Luzifers Hammer
Hardy.
Merkwürdige Frage. »Ja.«
»Dacht ich’s mir«, sagte Hardy. »Es hat sich rausgestellt, daß Sie und Randall nicht die einzigen waren, die auf die Idee kamen. Die Fischer dort unten bei Porterville haben einige Taucherausrüstungen gerettet. Sie verkaufen sie uns mit den Booten.« Hardy warf einen düsteren Blick auf Forrester. »Diese Expedition ist kostspielig. Wir mußten die Boote kaufen, und sie verbrauchen eine Menge Benzin, und wir haben zu wenig. Und all das Zeug, das Sie mitnehmen wollen. Guter Dünger …«
»Es tut mir leid«, sagte Forrester.
»Natürlich«, sagte Hardy. »Hamner, draußen im Tal gibt es Städte. Wir hoffen, daß entweder Sie oder Baker einiges retten können. Sie beide können mit einer Taucherausrüstung umgehen, aber es hat sich herausgestellt, daß der einzige Taucheranzug, den wir auftreiben konnten, zu klein ist. Ich glaube nicht, daß Baker hineinpaßt, und das heißt, daß Sie die Taucherei übernehmen müssen. In dem Packen, den Ihnen Forrester gegeben hat, ist noch eine Liste. Lauter Sachen, die wir brauchen. Doch die erste hat Vorrang.«
»Und wir brauchen Informationen«, sagte Senator Jellison.
Seine Stimme klang müde, und Tim meinte, er sähe irgendwie grau aus, doch vielleicht war es nur das blasse Licht der Petroleumlampen. »Wir hatten einen kurzen Funkkontakt mit den Leuten auf der anderen Seite des San Joaquin-Sees«, sagte Jellison. »Da draußen gab es eine Menge Ölfelder, und es scheint, als ob es jede Menge Überlebende gäbe. Per Funk waren sie zwar recht freundlich, doch was kann man sagen? Wie dem auch sei, finden Sie heraus, was immer möglich ist. Vielleicht wissen die Leute aus dem Kraftwerk Bescheid. Wir können Verbündete brauchen. Baker besitzt genügend Vollmacht und Autorität, um Abmachungen zu treffen. Sie nicht, aber Sie kennen die Lage hier besser als Johnny. Man wird Ihren Rat brauchen.«
Tim schaute nachdenklich vor sich hin. »Es wurde allgemein angenommen, daß die Leute im Kraftwerk freundlich sein würden«, sagte er. »Und was ist, wenn dies nicht der Fall ist? Ich dachte, in meinem Observatorium … nun ja, und was ist, wenn sie es nicht sind?«
»Baker hat entsprechende Anweisungen«, sagte Jellison.
»Warnen Sie sie wegen der Kannibalen und lassen Sie sie in Ruhe.«
»Und sehen Sie zu, was Sie aus dem Tal retten können«, sagte Hardy. »Wir können all diese Leute und das Benzin nicht verplempern.«
Einer der Rancher steckte den Kopf durch die Tür. »Die Pfadfinder sind zurück«, sagte er. »Alles in Ordnung. Wir haben die Boote.«
Hardy nickte. »Also gut, Hamner, verabschieden Sie sich. Jetzt will ich erst einmal feststellen, was uns das alles kostet«, sagte er widerwillig. Dann ging er.
Unter dem schwarzen Bart verengten sich Dan Forresters Lippen zu einem schmalen Strich. Forrester ließ sich seine Wut nicht immer anmerken. Sie äußerte sich lediglich darin, daß er nach Worten suchte, bevor er sagte: »Es wäre nicht gerade die optimale Lösung, das Kraftwerk aufzugeben.«
»Wir werden es retten. Und Sie halten die Stellung.« Tim ging in die kalte Nacht hinaus. Bis zur Morgendämmerung mußte noch manche Stunde verstreichen.
Maureen wischte sich ein paar Tränen ab, während der Laster davonfuhr. Sie blickte dem Schlußlicht nach, das blinkend Richtung Süden verschwand, und stand noch lange im kalten Wind, obwohl die Lichter bereits ihren Blicken entschwunden waren.
Alles das hatte seine Richtigkeit. Mußten sie schon eine Expedition hinausschicken, so war Johnny Baker logischerweise der richtige Mann, um sie zu führen. Die Leute wußten, wer er war.
Sie kannten ihn, zumindest aber hatten sie von ihm gehört, und da konnte kaum jemand aus der Festung mithalten. George Christopher und die anderen konnten an der Ostseite des Tales entlangreiten und in den Bergen Station machen und nach Ranchen, organisierten Tälern Ausschau halten und jeden für den Angriff auf die Kannibalen anheuern. Doch keiner jenseits der Seen hatte je etwas von den Christophers gehört, aber jeder kannte Johnny Baker. Er war ein Held.
Sie hatte keine Lust, hineinzugehen. Sie würde sicher Al Hardy und Harvey Randall antreffen, die mit Dr. Forrester an der Arbeit waren, den Arbeitsplan für die nächsten Tage festlegten und herauszufinden suchten, wo es unter Umständen Vorräte und jene Chemikalien gab, die Forrester brauchen konnte. Vielleicht würde auch ihr Vater dabei sein. Gerade jetzt wollte sie aber Harv nicht
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