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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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wurden gekauft. In Beverly Hills oder San Fernando Valley waren keine Waffen zu kriegen, auch keine Munition.
    Die Sportgeschäfte waren ausverkauft, von Bergstiefeln über Köder bis zur Anglerausrüstung (mehr Angelhaken als Fliegen; es gab zwar immer noch Trockenfliegen, aber nur noch die teuren amerikanischen, nicht die billigen aus Indien). Es gab keine Zelte und keine Schlafsäcke. Sogar die Schwimmwesten gingen weg wie die warmen Semmeln! Harvey grinste, als er dies hörte.
    Er selbst hatte zwar noch keine Flutwelle erlebt, aber er hatte darüber gelesen. Nach dem Ausbruch des Krakatao wurde ein holländisches Kanonenboot weggespült und war meilenweit im Binnenland in einer Höhe von 200 Fuß gelandet.
    Dann gab es auch noch die so genannten »Überlebenspakete«, die man per Post bestellen konnte und die während der letzten Woche verschickt wurden. Natürlich wurden in jüngster Zeit kaum noch welche bestellt, nicht so dicht vor Hammerfall. Vielleicht nur vielleicht wollte man überhaupt keine mehr liefern?
    Der Sache muß ich nachgehen. Es gab vier Firmen, die solche Pakete lieferten. Zwischen fünfzig und 60.000 Dollar konnte man alles haben, vom einfachen Lebensmittelpaket bis zur kompletten Ausrüstung. Die Lebensmittel waren haltbar und der Speisezettel einigermaßen ausgewogen. (Welche Sekte war es doch gleich, die ihre Mitglieder anhielt, einen Lebensmittelvorrat für ein Jahr auf Lager zu halten? Das ging schon seit den sechziger Jahren. Harvey wollte sich das für alle Fälle merken. Man mußte die Leute befragen, sobald jener Tag vorbei war.)
    Die preiswerteren Lieferungen bestanden ausschließlich aus Lebensmitteln. Doch das Angebot war reichhaltig bis hin zu Mammutlieferungen einschließlich Geländewagen, Kleidung, warme Unterwäsche, Macheten, Schlafsack, Gasherd mit Vorratsbehälter, aufblasbarem Rettungsfloß und allem, was man sich nur denken und wünschen konnte. Eines der Angebote schloß sogar die Mitgliedschaft in einem Überlebensklub ein, der irgendwo in den Rocky Mountains einen Platz garantierte.
    Die verschiedenen Firmen boten keine identischen Waren an, und keine führte Waffen in ihrem Angebot dank Lee Harvey Oswald. Trotzdem hatten sich viele Leute über das Verbot des Waffenkaufs im Versandhandel hinweggesetzt, je nachdem, wie fest sie daran glaubten, daß der Hammer niedersausen würde.
    Doch alle vier Firmenverkauften stets die gleiche Ausrüstung, ungeachtet dessen, ob der Kunde im Gebirge, an der Küste oder im Hochland zu Hause war. Harvey grinste. Caveat emptor . Der ganze Kram war obendrein viel zu teuer. Mein Gott, was waren diese Sterblichen doch für Narren …
    Der Verkehr war ziemlich dünn. Harvey hatte bereits Mullholland erreicht. Unter ihm breitete sich das San Fernando Valley aus. Tagsüber hatte der Wind ziemlich kräftig geblasen und hatte den Smog weggefegt.
    Das Tal streckte sich meilenweit dahin. Kalifornische Vorstadthäuser in Reih und Glied, reiche und arme Viertel, falscher Stuck und alte Fachwerkhäuser, da und dort großartiger Monterey-Stil, sehr alt, Zeuge einer Zeit, als das Tal ein einziger Orangenhain gewesen – und jedes Haus in einer Flutsenke erbaut. Die schmucken Felder im Tal waren von Schnellstraßen durchschnitten, obwohl es hier draußen kaum Autos gab.
    Schon seit vier Tagen war der Verkehr in der ganzen Talmulde stadtauswärts viel dichter als stadteinwärts. Personenwagen, Lastwagen und Mietwohnwagen vollgeladen bis zum Rand bewegten sich aus dem Tal hinaus auf die Berge zu oder über die Pässe nach San Joaquin. Überall im Tal von Los Angeles hatten die Läden für diese Woche, für diesen Monat oder vorerst überhaupt geschlossen, und die wenigen Geschäfte, die noch offen hatten, brauchten sich nicht über den Mangel an Kundschaft zu beklagen. Hammerfieber.
    Im Benedict Canyon war der Verkehr fast zum Erliegen gekommen. Harvey lachte leise vor sich hin. Das waren die Berufstätigen, die von der Arbeit nach Hause kamen … doch die anderen, die das Hammerfieber gepackt hatte, waren bereits über alle Berge. Das Hammerfieber hatte das Geschäft in den Bergen belebt wie überall im Lande, doch das Schatzamt schien besorgt:
    Die Verbraucherkredite hatten alle bisherigen Rekorde geschlagen. Die Leute kauften Rettungsgeräte auf Kreditkarten ein; allerhand Geschäft, viel Umsatz, jede Menge Inflation, und alles wegen des Kometen.
    Das versprach eine einmalige Story zu werden.
    Sofern das verdammte Ding nicht runterkommt. Das

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