Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
den Arm verrenkte, um ans Regelventil heranzukommen und es auf Reserve zu stellen. Nun blieben ihm nur noch ein paar Augenblicke, und die nutzte er, um ein paar Sachen aufzuheben und sie in seinem Beutel zu verstauen.
    Er verließ den Laden und tauchte auf, und als er hochkam, war er ziemlich weit vom Boot entfernt. Er winkte, bis man auf ihn aufmerksam wurde und das Boot an ihn heranfuhr. Als sie ihn an Bord hievten, war er ziemlich erschöpft.
    »Haben Sie irgendwelche Lebensmittel gefunden?« wollte Horrie Jackson wissen. »Wir haben beim Tauchen ein paar Lebensmittel gefunden, bevor uns die Luft ausging. Wir gehen nach Porterville zurück. Ich kann Ihnen eine Menge Stellen zeigen, wo es Lebensmittel gibt. Sie tauchen, verstauen es in einem Netz, und wir holen das Zeug rauf.«
    Tim schüttelte den Kopf. Eine unendliche Traurigkeit übermannte ihn. »Das war eine Art Warenhaus«, sagte er.
    »Können Sie’s wiederfinden?«
    »Ich glaube schon. Es liegt direkt unter uns.« Vielleicht konnte er das, und es durfte dort so manches vorhanden sein, was von Wert war. Doch seine Erschöpfung hinderte ihn daran, sich über seinen Fund zu freuen. Er hatte nur das Gefühl, irgend etwas unwiederbringlich verloren zu haben. Er wandte sich an Jason Gillcuddy als den einzigen, der ihn vermutlich verstehen konnte – vielleicht der einzige, wenn überhaupt. »Hier konnte jeder rein und einkaufen«, sagte Tim. »Rasierklingen, Kleenex, Rechner, Bücher. Sie waren für jeden erschwinglich, und wenn wir lange Zeit sehr hart arbeiten, werden einige von uns diese Dinge wieder besitzen.«
    »Was haben Sie mitgebracht?« fragte Horrie Jackson.
    »Es ist eine Art Kaufhaus«, sagte Adolf Weigley. »Haben Sie etwas gefunden, was auf Forresters Liste steht? Lösungsmittel? Ammoniak, so was?«
    »Nein.« Tim hielt den Beutel hoch. Ale er geöffnet wurde, kam eine Flasche flüssige Seife zum Vorschein. Alle schauten ihn befremdet an, alle bis auf Jason Gillcuddy, der die Hand auf Tims Schulter legte. »Sie sind nicht in der Verfassung, um heute noch einmal zu tauchen«, sagte er.
    »Geben Sie mir eine halbe Stunde. Dann geh’ ich wieder runter«, sagte Tim.
    Horrie Jackson wühlte weiter in Tims Beutel. Angelhaken und Angelschnüre. Eine Vakuumdose mit Pfeifentabak. Die Erdnüsse. Horrie öffnete die Büchse und reichte sie herum. Tim nahm sich eine Handvoll. Sie schmeckten … wie auf einer Cocktailparty.
    »Das Tauchen kann merkwürdige Dinge im Kopf anrichten«, sagte er und wußte sofort, daß dies nicht die Erklärung war. Die ganze Welt, die er verloren hatte, lag unten und vermoderte langsam zu Müll und Abfall.
    Gillcuddy sagte:
    »Hier. Da ist noch ein Schluck drin.« Er reichte Tim eine Flasche Heublein Whiskey Sour, an die sich Tim nicht erinnern konnte. Ein Schluck, ein kurzer, nostalgischer Geschmack im Mund, dann schleuderte er die Flasche in hohem Bogen ins Wasser … Denn dort, am östlichen Horizont, tauchten die Boote der Neuen Brüderschaft wie drohende Schatten auf.
    »Wirf den Motor an, Horrie, wirf den Motor schnell an. Die schneiden uns den Weg ab.« Er beugte sich vor, um Einzelheiten zu erkennen, wobei er sich festhielt, um das Gleichgewicht zu bewahren, als der Motor ansprang, doch alles, was er sehen konnte, waren eine Menge kleiner Boote und ein ganz großes … eine Schute, die mit irgendwelchen Dingen bestückt war. »Mir scheint, die haben sogar so etwas wie ein Kanonenboot.«

 
DAS OPFER
     
    Es war nicht ihr Fehler. Es war, weil ihnen keiner gesagt hatte, daß die wahre Funktion einer Armee darin besteht, zu kämpfen, und daß es das Schicksal des Soldaten ist – ein Schicksal, dem nur wenige entgehen –, zu leiden und, wenn es sein muß, zu sterben.
    T.R. Fehrenbach, This Kind of War
     
    Dan Forrester sah erschöpft aus. Er saß in dem Rollstuhl, den Bürgermeister Seitz aus dem Genesungsheim im Tal besorgt hatte, und kämpfte gegen den Schlaf an. Er war eingemummt, um sich gegen die Kälte zu schützen: eine Decke, eine Windjacke mit Kapuze, Flanellhemd und zwei Sweater, einer davon drei Nummern zu groß. Diesen hatte er verkehrt herum angezogen.
    Selbst eine zier Kugel wäre nicht bis auf die Haut durchgedrungen.
    Der Milchschuppen war ungeheizt. Draußen heulte der Wind mit fünfzig Kilometern in der Stunde, mit Böen, die doppelt so schnell waren. Er wirbelte Schneeflocken und Graupeln vor sich her. Die blakende Benzinlampe warf einen hellen Lichtring in die tiefen Schatten des Betonbaus.
    Drei

Weitere Kostenlose Bücher