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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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ihr kam der Gedanke, er wartete vielleicht darauf, dass die Kutsche wieder angegriffen wurde.  
    Aber dann dachte sie sich, wie unwahrscheinlich das wäre, sie waren ja bereits überfallen worden. Und so war er vielleicht einfach von der Welt da draußen fasziniert, die in der Morgendämmerung gerade zum Leben erwachte. Und zum Licht. Eine Welt, die er niemals hell und warm erleben durfte.  
    Wie schrecklich, niemals in der Sonne zu sitzen oder durch Blumenfelder spazieren gehen zu können, wenn alles in voller Pracht erblühte, Nicht dass sie sich den strengen Earl dabei vorstellen konnte, wie er durch Blumengärten ging, seine kraftvollen Finger über Rosenblüten gleiten ließ...
    Er drehte den Kopf, und das Licht einer Straßenlaterne spielt ihm um Mund und Kinn.
    Maia betrachtete ihn, ihr Blick hing plötzlich an der unteren Hälfte seines Gesichts fest. An seinem Mund. Ihr blieb die Luft weg.
    Ein Mund, den sie nur zu gut wiedererkannte. Schrecklich. Unmöglich. Einen Mund, den sie schon kommentiert hatte, den sie in Augenschein genommen hatte, und bei dem sie sich gedacht hatte, sie tue all das, weil die obere Hälfte seines Gesichts maskiert war. Es durchfuhr sie eiskalt, und dann glühend heiß. Nein. Das war einfach nicht möglich.
    Sie hatte den gleichen Fehler schon zuvor gemacht. Beinahe.
    Aber das Bild war ihr gespenstisch vertraut: seine Augen im Schatten, sein Mund und sein Kinn im Licht.
    Maia musste aufgekeucht oder ihre Überraschung irgendwie anders kundgetan haben, denn er drehte sich zu ihr und sah sie direkt an. Ihre Blicke trafen sich, kreuzten sich dort in der Kutsche, hielten sich fest, und sie konnte es nicht länger leugnen.
    „Ist etwas nicht in Ordnung, Miss Woodmore?“, fragte er kühl.
    Er war es. Ganz ohne Zweifel.
    Ich hoffe, Sie sind nicht gerade dabei, sich ihres Mageninhaltes zu entledigen, und das auf meine Weste, Ihre Majestät , hatte der Karobube in jener Nacht gesagt.
    Und heute Nacht hatte Lord Corvindale gesagt, ich hoffe inständig, dass Sie sich nicht gerade die Nase an meinem Hemd schneuzen, Miss Woodmore .
    Der Earl von Corvindale hatte sie geküsst? Hatte mit ihr den Walzer getanzt? Hatte mit ihr getändelt?  
    Maia wurde schwindlig. Und übel.
    Und warm. Auf einmal. Sehr, sehr warm. Sie musste schlucken, ihre trockenen Lippen befeuchten. Jener Kuss war ... nun, sie versuchte verzweifelt, nicht daran zu denken. Wegen Alexander.  
    Denn, wenn sie einen Mann heiraten würde, sollte sie nicht an die Küsse eines anderen denken – ganz besonders nicht die von einem übellaunigen, vampirischen Earl. Streng genommen sollte sie von einem anderen Mann nicht einmal Küsse bekommen .
    Etwas Schreckliches wühlte sie auf. Schuldgefühle und Scham, aber auch... Die Erinnerung lockte sie, der Drang danach ... war stärker.
    Sie hob ihre Augen und sah Corvindale direkt an. Er musste gewusst haben, das sie das war, selbst wenn er es zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste – denn nach dem Zwischenspiel, als er sie gepackt und auf den Balkon geworfen hatte, hatte er sie ja am Kostüm erkannt.  
    Als jemand, der sich nie vor der Verantwortung drückte noch das Offensichtliche leugnete, sagte Maia dann, „Wussten Sie, dass ich das war, Mylord Karobube?“
    Seine Augen wurden weit und dann ausdruckslos. Es folgte eine kurze Pause, dann, „ich wollte Sie davon abhalten, Ihren Ruf zu gefährden, indem Sie zweimal mit einem Mann tanzen, der nicht Ihr Verlobter ist. Ich bin schließlich Ihr Vormund.“ Seine Worte waren ausdruckslos dahingesprochen, aber sie fühlte, wie er sich dahinter zu verschanzen suchte. Sie sah ihn genauer an.
    Grundgütiger. Maia begriff auf einmal, dass sie einen Vampir geküsst hatte.
    Ihr Mund stand vor Schock schon wieder leicht offen, aber gleichzeitig stieg eine Wolke von Hitze in ihr hoch, machte sich in ihrer Magengrube breit und erschwerte ihr das Atmen ganz beträchtlich.  
    Er wandte das Gesicht ab, abrupt und plötzlich, und sie erinnerte sich, wie er genau dasselbe getan hatte, als er ihren maskierten Kuss beendete.  
    Oh ja. Jedes Detail dieses Zwischenspiels hatte sich ihr ins Gedächtnis gebrannt.  
    Corvindales Finger waren nun fest zusammengerollt, und seine Handgelenke lagen nicht mehr entspannt auf dem Sitz. Er hatte sie näher an sich herangezogen, als bereite er sich auf seine Verteidigung vor.
    Ihr wurde das Geräusch von rauhem Atmen bewusst und bemerkte, wie seine Lippen nur noch einen dünnen Strich bildeten. Und tief drinnen,

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