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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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genau auf den Wortlaut und versuchte herauszulesen, ob die Worte noch einen anderen Sinn oder andere Gefühle enthielten. Die Wortwahl war korrekt und höflich, und genau das hätte sie auch von ihm erwartet. Alexander war einfach der perfekte Gentleman. Er tat stets das, was sich gehörte – sicherzugehen, dass sie angekleidet und zu Hause wäre, und auch bereit, ihn zu sehen. Selbst nach seiner achtzehnmonatigen Abwesenheit war er nach wie vor vollendet rücksichtsvoll. Anstatt zur frühest möglichen Gelegenheit an ihre Seite zu eilen und sie beim Frühstück zu stören, kündigte er seinen Besuch an. Ein richtiger Gentleman.  
    Ihre Hände waren feucht und ihr Magen irgendwie nervös.
    Sie würde jetzt nicht daran denken, was sie gestern Nacht getan hatte, als Alexander gerade zu Hause eintraf. Sie würde niemals wieder daran denken, jetzt wo ihr Verlobter wieder zurückgekehrt war.  
    „Soll ich auf Ihre Antwort warten, Miss Woodmore?“  
    „Oh“, sagte sie da. „Selbstverständlich. Ich bin sogleich zurück.“ Sie erhob sich von ihrem Stuhl und eilte aus dem Frühstückszimmer und hoch in ihr eigenes Gemach, wo sie ihr Briefpapier und ihre persönlichen Schreibutensilien aufbewahrte.  
    Nur konnte sie dort keinen guten Federkiel finden, und sie begab sich daher auf die Suche danach in Angelicas Zimmer. In Angelicas Sekretär stieß sie bei ihrer Suche auf einen versiegelten Brief, den man hinter eine Schachtel von Notizkarten gesteckt hatte. Offensichtlich hatte Angelica den Brief aufbewahren, aber nicht öffnen wollen.  
    Enthielt er etwa schlechte Nachrichten? Etwas, was sie nicht wissen wollte?
    Einen kurzen Moment lang zögerte Maia, während sie die maskuline Schrift außen auf dem Brief betrachtete. Da stand nur Angelica . Die kleinen Härchen auf ihren Armen richteten sich auf. Der Brief war wichtig.  
    Sie musste ihn lesen, redete sie sich ein. Angelica war verschwunden. Es bestand die Möglichkeit, dass sie nicht zurückkam ... für eine gewisse Zeit; denn Maia verbot sich jeden Gedanken darüber, was im schlimmsten Fall passieren könnte, und Corvindales Gelassenheit im Hinblick auf die Situation machte auch sie zuversichtlich. Angelica würde bald in Sicherheit sein.
    Sie strich mit ihren Fingern über den Brief und wünschte sich, sie hätte außer ihrer Intuition noch etwas, um zu verstehen.
    Und dann hielt sie den Brief kurz entschlossen an die Flamme einer Kerze, die eigentlich dazu gedacht war, den Siegellack zu schmelzen. Mit ruhiger Hand hielt sie den Brief gerade so nah an die Flamme, damit er weich wurde, und sie dann das Siegel einfach lösen könnte – ohne es zu beschädigen. Ein Weilchen später wurde ihre Geduld belohnt, und sie konnte das Siegel anheben und den Inhalt lesen.
    Dewhurst. Hatte sie es doch gewusst. Maia starrte auf die Zeilen. Eine ganze Reihe von Gefühlen überkam sie da, es reichte von Verärgerung über Schock zu Verwirrung.  
    Wo sollte man nur ansetzen, um das hier zu begreifen?
    Angelica. Ich bin sehr dankbar für die Informationen, die Sie mir haben zukommen lassen, und aus diesem Grunde beabsichtige ich, meinen Teil unserer Abmachung einzuhalten und London zu verlassen. Ich sage Ihnen also Lebewohl und gebe Ihnen noch eine Warnung auf den Weg mit: Tragen Sie die Rubine nicht in Gegenwart von Corvindale oder am besten gar nicht, solange Sie seinem Schutz anbefohlen sind. Ich hatte die Anhänger als einen Scherz gedacht, den nur er verstehen würde, aber im Rückblick habe ich es mir anders überlegt. Sie zu tragen, würde Ihnen nur Schmerz verursachen und, ob Sie mir dies nun glauben können oder nicht, das ist das Letzte, was ich Ihnen jemals wünschen würde. Ihr ergebener Diener. Voss.
    Corvindale.
    Schon beim Gedanken ihn wiederzusehen – nach allem was gestern vorgefallen war – wurden ihr die Knie weich und ihr Magen verdrehte sich. Nein. Sie schaffte das jetzt nicht. Ihre Wangen glühten.  
    Aber den Brief sollte er besser sehen. Zumindest sollte er die Worte zu den Ohrgehängen lesen – es musste sich um die Ohrgehänge handeln, die so urplötzlich in Angelicas Schlafzimmer aufgetaucht waren. Sie hatte Maia diese absurde Geschichte erzählt, die Ohrringe wären Teil von Oma Öhrchens Sammlung gewesen, aber Maia war nicht dumm.  
    Sie hatte der Geschichte ebenso wenig Glauben geschenkt wie damals, als Angelica behauptet hatte, Maias gehäkelte, rosa Handschuhe nicht zu einem Picknick getragen zu haben. Die Blaubeersaftflecken darauf

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