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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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drauf.
    »Hatten Sie eine gute Fahrt?« fragte sie.
    »Ja, ganz nett …«
    »Ich mag den Weg von Los Angeles hierher«, sagte Maureen.
    »Doch ich glaube, Sie könnten gleich einen Drink vertragen. Was möchten Sie?«
    »Scotch. Und vielen Dank.«
    »Bitte.« Sie führte ihn durch einen Vorraum in eine moderne Küche. Da stand ein Schrank mit Getränken, dem sie eine Flasche Old Federal Scotch entnahm. Dann mühte sie sich mit der Eisschale ab. »Wenn wir hier rauskommen, ist alles festgefroren«, sagte sie. »Auf dieser Ranch wird gearbeitet, und die Coxens haben keine Zeit, hier heraufzukommen und sich um alles zu kümmern. Gehen wir dort rüber, dort ist es gemütlicher.«
    Sie ging wieder voran und führte ihn durch eine Halle in das vordere Zimmer, das direkt auf die breite Veranda hinausging.
    Es war ein schöner Raum, wie Harvey feststellte. Er war mit hellem Holz getäfelt und mit rustikalem Mobiliar eingerichtet, die leichten Möbel wollten nicht recht zu diesem massiven Bau passen. An den Wänden hingen Fotos von Hunden und Pferden, und ein Schrank voller Bänder und Trophäen stand auch da, die meisten für Pferde, aber auch für Rinder. »Wo sind die anderen?« fragte Harvey.
    »Im Augenblick bin ich allein auf weiter Flur«, sagte Maureen.
    Harvey verdrängte diesen Gedanken ins Unterbewußtsein und versuchte, sich selbst komisch zu finden.
    »Der Senator ist durch eine Wahl verhindert«, sagte Maureen.
    »Er wird heute Abend seinen Drink in Washington nehmen und morgen früh hier eintreffen. Dad sagte, ich soll Ihnen alles zeigen. Möchten Sie noch einen Drink?« »Nein, danke. Einer reicht.« Er stellte das Glas hin und hob es schnell wieder auf, als er merkte, daß er es auf einen polierten Lampentisch gestellt hatte. Er wischte unauffällig den feuchten Ring mit der Hand weg. »Gut, daß meine Leute nicht mitgekommen sind. Sie müssen noch eine Arbeit beenden, und ich hoffte, daß wir morgen früh die Aufnahmen mit Senator Jellison machen könnten. Aber für den Fall, daß er morgen nicht zur Verfügung stehen könnte, habe ich die Kamera ins Auto gepackt. Ich bin nämlich ein ganz passabler Kameramann. Die anderen werden morgen früh hier sein, und ich dachte, ich könnte den Abend nützen, um mit dem Senator warm zu werden und zu erfahren, worüber er vor der Kamera sprechen möchte …« Dabei steh’ ich jetzt hier rum und schwatze dummes Zeug, dachte Harvey.
    »Sind Sie für eine größere Tour gerüstet?« fragte Maureen.
    Sie beäugte Harveys Rohgrider-Hosen und seine festen Schuhe.
    »Sie brauchen sich nicht umzuziehen. Wenn Sie zu einem strammen Marsch und vielleicht auch zu einer Kletterpartie bereit sind, dann zeige ich Ihnen die schönste Aussicht im ganzen Tal.«
    »Natürlich. Gehen wir.«
    Sie gingen durch die Küche hinaus und durchquerten die Orangenhaine. Zur linken Seite rauschte ein Fluß.
    »Hier läßt es sich gut schwimmen«, sagte Maureen. »Vielleicht können wir noch ins Wasser, wenn wir früh genug zurückkommen.«
    Sie stiegen über einen Zaun. Maureen teilte den Stacheldraht und schlüpfte behände hindurch, dann drehte sie sich um und beobachtete Harvey. Sie lächelte, als er dicht hinter ihr durch den Zaun kletterte, offensichtlich stolz auf seine Leistung.
    Auf der anderen Seite des Zauns wucherte Buschwerk und Unkraut, wild und ungepflegt. Hier wurde der Weg steil. Es gab schmale Hasen- und Ziegenpfade, die für Menschen kaum begehbar waren. Sie kletterten ein paar hundert Fuß hinauf, bis sie eine hohe Granitklippe erreichten, die sich mindestens 200 Fuß steil über ihnen auftürmte. »Hier müssen wir links rum«, sagte Maureen. »Von da ab wird’s schwierig.« Unter Umständen würde ich kapitulieren. Aber ich will verdammt sein, wenn ich mich von einer Washingtoner Göre übertrumpfen lasse. Schließlich gelte ich immerhin als geländefest.
    Er war mit keinem Mädchen mehr gewandert, seitdem Maggie Thomkins in Vietnam auf eine Landmine getreten war und sich selbst in die Luft gesprengt hatte. Maggie war eine Art rasender Reporter gewesen, der pausenlos hinter einer Story her ist. Sie hielt wenig davon, in der Caravelle Bar herumzusitzen und ihr Material aus dritter und vierter Hand zu bekommen.
    Harvey war mit ihr hinter die Front gegangen, und einmal mußten sie die Linien der Vietkong passieren. Wenn sie nicht umgekommen wäre … Harvey verscheuchte auch diesen Gedanken.
    Es war schon lange her.
    Sie kletterten durch einen Felsspalt nach oben. »Gehen Sie da

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