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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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als ich dann mein Feld bestellt, da war ich voller
    Wonne.
    Der Vogel stand am Himmel drob’n, gleich wie ein
    hoher Stern -
    Der Pfarrer, dem ich’s sagen wollt’, nahm meinen
    Tabak gern.
     
    Ich sprach zu ihm vom Wunder groß, und er sprach
    mir von Rosen.
    Ich zeigte ihm den Scheiß am Kopf, doch das ging in
    die Hosen.
    O Pfui, o Graus, ein Narr bist du,
    er hielt sich gar die Nase zu.
    Ich ging zum Bischof, doch der sah
    mich nur verächtlich an,
    und meinte: Geh doch schnurstracks heim
    und wasch’ dich endlich, Mann!
     
    Bei Millers öffnete keiner auf sein Klopfen. Die Tür war einen Spalt breit geöffnet. Harry rief ziemlich laut, aber es kam keine Antwort. Es roch nach Kaffee.
    Er wartete einen Augenblick, dann fischte er ein Exemplar von Ellery Queen’s Magazin heraus, stieß die Tür auf und trat ein, die Post wie das Beglaubigungsschreiben eines Diplomaten in der Hand. Er sang laut:
     
    Dann kam ich zu dem Totenmahl von einem alten
    Schwein,
    Joe Lera hieß der Sonnengreis, er war schon so
    gemein.
    Old Joe setzt sich im Sarge auf in seiner großen Not,
    sein Weib nahm eine Fortifor und schoß den Bastard
    tot.
     
    Und wieder ging ich auf ihn zu, vielleicht mach’ ich’s
    jetzt besser:
    Er lächelte ganz kurz, denn nun nahm seine Frau ein
    Messer.
    Da fiel sie auf die Knie’ hin, die Fliesen da, die
    harten,
    »Mein Gott, ’s ist vierzig Jahre her, ich konnt’ es
    kaum erwarten.«
     
    Er ließ die Post auf dem Tisch im Vorraum liegen, wo er am Mülltag gewöhnlich die Post aufzustapeln pflegte, dann ging er in die Küche dem Kaffeeduft nach. Er sang laut weiter, um nicht etwa als Eindringling erschossen zu werden.
     
    Dann ging ich in die Stadt hinaus
    zu all den lahmen Leuten,
    die ich nicht auf die Bein’ bekam,
    weil sie sich immer beugten.
    Das war mir neu’, denn Gottes Lieb’
    muß überall doch walten.
    Und wenn ein Mensch die Liebe spürt,
    so muß er sich doch halten.
     
    Und da stand doch tatsächlich Kaffee! Der Gasherd funktionierte, und da standen eine große Kaffeekanne und drei Tassen. Harry schenkte sich eine Tasse voll, dann sang er triumphierend weiter:
     
    Das weiß ich jetzt, weil ich nun wohl
    ein Himmelszeichen spürt:
    Sooft ich nun die Haare wasch’,
    zu Wein das Wasser wird.
    Und was ich jetzt erfahren hab’
    das will ich gerne sagen,
    nun tritt kein Mann kein’ Hund nicht mehr
    und wird sein Weib nicht schlagen.
     
    Er fand eine Schüssel mit Orangen, widerstand eine Sekunde lang der Versuchung, dann nahm er sich eine. Er schälte sie und ging durch die Küche zur Hintertür und dann hinaus in den Orangenhain hinter dem Haus. Die Millers waren hier geboren. Sie mußten wissen, was passiert war. Und sie mußten hier irgendwo zu finden sein.
     
    Sie brauchen keine Wunder mehr, wie’s Wandeln
    über’n See,
    sie haben Gottes Sohn geschafft – mich nicht, soweit
    ich seh’.
    Drum laß den Toten fahren hin, er ist ein armer
    Tropf -
    was mich angeht, so wasch’ ich mir, jetzt jeden Tag,
    den Kopf.
     
    »He, Harry!« rief eine Stimme, irgendwo rechts von ihm. Harry watete durch den schweren Schlamm und bahnte sich seinen Weg unter Orangenbäumen.
    Jack Miller, sein Sohn Roy und seine Schwiegertochter ernteten Tomaten ab, und es sah nach Panik aus. Sie hatten eine große Plane ausgebreitet und pflückten alles ab, reife und halb grüne Früchte. »Sonst verfault hier alles«, sagte Roy schnaufend. »Wir müssen alles hineinbringen. Und das so schnell wie möglich. Wir könnten Hilfe brauchen.«
    Harry schaute auf seine schmutzigen Stiefel, auf den Postsack und auf seine durchweichte Uniform. »Ich kann leider nicht bleiben«, sagte er. »Es ist gegen die Vorschrift …«
    »Naja. Sagen Sie, Harry, was ist eigentlich passiert?« fragte Roy.
    »Wissen Sie das nicht?« Harry war entsetzt.
    »Wie sollten wir? Das Telefon geht seit gestern Nachmittag nicht mehr. Kein Strom. Kein Fernsehen. Ich kann, zum Teufel, nichts hereinbekommen – entschuldige, Cissy. Nichts als Rauschen im Transistorradio. Wie sieht es in der Stadt aus?« »Ich bin nicht in der Stadt gewesen«, gestand Harry. »Mein Wagen ist hin, er liegt einige Meilen von hier in Richtung Gentry-Farm fest. Seit gestern. Ich habe die Nacht im Auto verbracht.«
    »Hmm.« Roy hielt für einen Augenblick mit dem hastigen Pflücken inne. »Cissy, du gehst jetzt besser rein und fängst mit dem Eindosen an. Nur die reifen Früchte. Harry, ich biete Ihnen ein Geschäft an. Frühstück, Mittagessen und eine

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