Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
Etwas.
Seine Haut war so heiß, sein Haar streichelte ihr das Kinn, seine Hände packten ihre Schultern, als ginge es um sein Leben. Sie fühlte etwas Spitzes an ihrer Haut, und dann brauste eine erlösende Welle durch sie, Maia verlor die Kontrolle über ihre Gedanken, als sie erbebte und tief drinnen explodierte, und dann glitt sie in die warme Lust des Danach .
Er hob das Gesicht an, und ihre Blicke trafen sich, für Maia blieb ihre ganze Welt stehen. Es war zu dunkel, um seinen Gesichtsausdruck zu erkennen, aber die Hitze darin, und dieser dunkle Drang, trockneten ihr den Mund aus. Die Spitzen seiner Zähne waren gerade noch zu sehen, dort unter seiner Oberlippe, veränderten die Form seines Mundes, machten ihn voll und weich, und sie wollte ihn küssen. Wieder.
Als die Lust allmählich abebbte und die Wirklichkeit zu ihr zurück fand, bemerkte sie, dass er sich nicht bewegt hatte. Dass seine Hände sie in einem todesähnlichem Griff umklammerten, und dann wandte er sich ab, schloss die Augen. Sein Atem klang rauh und tief, als ob er gerannt wäre oder gekämpft hätte.
Maia hob die Hände, um sein Gesicht zu berühren, tat etwas, woran sie zuvor noch nie gedacht hatte. Den Earl von Corvindale zu berühren? Immer noch schroff und dunkel und hart wie ein Stein, aber seine Haut war warm und sein Bartwuchs wie Sand unter ihren Fingern. Er zuckte zusammen, als sie ihn berührte, ihre Finger ganz sachte an seinen Wangenknochen.
Seine Augen öffneten sich, und jetzt brannten sie feurig rot, plötzlich nicht länger versteckt, und die Reißzähne schienen ihr noch länger. Maia schluckte, als Furcht sie wie eine Nadel kurz piekte, aber sie nahm ihre Hand nicht gleich von ihm. Sie ließ sie in sein Haar gleiten und strich es ihm hinter ein Ohr. Weich, warm, dicht.
Er schaute herab, seine Nasenflügel weiteten sich, sein Atem veränderte sich, und sie fühlte, wie seine Muskeln sich plötzlich verkrampften. Sie begriff, dass er gerade ihre nackte Brust sah, und war sich plötzlich ihrer halbbekleideten Lage bewusst. Da schaute auch sie dort hinab, wo sein Blick war.
Dort war ein dunkler Streifen, eine schmale Linie quer über den kleinen Hügel aus Fleisch. Als wäre sie gekratzt worden. Blut.
Maias Blick schoss zu ihm hoch, und in seinem Gesicht konnte sie den Kampf sehen. Seine Augen, leer und auf einen Punkt in der Ferne gerichtet, sein Mund schmal und zusammengepresst, seine Kiefer so angespannt, dass seine Wangen hohl wurden.
Blut.
Sie wagte kaum zu atmen, wartete. Würde er sie beißen?
Würde es genau wie in ihren Träumen sein ... oder würde es schrecklich sein, wie Angelica es beschrieb?
Warum hatte sie keine Angst?
Sein Gesicht war eine Maske der Finsternis, pure Anspannung und Kontrolle. Und auf einmal schob er sie – oder vielleicht auch sich selbst – weg, und als Nächstes wusste Maia nur, dass sein schweres Gewicht und seine Hitze fort waren, und dass sie dalag, in einer Kutsche, eine Brust entblößt und ihr Körper immer noch zitternd vor ... was auch immer da geschehen war.
Und Maia fiel zugleich auf: Das Poltern der Kutschenräder unter ihnen war verstummt.
Der kleine Raum war ruhig und still, bis auf entfernte Geräusche von Stimmen, die riefen, und dem leisen Rasseln seines Atems.
Maia fuhr auf, schob ihren Busen wieder an die rechte Stelle und zerrte ihr Mieder zurecht, wobei sie sich ständig fragte, was all das bedeutete, und warum er sich von ihr gelöst hatte und sie anschaute als ... würde er sie hassen .
„Was ist mit Ihnen, Mylord?“, fragte sie und verbarg ihre zitternden Finger in ihrem Kleid. „Ist etwas nicht in Ordnung?“
Oh, Gott, nichts ist in Ordnung.
„Mylord?“ Er lachte kurz und bitter auf. „Stets die tadellose junge Dame. Oder sagen wir, so gut wie stets.“ Wie er es sagte, klang in ihren Ohren wie eine Beleidigung.
Sie sah ihn scharf an. „Gewiss wollen Sie mir nicht die Schuld geben für das hier “, sagte sie und machte eine Handbewegung, die den Innenraum der Kutsche und alles darin Vorgefallene umfasste.
Anstatt ihr zu antworten, schaute er sie nur an. Beobachtete sie. Seine Augen glühten immer noch schwach, aber die Spitzen seiner Zähne waren nicht mehr zu sehen. Sein Mund schein voller als sonst, satt und weich.
„Verdammt“, murmelte er, wobei er sie immer noch anschaute. „Miss Woodmore.“
Sie blickte wieder hoch, zu seinem Blick, und fühlte wieder diesen Sog, die Verbindung zwischen ihnen beiden, seine Augen
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