor sich. "Raus!"
Er blickte sie durchdringend an. "Entweder du fährst mit mir, oder ich folge dir mit meinem Auto", erklärte er hart. "Du hast die Wahl." Er drückte auf den Knopf, und die Aufzugtüren schlössen sich.
"Fahr zur Hölle."
Carlo lächelte humorlos. "Das war keine gebotene Möglichkeit."
"Leider."
Jetzt war er wütend. "Willst du, dass ich dich dorthin mitnehme?" fragte er drohend.
Aysha schauderte.
Unten in der Tiefgarage ging sie zu ihrem Auto, das neben Carlos
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