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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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nicht wissen.  
    Nichtsdestotrotz wäre sie lieber nicht hier, aber Chas hatte ihr wenig Wahlmöglichkeiten gelassen. Entweder sie kam mit ihm nach London, oder sie musste unter den Schutz von Giordan.  
    Und das würde nicht passieren. Schon bei der Vorstellung, in derselben Stadt zu sein, geschweige denn im selben Zimmer wie Giordan, wurde ihr übel. Zu wissen, dass sich Chas mit ihm in dem Gasthof in Reither’s Closewell getroffen hatte, wo sie und Chas abgestiegen waren, hatte sie verstört – um das Mindeste zu sagen. Sie war oben im Zimmer geblieben, außer Sichtweite.  
    Obwohl, wie sie Giordan kannte, hatte er sie dort sicher gerochen.
    An Chas.  
    „Sie müssen Narcise Moldavi sein. Die Vampirin.“
    Das sagte Angelica, die sie genau beobachtet hatte. Maia fauchte etwas zu ihrer Schwester, und beide schauten auf Narcise. Keine der beiden sah erfreut aus, aber wohingegen Angelica verärgert aussah, schien Maia lediglich überrascht.  
    Ihrerseits verärgert, ihre Maske so durchschaut zu wissen, blickte Narcise nun offen zu der kleinen Göre, die mit solchem Ekel in der Stimme gesprochen hatte und ließ für einen kurzen Augenblick ihre Augen tiefrot aufglühen. Du machst dir keinen Begriff davon, du kleines sterbliches Mädchen, mit wem du es hier zu tun hast. „Das bin ich.“ Sie zog sich den Hut vom Kopf und warf ihn auf Dimitris Schreibtisch. Ihr Kopf und ihr Gesicht fühlten sich sofort kühler an, als ihr Haar sich in einem tiefen Knoten in ihren Nacken legte.
    „Sind Sie gekommen, damit wir Sie in unserer Familie willkommen heißen?“, erwiderte Angelica ebenso kühl.  
    Narcise beachtete die kleine Bewegung von Chas nicht, als ob er sich gleich einmischen wolle. Ich komme hier alleine klar , bedeutete sie ihm wütend mit einem raschen Blick.  
    „Eigentlich setze ich durch mein Herkommen nur mein eigenes Leben aufs Spiel, und alles nur wegen Ihnen.“
    Narcise machte einen entschiedenen Schritt weg vom Kamin und dann durch das Zimmer, um sich auch ein Glas von Corvindales Whisky einzuschenken. „Ihr Bruder hat erfahren, dass Voss Sie entführt hat, und bestand darauf, nach London zu kommen, egal was das nun für meine Sicherheit bedeutete.“
    „Du weißt sehr wohl, dass du ihn nicht nach London begleiten musstest“, ertönte eine kräftige Stimme von der Tür her. „Schieb deine eigene Feigheit jetzt nicht dem Mädchen in die Schuhe, Narcise.“
    Das Glas fiel fast aus ihrer Hand, aber sie hielt es fest. So gerade noch. Und sie drehte sich um. Zum ersten Mal nach über zehn Jahren sah sie Cale wieder.  
    Als ihre Blicke sich kreuzten, fühlte sie den Zwillingshass darin: ihren Hass für ihn, und die gleiche Empfindung brannte dort auch in seinen Augen. Er forderte sie heraus, indem er auf ihre unvorsichtige Entscheidung anspielte, Chas nach London zu begleiten, anstatt mit Giordan in Reither’s Closewell zu bleiben.
    Narcise würdigte ihn keiner Antwort, abgesehen davon, dass sie neben einer verächtlichen Grimasse ihre Zähne kurz aufblitzen ließ. Sie nippte an ihrem Whisky – und versuchte, ihn nicht gierig hinunterzustürzen, was sie eigentlich gebraucht hätte – und wanderte durch das Zimmer, um neben Chas zum Stehen zu kommen.  
    Aber Giordan beachtete sie gar nicht mehr. Er hatte sich umgedreht und wandte ihr größtenteils den Rücken zu, als Dimitri ihn widerwillig den Woodmore Mädchen vorstellte. Narcise nippte noch einmal an ihrem Glas und konzentrierte sich jetzt auf die Hitze, die sich durch ihren Bauch und ihren gesamten Körper fraß, und nicht auf seinen Hinterkopf oder darauf, wie der kaffeefarbene Mantel an seinen breiten Schultern wie angegossen saß. Giordan bezahlte seinen Schneider wohl recht gut.  
    Er sah genauso aus wie das letzte Mal, als sie sich begegnet waren, obwohl sein Gesicht seinerzeit bitter und hart gewesen war, von den Nächten der Ausschweifungen und der Sinnesfreuden. Heute Abend waren seinen schönen Gesichtszüge entspannt und seine Augen höflich, bis auf das kurze Aufflackern, das sie zu Anfang in ihnen gesehen hatte. Giordan trug das Haar entgegen der Mode kurz, in dichten, sattbraunen Locken, die seine Stirn und Schläfen freigaben. Sie erblickte kurz seine Hand, ohne Handschuhe, die sich an seinem Oberschenkel zur Faust geballt hatte und bemerkte, dass ihm das hier also nicht ganz so gleichgültig war, wie er sich gab.  
    Aber sie wusste nicht, ob es nun Wut oder Hass war, der seine Finger verkrümmte.  
    Und es war ihr

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