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Luzifers Festung

Luzifers Festung

Titel: Luzifers Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir bekannt.«
    Da hatte der Reporter sogar recht. Auch mir kamen sie vor, als wären sie nicht mehr Herr ihrer Gedanken. Ob Naga, der ja angeblich in der Südsee hockte, seinen Einfluss so weit ausbreiten konnte? Wenn ja, dann war er ein Phänomen.
    »Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache«, sagte der Reporter und zündete sich eine Zigarette an.
    Trotzdem wollte ich nicht aufgeben, sondern stellte die Fragen. Harmlos fing es an. Ich erkundigte mich bei den vier Gefangenen nach ihren Namen.
    Schweigen. Ich fragte noch einmal. Wieder nichts.
    Sie waren nicht bereit, auch nur einen Ton zu sagen. Natürlich hatte man sie untersucht und auch Pässe gefunden. Die reichte mir der Sergeant.
    Ich schaute hinein.
    Namen sind wie Schall und Rauch. Bestimmt waren sie falsch. Zwei davon schienen Italiener zu sein, die anderen beiden hörten auf englische Namen.
    Ich legte die Pässe wieder zur Seite. Das brachte nichts, wenn ich da weiterblätterte. »Ihr kennt den Japaner, Naga?«
    Ich bekam keine Antwort, aber in den Augen der vier zuckte es für einen kurzen Moment auf.
    »Also ja.«
    Keine Bestätigung.
    »Naga lebt doch auf einer Insel in der Südsee. Wie nehmt ihr untereinander Kontakt auf?« Schweigen.
    »Schreibt er euch, ruft er euch an?« Vier stumme Fische hockten vor mir.
    Ich beugte mich etwas nach vorn. »Oder steht ihr unter seinem hypnotischen Einfluss?« Wieder verriet das Zucken in ihren sonst starren Pupillen, dass ich ins Schwarze getroffen hatte. Ich wusste jetzt also, wie Naga es machte.
    »Er baut eine Festung, nicht wahr?« fragte ich. Schweigen.
    »Ist sie schon fertig?«
    Wieder keine Reaktion. Sie saßen da wie Puppen und stierten uns nur an.
    »Ob es überhaupt noch Zweck hat, Sir?« wandte sich Sergeant O'Reighly an mich.
    »Das frage ich mich auch.«
    Es ist wirklich schwer, aus Menschen, die unter Hypnose stehen, etwas herauszubekommen. Da muss man schon zu ganz besonderen Tricks greifen, aber die waren mir im Augenblick unbekannt. Schließlich bin ich kein Fachmann. »Sollen wir einen Psychologen hinzuziehen?« schlug Sergeant Dennis O'Reighly vor. »Wir leben hier zwar ein wenig auf dem Lande, haben aber zwei ausgezeichnete Kapazitäten, die den Bann vielleicht durchbrechen können.«
    Ich überlegte. Der Vorschlag hatte einiges für sich. Psychologen konnten es wirklich schaffen. Aber sie brauchten Zeit. Und das sah ich als einen Nachteil an. Wenn ich mich jetzt noch Stunden mit dem Verhör beschäftigte und es kam dabei nichts heraus, weil Naga sie vielleicht gar nicht richtig informiert hatte, ärgerte ich mich doppelt. Denn ich hatte mich inzwischen längst entschlossen, einen Trip in die Südsee zu machen. In Java hatte ich ja schon einmal ein Abenteuer erlebt und dort gegen eine Hexe gekämpft. »Noch einen letzten Versuch?« fragte der Sergeant. Er wollte natürlich auch gern wissen, was es mit den vier Burschen da vor ihm auf sich hatte.
    Ich stimmte zu.
    »Es nutzt euch nichts, wenn ihr den Mund nicht aufmacht«, sagte ich.
    »Naga lässt euch fallen, glaubt mir.«
    Sie schauten mich nur an.
    Dann sahen wir doch eine Reaktion. Der Mann, der mir genau gegenüber hockte, öffnete plötzlich den Mund.
    »Jetzt sagt er was!« flüsterte Bill Conolly.
    Nein, er sagte nichts. Der Mann schloss seinen Mund wieder und atmete aus.
    Ein pfeifendes Geräusch, und gleichzeitig verzerrte sich sein Gesicht, als stünde er unter ungeheuerem Stress. Seine Augen schienen aus den Höhlen zu quellen, er keuchte und atmete schwer, ein Stöhnlaut drang aus seinem Mund, dann kippte er langsam nach vorn und schlug mit der Stirn schwer auf die Tischplatte.
    Bevor wir reagieren konnten, geschah noch etwas anderes. Sein Nebenmann sprang plötzlich auf, riss die Arme hoch und presste die Hände gegen sein Gesicht.
    Wir saßen einen Moment wie erstarrt auf unseren Plätzen. »Verdammt, was ist das?« fragte der Sergeant. Seine Stimme klang krächzend.
    Ich konnte ihm auch keine Antwort geben, fing jedoch einen fragenden Blick von Bill Conolly auf. Auch der Reporter war ratlos, denn wir kamen uns vor wie Statisten in einem höllischen Spiel.
    Der Mann, der aufgesprungen war, wollte seine Hände noch weiter auseinanderreißen, doch er schaffte es nicht mehr, da ihn die Handschellen daran hinderten. Dann stieß er einen gellenden Schrei aus, fiel zusammen und rutschte vom Stuhl. Schwer schlug er zu Boden.
    Die Polizisten wollten voreilen. Ich hielt sie durch einen scharfen Ruf zurück. Diese Sache hier musste ich

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