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Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten)

Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten)

Titel: Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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Ich freue mich, Liebes.“

Falken erwartete Maren aufgeregt am Bahnhof. Bis Mittag hielten sie sich in der Stadt auf und fuhren dann nach dem Essen zu seinem Landhaus.
Der Tag darauf war ein Sonntag. Es regnete ununterbrochen. So hatten sie einen Vorwand, gar nicht erst aus dem Bett zu steigen. Nur Falken stand für eine kurze Weile auf, um den Genuss, den der Regen ihm bereitete, voll auszukosten. Weit öffnete er alle Fenster.
"Es ist eine wunderbar frische Luft hier, wenn es regnet." Er atmete tief durch. "Es ist auch wunderschön, dem Regen zuzuhören, wenn er über die Baumblätter gleitet, sie dann leise kichern, als würden sie gestreichelt." Er kuschelte sich wieder zu Maren unter die Decke. "Und doch ist dies ein Tag, an dem ich am liebsten nicht aus Bett möchte."
"Ich liebe dieses Wetter auch." Maren küsste Falken lange auf den Mund.
"Sooo?", fragte Falken atemlos.
"Ja, seit eben, als du sagtest, dass du bei so einem Wetter nicht aus dem Bett möchtest."

Am Montag erstrahlte dann die Sonne schöner denn je.
„Soll ich dir mal vorlesen, was ich in meiner ersten Fassung geschrieben habe?“, fragte Falken Maren, die sich auf der blauen Couch dicht an ihn geschmiegt hatte.
„Aber sehr gern.“

- Heiko Sanders stand auf der Veranda seines Landhauses. Mit dem Fernglas blickte er seiner Geliebten entgegen. Er sah ihr rotblondes Haar, das im Winde wehte. Sie ging durch die Wiese voller Blumen. Sein Hund lief ihr entgegen. Und auch er lief ein Stück des Wegs auf sie zu. Als sie ganz nahe voreinander standen, bat er sie, kein Wort zu sagen. Sie respektierte seinen Wunsch und er sah tief in ihre Augen, in denen goldene Splitter glühten, und sprach:
"Ich will nicht, dass der Traum so schnell zerfließt. Wie damals, als ich noch ein Knabe war und du zu mir kamst und ich zum ersten Mal die Sehnsucht nach einem Mädchen verspürte, als du plötzlich mitten im Zimmer standest. Und mit dir kam eine Melodie in den Raum, die ich nie zuvor, aber auch nie mehr danach, gehört habe. Nur dann vernahm ich sie, wenn du zu mir kamst, in den sternklaren Nächten. Du trugst ein rotes Kleid. Ich konnte nur deinen Rücken sehen. Dein goldrotes Haar fiel in langen Wellen über deine nackten Schultern. Als ich dich dann zu mir drehen wollte, um dein Gesicht zu sehen, löstest du dich auf wie eine Seifenblase. Ich stand allein im Zimmer. Du warst das Mädchen ohne Gesicht. Ich fing an, dich zu suchen. Ich wusste nicht, wer du bist. Ich wusste nicht, wie du heißt. So nannte ich dich Liebe. Ich sagte zu dir Liebe, wie man zur Blume Blume sagt. Wie man die Sterne Sterne nennt. Die Sonne Sonne. Ich sagte einfach Liebe. Denn das warst du für mich. Liebe. In sternklaren Nächten suchte ich dich am Himmel. Zwei der schönsten Sterne machte ich mir aus, setzte sie ein als deine Augen und zeichnete mit den anderen dein Gesicht. So konnte ich dich sehen, wie ich dich sehen wollte. Wenn du dann gelächelt hast und sich um deine Mundwinkel ein Grübchen zeigte, ein Spucknäpfchen für Liebesgötter, wie Heine schrieb, holte ich den kleinsten, den hellsten und schönsten Stern, legte ihn hinein und setzte obenauf den Hauch eines Kusses. Und du warst bei mir. Ganz nah bei mir, greifbar nahe und dennoch so unendlich weit entfernt. Und ich erzählte dir von meiner Sehnsucht, meinen Träumen. Und erst die Helligkeit des werdenden Tages verdrängte dich vom Himmel. Ich aber schloss meine Augen und träumte weiter. Ich liebe dich, du liebe Liebe!"

Das Mädchen knickte in den Knien ein und hielt sich an Sanders Hals fest. Bei soviel Schmalz war sie ins Rutschen gekommen und fiel wie leblos in seine Arme.
"Ich bin nicht so eiskalt, wie Elisabeth", flüsterte sie. "Fühle mich doch." Sie schmiegte ihre Wange an Sanders Gesicht. "Spürst du die Wärme?"
"Doch“, sagte er. „Aber bist du nicht etwas heiß?"
"Ich koche", sagte das Mädchen verschämt.
"Ja, dann." Sanders hob das Mädchen auf und trug es ins Haus, die Holztreppe hinauf. -

Na ja ...

„Eine wunderschöne Liebesgeschichte“, sagte Maren gerührt. „Wann geht es weiter?“
„Ich weiß nicht, wie ich mit Sanders und dem Mädchen mit dem goldroten Haar in dem roten Kleid die Treppe hochkommen und im Schlafzimmer landen soll“, erwiderte Falken, „hab ja jetzt auch was Besseres zu tun.“ Er zog Maren ganz fest an sich. „Meine Liebe.“

Falken verschob das Schreiben auf später, es würde ihm schon etwas einfallen. Der Clemens - Verlag musste halt warten.

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