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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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zusammentrommeln und sich an einen hübschen, sicheren Ort begeben. Hab’ vergessen, es dir zu sagen. Ich werde an diesem ›Feiertag‹, der auf den Dienstag nächster Woche fällt, nicht da sein. Sollen wir bei dir vorbeischauen – wie, wann und wo?«
    Aber er bekam keine Antwort, weil Harvey Randall bereits eingehängt hatte. Harvey Randall ging in ein Kaufhaus. Er kaufte sorgfältig ein, alles auf Kreditkarten oder Schecks.
    In einem Supermarkt erstand er sechs große runde Bratenstücke, die achtundzwanzig Pfund wogen, Vitaminträger, Gewürze und jede Menge Backpulver.
    In einem Reformhaus zwei Türen weiter kaufte er noch mehr Vitamine und Gewürze in Gläsern. Er besorgte eine ansehnliche Menge Salz und Pfeffer und drei Pfeffermühlen.
    Im nächsten Geschäft erstand er einen Satz guter Küchenmesser. Solche brauchte er schon seit einem Jahr. Er kaufte auch einen Schleifstein und einen Handmesserschleifer.
    Und da war dieser Werkzeugkasten, den er sich schon seit Jahren wünschte, und jetzt war der Zeitpunkt gekommen, sich dafür zu entscheiden. Im Eisenwarengeschäft kaufte er noch dieses und jenes: Kunststoffteile, billige Ware, die man in Metalleitungen einschrauben konnte. Eines Tages würde man sie brauchen können, und wenn nicht, war es auch nicht verkehrt, wenn sie bei der Hand waren. Spirituskocher waren nicht zu haben, aber der Verkäufer kannte Harvey und brachte ihm dienstbeflissen vier Taschenlampen und zwei Coleman-Laternen, die gerade hereingekommen waren, dazu vier Gallonen Coleman-Brennstoff. Er schaute Harvey vielsagend an, um anzudeuten, daß er Bescheid wußte.
    Im Schnapsladen kaufte er im Werte von 190 Dollar alles zusammen, was ihm unter die Hände kam: literweise Wodka, Bourbon und Scotch, Grand Marnier, Drambuie und sonstige esoterischen und teuren Liköre. Er verfrachtete alles im Wagen und ging wieder hinein, um Perrier-Wasser zu besorgen. Er zahlte mit Kreditkarte – und wieder warf ihm der Verkäufer einen wissenden Blick zu.
    »Ich bin dabei, eine irre Party abzuziehen«, sagte er zu Kipling. Der Hund trommelte mit dem Schwanz auf den Sitz. Er mochte es, wenn ihn Harvey mitnahm, auch wenn dies nicht so oft geschah, wie es ihm lieb gewesen wäre. Das Tier beobachtete, wie sein Herrchen von Geschäft zu Geschäft ging. In den Drugstore wegen Schlaftabletten und Vitaminpillen, Jod, Salben, Wundpuder, er erwischte auch noch das letzte Paket Verbandzeug, dann in den Lebensmittelladen um Hundefutter, zurück in den Drugstore wegen Seife, Shampoon, Zahncreme, neue Zahnbürsten, Hautcreme, Lotion, Sonnenöl …
    »Wo wollen wir aufhören ?« fragte Harvey. Der Hund leckte ihm das Gesicht. »Irgendwo müssen wir einfach aufhören. Gott, ich habe früher nie viel von den Segnungen der Zivilisation gehalten, aber es gibt eine Menge Dinge, die ich nicht missen möchte, stelle ich plötzlich fest.«
    Harvey schleppte seine Einkäufe heim, dann ging er wieder den Berg hinunter, um den Caravan aus der Werkstatt zu holen, wo er wie gewöhnlich überholt wurde. Wäre Harvey nicht ein sehr alter und geschätzter Kunde gewesen, hätte er den Ölwechsel, das Abschmieren und eine Generalüberholung niemals durchgedrückt, die Werkstatt war für eine Woche ausgebucht, und da standen Dutzende von Wagen herum, die so schnell wie möglich abgefertigt werden sollten.
    Doch er bekam seinen Caravan und füllte beide Tanks mit Sprit. Sicherheitshalber füllte er auch noch die Reservekanister, aber dazu mußte er drei Tankstellen abklappern. In Los Angeles gab es so etwas wie eine inoffizielle Rationierung.
    Nach dem Mittagessen hatte er stramm zu tun. Achtundzwanzig Pfund Fleisch mußten in hauchdünne Streifen geschnitten werden. Die neuen Messer waren gut, aber gegen Abend hatte er einen Krampf in den Armen, und er war noch lange nicht fertig. »Ich brauche das Bratrohr für die nächsten drei Tage«, sagte er zu Loretta. »Also wird der Komet uns treffen«, sagte Loretta bestimmt.
    »Ich wußte es.«
    »Nein. Die Chancen stehen hundert, ja tausend zu eins dagegen.«
    »Wozu soll dann dies alles gut sein?« fragte sie. Es war eine gute Frage. »Meine Küche ist bereits voll von dünn geschnittenem rohen Fleisch.«
    »Nur für alle Fälle«, sagte Harvey. »Das hält sich. Andy kann es bei seinen Ausflügen brauchen, wenn wir es nicht brauchen sollten.« Und damit nahm er seine Arbeit wieder auf.
    Die einfachste Methode, gedörrtes Rindfleisch zu bereiten, war nicht die, der sich die Indianer bedienten.

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