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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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sie in Flammen setzen, spricht Jahwe Zebaoth, daß er weder Wurzel noch Zweig übrig läßt. Aber euch, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen und Heil ist in ihren Strahlen.‹ Mein Volk, der Hammer Gottes naht, um die Sünder und die Hochmütigen zu richten. Doch die Demütigen sollen erhört werden. Bereuet, noch ist es Zeit. Denn keiner kann dem gewaltigen Hammer entrinnen, der die Sterne vom Himmel fegt. Bereuet, bevor es zu spät ist. Noch ist es Zeit.«
    »Vielen Dank, Reverend Armitage. Sie hörten Reverend Armitage mit seiner Sendung ›Der Jüngste Tag‹.«
     
    Mark Cescu war damit beschäftigt, den Saki in einem Reagenzglas mit geschliffenem Stopfen zu erwärmen. Er füllte die kleinen Tassen nach, dann goß er noch mehr Saki ins Reagenzglas und stellte es wieder ins Wasser zurück, das auf dem Herd vor sich hinköchelte.
    »Ich hatte zwei Pflanzen auf meinem Tisch stehen«, sagte er.
    »Die eine war eine Marihuanapflanze, unter den Blättern mit der Aufschrift ›cannabis sativa‹ versehen. Die andere war eine Aralia elegantissima. Sie sieht einer Marihuanapflanze ziemlich ähnlich, müßt ihr wissen.« Er reichte die eine Tasse Joanna, die andere Lilith. »Eines Tages kam mein Chef mit hochrotem Kopf aus dem Hauptbüro zurück. Vorerst sagte keiner was, aber am nächsten Tag meinte der Boß, ›Schaffen Sie das Ding weg‹.« Er reichte die dritte Tasse Frank Stoner und machte es sich mit der seinen im Sessel bequem. »Ich sagte, ›Was?‹ Und er sagte, ›Ich bin schließlich nicht bescheuert, wissen Sie. Ich weiß, was das ist.‹ Carol Miller wurde hysterisch. Sie trommelte die anderen Burschen zusammen, und er mußte wiederholen, was er da gesagt hatte. Sie alle wußten, was es war.«
    Frank Stoner rekelte sich sündhaft bequem auf der Couch, den einen Arm um Joanna McPherson, den anderen um Lilith Hathaways Taille gelegt. Lilith war so groß wie er, einsachtzig, doch die Schultern der zarten Joanna paßten gerade unter Franks starken Arm. Sie fragte: »Wie lange ist das jetzt her?«
    »Einige Jahre. Zwei Monate später mußten sie mich entlassen.« Frank grinste. »Durch einen dieser interessanten statistischen Zufallstreffer?«
    »Wie? Nein, es hatte nichts mit der Marihuanapflanze zu tun. Sie mußten lediglich ein paar Leute entlassen. Seither … Nun, der bislang festeste Arbeitsplatz war der bei Harv Randall.«
    Mark beugte sich vor und seine Augen funkelten. »Diese Befragungen des Mannes auf der Straße sind einfach Spitze. Da war dieser Armeeoberst, der den Mund nicht aufmachen wollte, weil er Angst hatte, etwas zu verraten. Dann dieser Bursche bei einem Ringkampf, der den Hammerfall kaum erwarten konnte. Den Zeitpunkt, wo ein ganzer Mann die Welt beherrscht, nicht?« Er lächelte Lilith an, eine blasse Blondine mit einem süßen Herzgesicht und großen Brüsten. Er hatte sie im Interchange kennen gelernt, in dieser Oben-ohne-Bar, wo sie tanzte.
    Frank Stoner hatte gerade soviel Saki in sich, daß er sich friedlich benahm. Mark hatte nicht darauf geachtet. Er leerte seine Tasse in einem Zug – man mußte das Zeug trinken, bevor es kalt wurde – und sagte: »Wir haben sogar ein paar Motorradfahrer befragt. An diesem Abend waren die Unholy Rollers dran. Ich glaube nicht, daß sie es sehr ernst genommen haben.«
    Joanna lachte. »Weltuntergang. Keine Autos auf den Straßen.
    Keine Polizei. Für deine Sportler das reinste Paradies.«
    »Wahrscheinlich. Aber das konnten sie schlecht sagen.«
    »Vielleicht klappt’s«, sagte Frank Stone. Er und Mark waren sich auf der Piste begegnet, als sie quer durchs Land Preise errangen. »Wir können so manchen Ort erreichen, wo kein Auto hinkommt. Wir brauchen nicht soviel Benzin. Und wir halten zusammen. Uns kommt es nicht auf einen Kampf an. Wenn wir irgendwo etwas Benzin erwischen … He! Wie stehen die Aktien?«
    Mark machte eine Geste und warf dabei fast seine Tasse um.
    »Alles Quatsch, sofern man nicht auf dieses Astrologengequake reinfällt. Sharps meint, wir könnten durch den Schweif gehen. Mann, das wärn Ding!«
    Joanna erläuterte: »Sharps war einer der Astronomen, den sie befragt haben.« Sie erhob sich, um die Sakitassen nachzufüllen.
    »Tja, und er benahm sich merkwürdiger als jeder andere. Du wirst ihn im Fernsehen erleben. He, wußtet ihr schon, daß der ›jüngste Tag‹ auf einen Dienstag fällt?« Er ließ eine dramatische Pause eintreten – während der Joanna das Kichern bekam – bevor er

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