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Luzie & Leander - 04 - Verblüffend stürmisch

Luzie & Leander - 04 - Verblüffend stürmisch

Titel: Luzie & Leander - 04 - Verblüffend stürmisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Belitz
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Trainingspause angesetzt hatte. Er traute sich noch nicht viel zu beim Parkour und kam rasch aus der Puste. Deshalb wollte er heute nicht springen, sondern filmen. Sein Handy war bereits startklar.
    Genauso wie ich. Meine Füße kribbelten vor lauter Vorfreude. Ich hob unauffällig meinen Ellenbogen, um Leander auf Abstand zu halten, der mich umkreiste wie eine lästige Fliege. Es war ein Wunder, dass er mitgekommen war und bis jetzt noch nichts unternommen hatte, um unseren Plan zu torpedieren. Ob er inzwischen eingesehen hatte, dass ich mich nicht von Parkour abhalten ließ? Oder wollte er selbst zeigen, was er draufhatte? Immerhin hatte er stets mit uns trainiert, wenn wir unter den strengen Augen von Herrn Rübsam an unseren Techniken gefeilt hatten. Und Leander war gut – was zweifellos daran lag, dass er noch Restflugkräfte besaß. Er war wie geschaffen für Parkour. Was nur führte er im Schilde?
    Serdan räusperte sich ausführlich – die Vorstufe zum Sprechen. Wir hoben aufmerksam den Kopf, um ihn anzusehen. Serdan hatte uns auf der Klassenfreizeit mehr oder minder den Hintern gerettet, indem er Herrn Rübsam und Frau Dangel über Parkour aufgeklärt und mich verteidigt hatte. Nur ihm hatten wir es zu verdanken, dass Herr Rübsam uns noch nicht bei unseren Eltern verpfiffen hatte. Denn wenn Serdan wollte, konnte er verdammt gut reden. Wie ein Erwachsener – beinahe erwachsener als Seppo, und der war immerhin der älteste von uns.
    »Seppo, wir haben die Wahl. Wir können es bleiben lassen, nach Hause gehen und unseren Eltern sagen, was Sache ist. Oder wir machen hier und jetzt Parkour im Freien und ohne Aufsicht, sagen es danach unseren Eltern und kriegen es vielleicht für immer verboten.«
    »Ja, und dann haben wir es wenigstens noch einmal getan und wissen, wofür wir kämpfen! Oder habt ihr das total vergessen?«, rief ich. »Wollt ihr euer Leben lang auf Weichbodenmatten herumspringen?«
    »Luzie, mach mal halblang«, knurrte Seppo. »Unser Leben lang bestimmt nicht. Wenn wir achtzehn sind, können unsere Eltern uns gar nix mehr verbieten.«
    »Ich bin vierzehn!«, protestierte ich. »Du kannst doch nicht ernsthaft erwarten, dass ich vier Jahre lang auf Parkour verzichte! Niemals!« Ich stampfte mit dem Fuß auf. Ein Steinchen spritzte auf, prallte von der Regenrinne des Daches ab und fiel in die Tiefe. Wir lauschten gebannt. Es dauerte, bis wir hörten, wie es mit einem leisen Klicken unten auf dem Asphalt aufschlug.
    »Vier Stockwerke bis zum Tod«, murmelte Leander und rückte so nah an mich heran, dass ich mich gegen ihn lehnen musste, um ihn wegzuschieben. Er machte abrupt einen Satz zur Seite, sodass ich ins Straucheln geriet.
    Seppo musterte mich skeptisch. »Sieh dich doch an, Luzie. Du schwankst ja schon im Stehen. Und das auf der Burgruine war auch nicht gerade die Hohe Schule des Parkour.«
    »Jahaa, aber nur, weil …« Ich stockte. Weil ich versucht hatte, meinen besoffenen Schutzengel vor einem Absturz zu bewahren, und mit ihm in die Tiefe gefallen war. Das war kein Parkour gewesen, sondern eine halsbrecherische Rettungsaktion, für die ich mit einem Schock, Tränen und Küssen bezahlt hatte und Leander mit einer ausgekugelten Schulter und mehrfacher Ohnmacht.
    »Ihr Schlusssprung war astrein, Seppo«, meldete sich Serdan wieder zu Wort. »Springen kann sie. Balancieren kann sie auch. Und wenn wir es heute nicht unseren Eltern sagen, wird Herr Rübsam uns verpfeifen. So oder so.«
    »Oh ja, das wird er«, seufzte Billy und schob seinen Kaugummi von der linken in die rechte Wange. »Ein drittes Ultimatum gibt der uns nicht. Schließlich fangen morgen die Sommerferien an. Dann können wir nicht mehr in die Turnhalle und er kann uns nicht mehr beaufsichtigen. Er wird uns verpfeifen.«
    »Genau. Und deshalb tun wir es. Ein Abschlusssprung. Los, seid keine Feiglinge! Das war doch das, was wir immer wollten, oder? Von einem Haus auf das andere springen, wie David Belle! Was steht ihr so blöd rum?« Ich hob mein Knie, um es Seppo in die Hüfte zu stoßen. Er wich geschickt aus, doch ein Grinsen huschte über sein Gesicht.
    »Wer fängt an?«, setzte ich fordernd nach.
    »Ich«, beschloss Seppo. »Ich muss testen, ob die Distanz nicht zu weit ist für euch.«
    Mir war schon klar, dass er mit »euch« mich meinte. Weil ich die Kleinste war. Das einzige Mädchen. So was wie seine jüngere Schwester. Ich biss mir auf die Lippen, um nicht zu widersprechen. Ich durfte ihm keinen Grund geben, mir

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