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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Sie machten ein kleines Feuer oder nutzten die Kraft der Sommersonne, und ihre Qualitätskontrolle war dürftig. Es war weitaus besser, ein modernes Backrohr auf 100 bis 120 Grad einzustellen und die dünnen Streifen 24 Stunden lang drinzulassen. Das Fleisch durfte nicht etwa braten, nur trocknen. Ein Stück gutes, gedörrtes Rindfleisch mußte knochentrocken sein und so hart, daß man es als Waffe gebrauchen konnte. Außerdem war es praktisch unbegrenzt haltbar. Nun ist aber gedörrtes Rindfleisch eine viel zu einseitige Kost, um allein davon leben zu können. Die Zeit läßt sich zwar durch die Zugabe von Vitaminen erheblich strecken, dennoch ist und bleibt es eine eintönige Sache. War dem wirklich so? Denn sollte der Hammer wirklich fallen, so würde es nicht diese Eintönigkeit sein, die einen umbringt …
    Was Ballaststoffe und Kohlehydrate anging, so hatte Harvey für Getreide gesorgt. Wie es schien, hatte in Beverly Hills kein Mensch an so was gedacht, dennoch wurde dieser Artikel in mehreren Geschäften geführt. Harvey hatte auch einen Sack Maismehl aufgetrieben, und dabei festgestellt, daß Weizen- oder Roggenmehl nicht zu haben war.
    Das Rinderfett briet er aus, vermischte es mit etwas Zucker, das er im Haus fand, mit Salz, Pfeffer, Worchestersauce und einer Spur Mehl. Das ausgelassene Fett fing er auf, um den Speck darin aufzubewahren. Denn der Speck, den man in Fett einlegt, hält sich unter Luftabschluß recht lange, bevor er ranzig wird.
    So, das war’s also, was das Essen betraf. Und nun zum Wasser. Er ging zum Swimmingpool hinaus. Bereits am Abend vorher hatte er damit begonnen, das Becken zu entleeren. Jetzt war es fast leer, und er begann es wieder aufzufüllen. Diesmal sollte aber kein Chlor hineinkommen. Als das Becken vollgelaufen war, deckte er es zu, damit keine Blätter und kein Staub hineinfielen.
    Das wird für eine Weile reichen, dachte er. Außerdem wäre da noch das Wasser im Boiler. Und … er stöberte in der Garage herum, bis er eine Anzahl alter Pflastikflaschen gefunden hatte.
    In einigen waren Bleichmittel gewesen, und sie rochen auch noch danach. In Ordnung. Er füllte sie, ohne sie auszuspülen. Die anderen wusch er sorgfältig aus. Nun hatte er wenigstens etwas Wasser vorrätig, wenn das Becken irgendwie auslaufen sollte.
    Essen und trinken. Was war jetzt an der Reihe? Schlafen. Das war nicht weiter schwer. Harvey Randall pflegte nie etwas wegzuwerfen, und er besaß außer seinem regulären Marschgepäck noch einen arktischen Schlafsack der US Army, einen weiteren für den Sommer, Einlagen, Andys altes Zeug, und da war auch noch dieser Schlafsack, den er seinerzeit gekauft hatte, als Loretta zum ersten und zum letzten Mal einen Ausflug mitmachte.
    Er schleppte sie alle heraus und hängte sie an die Wäscheleine.
    Das war die einfachste und wirksamste Art, die Sonnenergie zu nutzen, die der Mensch kannte: Häng deine Sachen zum Trocknen auf, bevor du einen elektrischen oder einen Gastrockner benutzt. Natürlich gab es nur wenige »Konservative«, die so was taten. Die anderen waren zu sehr damit beschäftigt, Konservatives zu predigen. Ich aber bin unfair, und warum wohl?
    Weil mich das Hammerfieber gepackt hat, und weil meine Frau es weiß. Loretta meint, ich bin verrückt – und natürlich habe ich sie kopfscheu gemacht. Sie meint sicher, ich glaube, daß uns der Komet trifft.
    Und je mehr er sich auf den Hammerfall vorbereitete, um so mehr begann er daran zu glauben. Ich jage mich ja selbst ins Bockshorn, dachte er. Ich muß mir das für mein Buch merken. Hammerfieber. »He, Süße …«
    »Ja, Liebling?«
    »Guck nicht so verdattert. Ich bin am Recherchieren.«
    »Über was denn?« Sie brachte ihm ein Bier.
    »Über das Hammerfieber. Ich will ein Buch darüber schreiben, sobald der Komet vorbeigerauscht ist. Habe bereits eine Menge Stoff beieinander. Es könnte sogar ein Bestseller werden.«
    »Oh, das wäre schön, wenn du ein Buch schreiben würdest. Die Leute pflegen zu einem Autor aufzublicken.«
    Was sie gelegentlich tun, dachte Harvey. Gelegentlich. Okay.
    Nun können wir essen, trinken und schlafen. Es bleibt noch der Kampf oder die Flucht.
    Ein Kampf. Das war weniger gut. Er hatte nicht viel Erfahrung im Umgang mit Waffen, weder mit der Flinte noch mit der Pistole. Es gab keine Waffe, die vertrauenerweckend genug gewesen wäre. Außerdem konnte man nie wissen, wie gut die Waffe war, die der andere bei sich hatte, oder wie gut er damit umgehen konnte, und Harvey

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