Luzifers Hammer
würde.
Es war ein merkwürdiges Gefühl.
Am Eingang wurden sie von einigen Männern erwartet. Sie gaben Dan Forrester, ohne ein Wort zu sagen, ein Zeichen, ins Haus zu gehen. George Christopher deutete mit dem Daumen auf Harry. »Sie werden drinnen gebraucht«, sagte er.
»Sofort«, erwiderte Harry. Er half Hugo Beck vom Wagen, dann holte er Dan Forresters Rucksack. Als er sich umdrehte, sah er, daß George seine Waffe auf Hugo richtete.
»Ich habe ihn mitgebracht«, sagte Harry. »Sie müssen es über den Telegraf gehört haben.«
»Wir wissen über Dr. Forrester Bescheid, nicht über diesen Mann. Beck, Sie müssen fort. Sie wurden abgewiesen, und zwar von mir persönlich. Habe ich Ihnen nicht gesagt, Sie sollen nicht wiederkommen? Ich bin sicher, daß ich das gesagt habe.« »Er ist mit mir gekommen«, wiederholte Harry.
»Harry, haben Sie den Verstand verloren? Dieser schmutzige kleine Dieb ist es nicht wert …«
»George, wenn ich da rausgehen und den Christopherschen Besitz inspizieren soll, wird Ihnen der Senator zweifellos einige Neuigkeiten mitteilen wollen, von denen er annimmt, daß Sie sie erfahren müssen.«
»Nun gut«, sagte George, »aber treib’s nicht zu weit.« Aber seine Waffe zielte jetzt auf keinen mehr. »Warum?«
»Sie können ihn wieder hinauswerfen, wenn Sie wollen«, sagte Harry. »Aber es wäre besser, wenn Sie ihm vorher zuhörten.«
Christopher überlegte einen Augenblick lang, dann zuckte er die Achseln. »Sie warten dort drin! Gehen wir!«
Hugo Beck stand vor seinen Richtern. »Ich bin gekommen, um Nachrichten zu bringen«, sagte er fast zu sanft.
Seine Richter waren gering an der Zahl. Deke Wilson, Al Hardy, George Christopher. Harry schien betroffen, als er die anderen erkannte: Die Astronauten sahen wie Götter aus. Harry erkannte Baker vom Umschlagbild der Times , und es war auch unschwer festzustellen, wer die anderen waren. Die hübsche Frau, die nichts sagte, mußte die sowjetische Kosmonautin sein.
Harry brannte darauf, mit ihr zu sprechen. Bis dahin gab es einiges mehr zu sagen. »Harry, wissen Sie, was Sie tun?« fragte Al Hardy. Er stellte die Frage in einer Weise, als wäre er sich der Tatsache fast sicher, daß Harry den Verstand verloren hatte.
»Sie verkörpern den Informationsdienst, nicht Beck.«
»Ich weiß«, sagte Harry. »Aber ich glaubte, Sie sollten es aus erster Hand haben. Es ist kaum zu glauben.«
»Und daß ich es nicht glaube«, sagte George Christopher.
»Darf ich mich setzen?« fragte Harry. Hardy zeigte auf einen Stuhl, und Harry lehnte sich zurück, wobei er sich wünschte, daß Hugo mehr Rückgrat zeigte. Sein Verhalten fiel auf Harry zurück. Das war kein Empfang, den Harry gewöhnt war, und Beck war schuld daran. Keine Porzellantassen, kein Kaffee. Kein Schuß Whisky.
Das Gleichgewicht der Macht bedeutete in der Festung Leben und Tod. Man spielte mit, oder man ließ es bleiben. Harry versuchte sich herauszuhalten und sich seiner Nützlichkeit zu erfreuen, ohne in die Politik verwickelt zu werden. Diesmal mußte er mitspielen. Hatte er Christopher ernstlich verletzt? Hatte der ihn bereits verdammt? Merkwürdig, wie sich Harrys Instinkte seit dem Hammerfall geschärft hatten. »Wir werden ihn hinauswerfen«, sagte George Christopher.
»Ihn und diesen Jerry Owen, auf meinen Befehl. Teufel, selbst die Shire hat ihn ausgespuckt, und diese Schweine haben versucht, zu überleben, indem sie uns beklauten, und Owen hat versucht, unter meinen Leuten den Kommunismus zu verbreiten! Beck wird nur über meine Leiche hier hereinkommen.«
Irgend jemand kicherte im Hintergrund, Leonilla Malik vielleicht oder Pjotr Jakow. Aber keiner achtete darauf. Die Sache gar nicht zum Lachen, und Harry fragte sich, ob er vielleicht zu weit gegangen war. »Während Sie die Sache Hugo Beck besprechen, geht es Dr. Forrester immer schlechter«, sagte Harry.
»Können Sie etwas für ihn tun, oder hängt das davon ab, ob Beck bleiben darf oder nicht?«
Al Hardy wandte keinen Blick von der Mitte des Raumes, wo Christopher Beck anstarrte. »Eileen«, rief er. »Führen Sie Dr. Forrester in die Küche und kümmern Sie sich um ihn!«
»In Ordnung«, sagte Eileen, als sie den Raum betrat. Sie mußte vor der Tür gewartet haben. Sie führte Dan Forrester hinaus. Der Astrophysiker folgte ihr mechanisch, und es sah so aus, als würde er jeden Augenblick vor Erschöpfung zusammenbrechen.
Hugo Beck befeuchtete seine aufgeworfenen Lippen. »Ich finde mich mit
Weitere Kostenlose Bücher