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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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und du kannst es fertig bringen. Wenn man heucheln muß, sei’s drum. Aber tu’s!«
    Er meinte, was er sagte. Vielleicht verstellte er sich auch und tat das, was er von ihr verlangte. Aber vielleicht meinte er wirklich, was er sagte. Warum sollte er sich sonst so engagieren?
    Vielleicht hatte er recht. O Gott, laß ihn recht haben. Nur Du bist noch geblieben, Du allein.
    Wie sehr glaubst du an dies alles, Harvey Randall? Wie fest ist diese deine Entschlossenheit? Bitte, verlier nicht deine Zuversicht! Ich fühle sie selbst. Ich kann sie mit dir teilen. Sie blickte zu ihm auf und sagte leise: »Willst du mich lieben?« »Ja.« Er rührte sich nicht.
    »Warum?«
    »Weil ich seit Monaten an dich denke. Weil ich mich nicht schuldig fühlen will. Weil ich jemanden brauche, den ich lieben kann.«
    »Das sind gute Gründe.« Sie richtete sich auf und berührte ihn. Sie fühlte, wie sich seine Arme um ihre Schultern legten. Er hielt sie nicht ganz fest und schaute sie an. Die feuchte Stelle auf ihrem Rücken fühlte sich jetzt kalt an. Sie wollte sich abwenden.
    Es war nicht beiläufig, nicht wie das letzte Mal. Dies hatte etwas zu bedeuten, es sollte etwas bedeuten.
    Seine Hände auf ihrem Rücken fühlten sich warm an, er roch nach Schweiß und nach Arbeit, ein ehrlicher Geruch, kein Duft aus der Spraydose. Als er sich niederbeugte, um sie zu küssen, war es wie ein elektrischer Schlag, sie klammerte sich an ihn, kuschelte sich an ihn in der Hoffnung, sich selbst zu verlieren.
    Dann lagen sie auf der Luftmatratze, auf dem offenen Schlafsack. Er hielt sie ganz zart, und sie wußte, daß es gut sein würde, und nach einer Weile war es auch so. Später dann saß sie da, an ihn gelehnt, und betrachtete die merkwürdigen Muster, die der Blitz auf die grüne Plastikplane zeichnete, und sie dachte darüber nach, was sie getan hatte.
    Tu deine Pflicht! Das ganze Leben besteht darin, seine Pflicht zu tun. Das war nicht auf Harveys Mist gewachsen, das hatte Camus vor Jahrzehnten schon in »Die Pest« gesagt, und Hunderte vor ihm, aber es war genau das, was Harvey meinte. Und diese Pflichterfüllung schließt eine Menge Dinge ein, aber ich weiß nicht, ob auch Harvey Randall mit inbegriffen ist. Das ist paradox. Er sagt mir, wofür ich leben soll, und ich weiß verdammt genau, daß ich es allein nicht schaffe, doch was würde George sagen, wenn er wüßte, wo ich jetzt bin?
    Harvey war ihm in die Quere gekommen.
    »Was ist los?« fragte Harvey. Seine Stimme kam wie aus weiter Ferne.
    Sie wandte sich ihm zu und versuchte zu lächeln. »Nichts. Oder alles. Ich habe nur nachgedacht.«
    »Du hast gezittert. Ist dir kalt?«
    »Nein. Harvey … Was ist mit deinem Sohn? Und was ist mit dem Jungen von Marie Vance?«
    »Die sind irgendwo da oben. Und ich muß nach ihnen suchen. Ich habe Hardy gebeten, daß er mich gehen läßt, aber er war zu sehr beschäftigt, um mit mir zu sprechen. Ich werde auch ohne Erlaubnis gehen, wenn es sein muß, aber ich will noch einmal fragen. Ich will’s morgen noch einmal versuchen. Nein. Nicht morgen. Morgen gibt es etwas anderes.«
    »Die Romans.«
    »Ja.«
    »Bist du dabei?«
    »Mir scheint, Mark und ich haben das große Los gezogen. Mit Mr. Christopher und seinem Bruder. Und mit Al Hardy und mit einigen anderen.«
    »Wird es zu einer Schießerei kommen?« Wird man dich töten?
    »Vielleicht. Sie haben auf Harry geschossen. Den anderen haben sie umgebracht, den von der Dandyranch.«
    »Hast du keine Angst?« fragte sie.
    »Ich habe schreckliche Angst. Aber es muß sein. Und wenn es soweit ist, werde ich Hardy bitten, mich mit Mark in die Berge gehen zu lassen.«
    Sie fragte nicht, ob er gehen mußte, sie wußte es besser.
    »Wirst du zurückkommen?«
    »Ja. Möchtest du?« »Ja. Nur … ich liebe dich nicht.«
    »Geht in Ordnung.« Er kicherte. »Eigentlich kennen wir uns kaum. Hast du mich je geliebt?«
    »Ich weiß nicht.« Ich wage es nicht, es mir selbst zu gestehen.
    »Ich glaube nicht, daß ich je einen Mann geliebt habe.« Das hat keine Zukunft, es ist alles überhaupt aussichtslos.
    »Aber du wirst«, sagte er.
    »Reden wir nicht mehr darüber.«
     
    In der Sahara regnet es. Der Wasserspiegel des Tschadsees steigt und schließt die Stadt Nguigmi ein. Niger und Volta führen Hochwasser und reißen die Menschen und Tiere mit sich, die die Flutwelle überlebt haben. Im Osten Nigerias erhebt sich der Stamm der Ibo gegen die Regierung.
    Weiter im Osten erkennen die Palästinenser und Israelis, daß

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