Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Festung

Luzifers Festung

Titel: Luzifers Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
allein durchstehen. Etwas Schreckliches ging hier vor, unerwartet hatte das Grauen zugeschlagen.
    Zwei saßen noch auf ihren Plätzen. Sie hatten die Hände auf den Tisch gelegt, und ich sah, wie sich ihre Finger zusammenzogen. Aus den Händen wurden Fäuste.
    Im nächsten Augenblick schoss ihnen das Blut aus Nasen, Ohren und den Augen.
    Es war wie ein Schwall, eine grauenhafte, schlimme, alptraumhafte Szene. Die Gesichter wurden zu Fratzen, kaum zu verstehende Laute drangen über die Lippen, und im nächsten Augenblick brachen auch die beiden zusammen.
    Sie warfen ihre Stühle um und fielen mit ihnen zu Boden, wo sie liegen blieben. Nur einer noch hockte auf seinem Stuhl. Der Kopf des Mannes jedoch lag auf dem Tisch.
    Ich war ebenfalls aufgesprungen, beugte mich jetzt über den Tisch, griff in die Haare des Mannes und hob den Kopf an.
    Dann sah ich sein Gesicht.
    Ich möchte eine Beschreibung hier vermeiden. Nur soviel sei gesagt: Der Mann besaß kein Gesicht mehr. Es war weggeplatzt, irgendeine Kraft hatte es zerstört.
    Erschüttert ließ ich den Kopf sinken. Es fiel mir schwer, mich zu konzentrieren, viel hatte ich schon gesehen, aber dieses hier war besonders schlimm.
    Hier hatte das Grauen hart und brutal zugeschlagen. Und es wurde nicht von hier aus gesteuert, sondern aus der Ferne. Ich konnte mir gut vorstellen, dass dieser Naga der Initiator war. Wenn das wirklich stimmte, musste der Mann eine ungeheuere Macht besitzen.
    Auch Bill Conolly und Sergeant O'Reighly waren aufgesprungen und liefen um den langen Tisch herum. Wir wollten nach dem Mann schauen, der zuerst zu Boden gefallen war. Auch er lebte nicht mehr. Sein Kopf war zerstört.
    Alle vier waren tot. Eines unheimlichen Todes gestorben, den keiner hier im Raum begreifen konnte.
    Ich hörte die Tür, drehte mich um und sah, dass zwei Polizisten mit leicht grünen Gesichtern verschwanden. Sie hatten den schrecklichen Anblick nicht mehr ertragen können.
    Auch O'Reighly war blass. Ebenso Bill. Mir erging es sicher nicht anders.
    Der Sergeant musste sich zweimal räuspern, bevor er eine Frage stellen konnte. »Haben… haben Sie eine Erklärung, Mr. Sinclair?« flüsterte er rauh.
    Die hatte ich nicht. Ich wich allgemein auf den Begriff Fernhypnose aus.
    Mit einem Taschentuch wischte sich der Sergeant über die Stirn. So etwas hatte er noch nie erlebt. Bill reichte Zigaretten. Dann verließen wir den Raum. Niemand wollte länger als nötig bleiben.
    Über ein Telefon im Gang wurde der Arzt alarmiert. Bis er eintraf, rauchten wir schweigend. Ich übernahm es dann und informierte ihn.
    Gleichzeitig mit ihm traf auch die Mordkommission ein. Sie hatte jetzt einen Fall zu bearbeiten, der im eigenen Haus passiert war.
    Auch die Männer zeigten sich erschüttert. Und sie waren allerhand gewohnt.
    Plötzlich glich der Keller einem wahren Tollhaus. Alle redeten durcheinander, aber ich sah auch viele ratlose Gesichter. Niemand wusste so recht, was er von dem Fall halten sollte. Und eine Erklärung konnte ich auch nicht geben.
    Sogar der Polizeipräsident wurde eingeschaltet. Mit ihm sprachen Bill und ich persönlich. Vom Büro des Polizeichefs telefonierte ich auch mit London.
    Superintendent Sir James Powell, mein Chief, hörte sehr genau zu. Auch er zeigte sich über die grausamen Verbrechen erschüttert und hatte nichts dagegen, dass ich den Initiator suchen wollte.
    »Aber wann kommen Sie nach London?« wollte er wissen.
    »So rasch wie möglich.« Ich räusperte mich. »Bill Conollys Wagen hat einen Totalschaden erlitten. Der gute Bill muss sich einen neuen zulegen. Wir werden dann wohl mit dem Zug kommen.«
    »Ich lasse Sie vom Bahnhof abholen.«
    »Das wäre nett, Sir.«
    Der Polizeichef hatte mitgehört. »Was sagen Sie da von einer Fernhypnose? Ist das Ihr Ernst oder nur eine Vermutung?«
    »Beides. Doch um es genauer herauszufinden, muss ich in die Südsee fliegen.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. Er verstand mich nicht, meinte aber. »Wenn ich mir Ihren Sonderausweis ansehe, ist der ja wohl nicht ohne Grund ausgestellt worden.«
    »Das kann man sagen.«
    »Werden Sie mir denn Bescheid geben, wenn Sie den Fall gelöst haben?«
    »Mache ich.«
    »Und was geschieht mit den vier Männern?«
    Ich hob die Schultern. »Sie werden wohl hier in der Stadt begraben werden. Wahrscheinlich will sich ja noch der Arzt mit ihnen beschäftigen. Eine Obduktion würde ich auf jeden Fall vorschlagen.«
    »Das ist auch meine Meinung.«
    ***
    Wir blieben noch über eine

Weitere Kostenlose Bücher