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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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langsam herab. Männer schoben schwere Konstruktionen vor sich her, kastenartige Gebilde mit langen Armen, die kleine schwarze Punkte in hohem Bogen auswarfen. »Katapulte!« schrie Harvey.
    Es waren Katapulte, und er wußte, wodurch die betätigt wurden, wahrscheinlich durch Nylonschnüre. Vielleicht hatten karthagische Frauen ihr Haar dafür geopfert, vielleicht …
    Die Katapulte hatten keine große Reichweite, aber dies war auch nicht nötig. Sie verstreuten irgendwelche Behälter, die beim Aufschlag zerbarsten und einen gelben Nebel verbreiteten. Der Wind trug den Nebel durchs Tal, in die Reihen des vorrückenden Feindes …
    Die Neue Brüderschaft schrie in panischer Angst. Die Leute warfen ihre Waffen weg, rannten von Schmerzen gepeinigt davon, rissen sich die Kleider vom Leibe, warfen sich in den Fluß und wurden von der Strömung mitgerissen. Sie kämpften sich den Weg frei über die Brücke, und von den Bergkämmen erklangen immer wieder Gewehrsalven und mähten die fliehenden Männer nieder. Die Katapulte spien weiter ihre Bomben aus wie Regenschauer, und der tödliche gelbe Rauch wallte immer wieder von neuem auf.
    Harveys Stimme überschlug sich, als er ins Mikrofon brüllte.
    »Sie laufen! Sie sterben! Gütiger Himmel, da draußen müssen mindestens fünfhundert sein!«
    »Was passiert mit denen, die den Fluß nicht überquert haben?« Es war Alice Cox’ Stimme, aber die Frage stammte wahrscheinlich von Al Hardy.
    »Sie beladen die Lastwagen.«
    »Wie steht’s mit ihren Waffen? Nehmen sie sie mit?«
    Harvey schaute durchs Fernglas. »Ja. Sie haben nicht alle Mörser übergesetzt … da kommt einer ihrer Wagen.« Harvey erschauerte. Der Wagen voller Leute, die entsetzt nach Luft schnappten, fuhr mit hoher Geschwindigkeit die Straße runter und verminderte seine Geschwindigkeit auch dann nicht, als er die Brücke erreichte. Er fegte ein Dutzend Leute von der Brücke ins Wasser und fuhr weiter, wobei er alle hinter sich ließ, die er bei seiner Flucht überrollt hatte.
    »Zwei ihrer Maschinengewehre waren auf diesem Wagen«, meldete Harvey. »Sieht aus, als wären sie davongekommen.«
    Das Gas bedeckte nicht das ganze Tal, und einige von der Neuen Brüderschaft konnten entkommen. Viele rannten kopflos und ohne Waffen davon, aber Harvey sah auch andere, die anhielten, nach einem Ausweg suchten und sich dann davonmachten, wobei sie schwere Waffen mitschleppten. Zwei der Mörser wurden fortgeschleppt, bevor die Katapulte den Rückweg abschnitten. Harvey gab grimmig die Fluchtwege durch und beobachtete, wie Minuten später die Gaskanister mitten unter den Leuten detonierten.
    »Stromaufwärts tut sich was«, rief Harvey. »Ich kann nicht erkennen …«
    »Machen Sie sich nichts draus! Ist die Straße, die aus der Reservation kommt, gasfrei?« fragte Alice.
    »Einen Augenblick noch … ja!«
    »Bleiben Sie dran!«
    Wenige Augenblicke später kamen Lastwagen die Straße herunter. Da waren Tallmans Indianertruppen und weitere Rancher. Harvey glaubte in einem der LKWs George Christopher zu erkennen. Sie hatten den fliehenden Feind verfolgt, hielten aber dann auf dem Bergkamm an der Einmündung der Straße. Nun war es Sache der Festung, aufzumarschieren und zu sondieren, nach schwachen Stellen zu suchen und die Straßen zu säubern … Das Tal hinter ihnen war mittlerweile zu einer fremden Welt geworden. Die Luft war merkwürdig gelb gefärbt und für jeden Menschen ohne Schutzanzug tödlich. Die Tierwelt, die das Tal bevölkerte, war unheimlich anzuschauen: Vierfüßler und Kriechtiere, die sich mühsam dahinschleppten, bis sie erstarrten und in eine Art Winterschlaf zu verfallen schienen, während nur noch wenige mühsam versuchten, sich weiterzubewegen. Sie krochen auf dem Bauch wie Schnecken und hinterließen eine rote Schleimspur. Auch im Fluß erstarrte alles Leben, Fische trieben mit dem Bauch nach oben und mit reglosen Flossen vorüber.
    Als die Dunkelheit herniedersank, legte sich die Stille des Todes über das verwüstete Tal.

 
NACHLESE
     
    Aus dem Fernen Osten sende ich euch nur einen Gedanken, eine einzige Idee, die in roten Lettern an jedem Landekopf zwischen Australien und Tokio geschrieben steht – »Für den Sieg gibt es keinen Ersatz.«
    General Douglas MacArthur
     
    Es war zu dunkel, um etwas zu erkennen. Ein kalter Wind blies von der Sierra. Harvey wandte sich an Marie. »Sieg!«
    »Ja! Wir haben es geschafft! Mein Gott, Harvey, wir sind in Sicherheit!« Es war zu dunkel, um ihr Gesicht

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