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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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von Alter und Weisheit, bedeckt von Staub, von abgegriffenem Leder und Stoffen ... und dennoch etwas Frisches, stieg ihm genüsslich in die Nase. Die Tür schloss sich hinter Dimitri, und er fand sich inmitten von hohen, engen Regalen wieder, voll von Büchern. Zwischen den Buchregalen fand sich auch gelegentlich die eine oder andere Wand von Schränken mit breiten, flachen Schubladen, genau wie im British Museum.  
    Das sanfte Licht der Lampen kam aus günstig platzierten Stellen an den Wänden, aber Dimitri brauchte diese Beleuchtung gar nicht. Er war im Dämmerlicht zu Hause und fühlte auch, wie sich ein wohlig vertrauter Frieden wie eine warme Decke über ihn breitete, wie immer an diesem Ort. Schon beim Betreten ließ seine Anspannung nach. Selbst der andauernde, grauenvolle Schmerz von seinem Luziferzeichen schien hier milder zu sein.  
    „Ah, du bist zurückgekehrt.“
    Er sah auf, um dort die Besitzerin des Ladens zu erblicken, wie sie zwischen zwei Bücherstapeln hervorkam. Eine Frau unbestimmten Alters, die wie eine Eule hinter viereckigen Brillengläsern in die Welt schaute, als wäre sie soeben aufgewacht – oder, was wahrscheinlicher war, als wäre sie von ihrer Lektüre aufgeschreckt worden. Aber ihre graublauen Augen leuchteten jetzt, und sie schien erfreut, ihn zu sehen. Sie trug einen langen Bliaut, und wie die spitz zulaufenden weiten Ärmel, reichte auch dieser bis zum Boden. Um die Hüften hatte sie eine Lederkordel lose geschlungen, an der ein Schlüsselbund hing, mit den Schlüsseln zu den vielen Truhen, Schachteln und Schubladen.
    Zwischen ihren langen, eleganten Fingern der einen Hand hielt sie ein offenes Buch, in dem sie anscheinend gelesen hatte, bevor er sie unterbrochen hatte. Ihr langes, helles Haar war in zwei Flechten geteilt, die ihr hinten über die Schultern fielen. Zwei etwa fingerbreite Zöpfe schlangen sich ausgehend von ihren Schläfen um ihren Kopf bis nach hinten. Die Tatsache, dass sie dem Earl keine Referenz erwies und ihn auch nicht korrekt mit seinem Titel anredete, bemerkte er kaum.  
    „Immer noch keine anderen Kunden, wie ich sehe“, bemerkte er und streckte die Hand nachlässig nach einem staubigen Band aus. „Ich finde es erstaunlich, dass es immer noch existiert, dieses kleine Geschäft von dir, gut versteckt, in einem der Hinterhöfe von Haymarket.“
    Sie erwiderte lächelnd, „dann ist es einem glücklichen Stern geschuldet, dass ich einen Earl zu meiner Kundschaft zähle, der meinen Laden am Leben erhält.“
    „Vor ein paar Wochen habe ich einem Bekannten von mir deine Adresse gegeben“, sagte Dimitri und blickte auf die hervorragende französische Übersetzung der Ilias herab, „aber er schien dich nicht finden zu können. Ich sagte ihm, du wärst neben der alten Gerberei, aber er hat den Laden nicht gesehen.“
    Sie schien nicht besonders bekümmert über den Verlust eines Kunden. „Vielleicht war es an dem Tag, als der Laden geschlossen war. Hast du noch etwas nachgedacht über die Idee, in das Museum einzubrechen und die Rosetta Stele zu untersuchen?“
    Dimitri konnte sich nicht daran erinnern, diese Wunschvorstellung laut ausgesprochen zu haben, geschweige denn zu dieser Frau, aber an diesem Ort fand er sich außerstande, sein gewohntes ruppiges Wesen an den Tag zu legen. Daher antwortete er, „ich bin sicher, dass ich eine private Besichtigung des Steins arrangieren könnte, wenn ich glauben würde, das hilft mir bei meiner Suche. Schließlich bin ich ja Corvindale.“
    „Das ist, da bin ich sicher, gewisslich richtig. Suchst du heute etwas Bestimmtes?“, fragte sie. „Ich habe einige neue Schriftrollen erhalten – vielleicht möchtest du einen Blick darauf werfen.“ Sie winkte zum hinteren Teil des schmuddeligen, kleinen Ladens.
    „Nichts im Besonderen. Aber es geschieht selten, dass ich hier fortgehe, ohne etwas für meine Bibliothek gefunden zu haben.“ Dimitri hatte ihr nie von seiner Suche erzählt. Wie könnte man einer geistesabwesenden Frau, deren Alter ihm ein Rätsel blieb, von seinem Wunsch erzählen, einen mit dem Teufel geschlossenen Pakt zu brechen?
    Sie würde ihn für verrückt halten und ihren Laden auch für ihn schließen.
    Die Besitzerin nickte nur und blickte dann wieder etwas zerstreut auf das Buch in ihrer Hand. „Wenn ich etwas tun kann, um behilflich zu sein...“ Und sie wanderte davon.  
    Dimitri hätte normalerweise das Gleiche getan, aber heute zwickte ihn etwas unruhig. Unbequeme Dinge. Er wollte mit

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