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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Gedanken.
    »He!« sagte Marie weich. »He! Ich dachte, du schläfst.«
    »Schon seit einiger Zeit nicht mehr. Du mußt noch etwas schlafen.«
    Harvey versuchte es, aber es wollte ihm nicht gelingen. Er hatte einen Muskelkater, die überbeanspruchte Muskulatur schmerzte, und obendrein plagte ihn das Gewissen, das aller Wahrscheinlichkeit nach nichts davon wußte, daß er Witwer war, den seine neue Flamme wegen eines Astronauten versetzt hatte. Zum Teufel damit. Aber er konnte einfach nicht schlafen.
    »Nun gut«, sagte er und richtete sich auf. »Es scheint so, als hätten wir die Nacht überlebt.«
    »Ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr in Anspruch genommen.«
    Vielleicht klang sein Lachen falsch, oder … Sie kannte ihn seit langer Zeit. Sie wandte sich ihm in der Dunkelheit zu. »Du machst dir doch nicht etwa Gedanken um Gordie? Das ist vorbei. Er hat sein neues Leben, und man braucht keinen Richter, der es einem sagt, wenn eine Ehe kaputt ist. Wir haben nie einen gebraucht.«
    Harvey hatte nicht an Gordie gedacht. »Was willst du jetzt tun«, fragte er, »wenn dies alles vorbei ist?«
    Sie lachte. »Ich will keine Köchin bleiben. Aber hab’ Dank dafür, daß du mich in dieses Tal gebracht hast. Es war besser für mich als jede andere Lösung.« Sie schwieg für einen Augenblick, und von draußen drang ein Geräusch an ihr Ohr: eine Eule, und das Wimmern eines Kaninchens, das sie geschlagen hatte. »Das ist jetzt eine Welt der Männer«, sagte Marie. »Und daher glaube ich, daß ich nichts weiter zu tun habe, als einen bedeutenden Mann zu heiraten. Ich war stets ein standesbewußtes Biest, und ich sehe keinerlei Grund, mich jetzt zu ändern. In der Tat ist das heute wichtiger denn je. Nur die Muskeln zählen. Ich werde mir einen Führer suchen und ihn heiraten.«
    »Und wer dürfte das sein?«
    Sie kicherte. »Seit gestern bist du ein Führer. Du bist ein bedeutender Mann.« Sie rutschte zu ihm rüber und legte die Arme um ihn. Dann lachte sie laut. »Warum bist du so abweisend? Bin ich so schrecklich?«
    »Sicherlich.« Sie war’s wohl.
    Nun lachte sie wieder. »Armer Harvey. Ich weiß genau, was du denkst. Verpflichtungen. Du hast das Mädchen verführt und mußt es jetzt heiraten, und ich weiß ziemlich genau, daß du nicht widerstehen kannst, wenn ich es darauf anlege … nicht wahr?«
    Ihre Hände irrten ab und liebkosten seinen Penis.
    Das Leben mit Loretta war alles andere gewesen als eine Vorbereitung auf solche Art Geplänkel. Er küßte sie fest (sie konnte Harvey Randall nicht bluffen!) und so lange (weil es so gut tat und, zum Teufel, Maureen hatte schließlich ihren Kavalier), bis sie von ihm abrückte.
    »Das war nicht nett von mir«, sagte sie. »Mach dir nichts daraus, Harv, ich bin wirklich nicht hinter dir her. Es würde nicht klappen. Du kennst mich zu gut. Egal, was wir getan haben. Selbst wenn wir uns wirklich lieb gewonnen hätten, würdest du dich stets darüber wundern. Du würdest dich stets fragen, wozu das gut war, und es würde dich treffen, wenn ich mich anders entscheiden würde. Wir würden uns streiten, wir würden uns bekämpfen, wir würden uns um die Vorherrschaft zanken …«
    »So was habe ich mir schon gedacht.«
    »Du darfst dir nichts einreden, darfst dich in nichts verrennen«, sagte Marie. »Ich habe das nicht nötig. Ich möchte dein Freund sein.«
    »Natürlich. Auf wen hast du’s in Wirklichkeit abgesehen?«
    »Oh, ich will George Christopher heiraten.«
    Harvey war erstaunt. »Wie? Weiß er das?«
    »Natürlich nicht. Er meint immer noch, eine Chance bei Maureen zu haben. Er schwärmt mir bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit von ihr vor. Und ich höre freilich artig zu.«
    »Das glaube ich dir aufs Wort. Was macht dich glauben, daß er Maureen nicht bekommt?«
    »Sei nicht dumm! Bei der Wahl zwischen dir und Johnny Baker? Sie wird George niemals heiraten. Hätten sie sich nicht von jeher gekannt, wäre er nicht der erste Mann in ihrem Leben gewesen, würde sie ihn nicht einmal beachten.«
    »Und ich?«
    »Du hast eine Chance. Aber die von Johnny Baker ist besser.«
    »Tja. Ich nehme an, es wäre dumm, zu fragen, ob du George liebst«, sagte Harvey. Marie zuckte die Achseln. Er konnte es in der Dunkelheit spüren. »Weiß der Teufel, ob das stimmt«, sagte sie. »Außerdem geht es keinen was an. Es wird keine Nacht mehr geben wie diese, Harvey. Dies war … etwas Besonderes. Der richtige Mann zur richtigen Zeit. Ich habe stets … Sag mir, hast du in

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