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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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ein Teil von Los Angeles. Nun sind wir da, und keiner wird dem Werk was antun.«
    »Schon gut, schon gut!«
    Die vier Boote entfernten sich, wurden immer kleiner. Einige der Bauleute, die zurückblieben, waren auf den Wall geklettert und schauten ihnen nach – wahrscheinlich voller Sehnsucht.
    »Ich glaube, die werden jetzt zu Fischern«, sagte Mark.
    »Ich wüßte nicht, was mir gleichgültiger wäre«, sagte der Polizist. »An die Arbeit!«
     
    Horrie Jackson stellte den Motor ab und ließ das Boot treiben, bis es von selbst stillstand. »Soweit ich weiß, dürfte Wasco direkt unter uns liegen«, sagte er. »Wenn nicht, kann ich auch nichts dafür.«
    Tim schaute ins kalte Wasser und erschauerte. Der Taucheranzug paßte ihm zwar, aber es gab lockere Stellen, und wahrscheinlich durfte es da unten verdammt kühl werden. Er prüfte das Luftsystem, es funktionierte. Die Tanks waren voll, und das war beeindruckend. Weil die Mechaniker im Kraftwerk keine Ventile und Armaturen auf Lager hatten, gingen sie einfach in die Werkstatt und machten sich welche. Das war der Rest einer anderen Welt, eine Welt, in der man sich nicht darum kümmern mußte, was drumherum geschah, als man diese Welt noch kontrollierte und beherrschte.
    »Ich denke immer noch darüber nach«, sagte Tim. »Wenn nun all die Goldfische aus den Aquarien ausgebrochen sind, was ist dann mit den Piranhas passiert?« »Denen ist es hier zu kalt«, sagte Jason Gillcuddy und lachte.
    »Tja. Also, hier geht’s lang.« Tim kletterte auf den Bootsrand, suchte einen Augenblick nach dem Gleichgewicht und ließ sich dann hintenüber ins Wasser fallen. Die Kälte traf ihn wie ein Schock, aber es war nicht so schlimm, wie er es sich vorgestellt hatte. Er winkte der Besatzung zu und machte dann einen ersten Tauchversuch. Das Wasser war schwarz wie Tinte. Er konnte kaum seinen Kompaß und seinen Tiefenmesser am Arm erkennen. Dieser Tiefenmesser war ein weiteres Wunder der Kraftwerk-Leute, in wenigen Stunden hergestellt und kalibriert. Tim schaltete die Unterwasserlampe an. Der Lichtstrahl drang nur etwa drei bis vier Meter vor und ermöglichte ihm eine getrübte Sicht.
    Das Meer in der Emeraldbucht nahe Catalina war glasklar gewesen. Er war durch einen Unterwasserwald geschwommen, wo die Fische umherflitzten … vor undenkbaren Zeiten.
    Er schwang sich durch den weißen Schlamm nach unten und suchte nach dem Boden, auf den er in etwa zwanzig Metern Tiefe stieß. Er hörte keinen Laut, nur das Blubbern seines Reglers und das Geräusch seines Atems. Vor ihm wuchs eine Gestalt auf, monströs, bucklig, ein VW. Er erkannte ihn, als er näher ranging. Er schaute nicht hinein.
    Er folgte der Straße. Er schwebte an einem Imperial vorbei, durch dessen geborstene Scheiben die Fische ein und ausschwärmten. Keine Gebäude. Autos über Autos … und schließlich eine Tankstelle, die schon vor der Überschwemmung ausgebrannt war. Er machte, daß er weiterkam, weil ihm bald die Luft auszugehen drohte.
    Endlich eine Spur von der Stadt: rechteckige Schatten in der Düsternis. Die Sicht war aber zu schlecht, um etwas zu unterscheiden. Die Türen, die er zu öffnen versuchte, waren geschlossen. Verschlossen gegen die See … Er schwamm weiter, bis er auf ein zertrümmertes Fenster stieß. Drinnen war es zwar entsetzlich finster, aber er zwängte sich durch und zwang sich dazu, hineinzuschwimmen.
    Er befand sich in einem großen Raum, zumindest kam ihm der Raum groß vor. Eine dichte weiße Nebelwolke auf der einen Seite entpuppte sich als ein Regal voller Taschenbücher, die sich in fliegende, schwebende Flocken verwandelt hatten. Der Nebel zog hinter ihm her, als er weiterschwamm. Er fand so etwas wie Tresen und Regale, Gestelle und Waren, die auf dem Boden gestapelt waren.
    Er kreuzte über den Fußboden und stieß überall auf Schätze – Lampen, Kameras, Radios, Tonbandgeräte, Fernseher, Nasentropfen, Farbsprühdosen, Kunststoffmodelle, Behälter und Aquarien für Tropenfische, Batterien, Seife, Glühbirnen, gesalzene Erdnüsse in Dosen …
    So viele Sachen, aber die meisten verdorben. Die Luftzufuhr wurde abrupt abgeschnitten. Panik ergriff ihn, und er schaute sich nach seinem Partner um, dann wurde ihm bewußt, daß er trotz seines Trainings allein getaucht war. Das war so ’n Ding.
    Man mußte mindestens eine zweite Ausrüstung haben, bevor man sich eines Hilfssystems bedienen konnte. Er versuchte sich zu beruhigen und griff nach hinten zu den Luftbehältern, wobei er sich

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