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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Damenschneiderin abzuholen, und Tren war sonst stets pünktlich gewesen.
    „Ich wär nich so spät dran, aber seine Lordschaft... Nun, ich habe da gewartet auf ihn und wer nie kam, war er.“
    „Nun, ich bin sicher er findet selbst den Weg nach Blackmont Hall zurück“, erwiderte Maia, als sie auf ihrem Sitz Platz nahm. Schließlich war er ja, wie er sie nur zu gern erinnerte, der Earl von Corvindale. „Oder vielleicht sollten wir noch ein letztes Mal kurz dort anhalten, wo Sie ihn treffen sollten, für den Fall, dass er aufgehalten wurde?“
    „Oh, Milady, wenn die Verzögerung keine Umstände macht, mach ich das.“  
    „Aber natürlich“, sprach sie zu ihm und dachte vor allem an die bittere Schelte, die der arme Tren über sich ergehen lassen müsste, wenn er nicht dort war, wo der Earl ihn wünschte. Selbst wenn der Earl zu spät kam, schuld wäre immer der Diener.  
    Maia runzelte die Stirn, als Tren die Tür schloss und schob den unangenehmen Gedanken dann aber von sich. Ungeachtet seiner mangelnden Geduld mit ihr, hatte Maia den Earl noch nie grundlos unhöflich gegenüber seinen Untergebenen erlebt. Unnachgiebig und befehlshaberisch, gewiss, aber niemals unverzeihlich grob.
    Und dann machte sie in Gedanken den nächsten logischen Schritt: Wenn sie tatsächlich den Earl dann wiederfinden sollten, wäre sie gezwungen, erneut mit ihm in der Kutsche alleine zu sein. Tante Iliana und Angelica waren schon früher nach Hause gegangen, denn Letztere hatte einen Termin mit einem Blumenhändler, und Maias Anprobe hatte viel zu lange gedauert, denn eine der Säume musste nochmals genäht werden.
    Maia kam das Herz ins Flattern, als sie sich den Earl ihr gegenüber auf dem Sitz vorstellte, wie er den Raum um sie beide ausfüllte und schrumpfen ließ.  
    Vielleicht hätte sie sich doch zuerst von Tren nach Blackmont Hall fahren lassen sollen.  
    Nein, Maia war kein Feigling. Sie würde ihm entgegentreten, wenn es sein musste. Nichtsdestotrotz war ihr Hals völlig ausgetrocknet, und in ihrem Bauch ging es recht unruhig zu, als Tren sie an Piccadilly vorbei und die Bond Street entlangfuhr. Die Schreie der Blumenhändler und der Blechschlosser kämpften gegen das ständige Klappern und Rollen der Kutschen auf den Pflastersteinen an. Hunde bellten, Kinder riefen laut, Boten rannten flink die Straßen hinunter, fädelten sich an Einkäufern und Geschäftsinhabern vorbei. Nichts an London schien je leise oder langsam, dachte sie bei sich, als sie versuchte, ihre Gedanken in andere Bahnen zu lenken, weg von einer Heimfahrt in der Kutsche mit dem Earl. Selbst die Schaufenster und Häuserfronten schienen laut und aufdringlich, dicht gedrängt wie sie da standen, gegeneinander, aufeinander gebaut, wie schiefe Zähne aus Ziegelsteinen.  
    Endlich hielt die Kutsche an. Maia wartete, als Tren vom Kutschbock stieg und in das kleine Gasthaus mit dem Namen Zur Guten Einkehr ging. Als sie da saß, bemerkte sie ein Schild. G. Reginald, Antiquarische Bücher und Kuriositäten .  
    Es war nur einen Häuserblock von dem Gasthaus entfernt, und sie fragte sich ... war Corvindale etwa dort hineingegangen? Es schien ihr, die Art von Laden zu sein, der ihn interessierte.  
    Die kleinen Nadelstiche ihres Instinkts wanderten ihr über die Unterarme, und als Tren wenig später zurückkehrte, öffnete sie die Kutschentür und erzählte ihm von ihrer Idee.
    „Ja, Milady, das is auch, wo ich ihn erst hingefahren habe“, antwortete er ihr. „Aber er hat mir befohlen dort, in der Guten Einkehr, auf ihn zu warten, und dort is er nich. Niemand hat ihn gesehen.“
    Maia raffte ihr Kleid zusammen. „Vielleicht ist er in dem Laden und hat die Zeit vergessen. Wenn Sie wollen, werfe ich kurz einen Blick hinein.“
    Das Gesicht des armen Kutschers war jetzt so erleichtert, dass Maia lächeln musste. Sie konnte verstehen, wie schwer es ihm fallen musste, schlicht gekleidet wie er war, in einen solchen Laden einzutreten, und an einem ungewohnten Ort. Abgesehen davon, gab es in Mr. Reginalds Laden ja vielleicht etwas Interessantes zu sehen.
    Drinnen fand sie den Laden seltsam still und verlassen. Es war ganz und gar nicht ungewöhnlich, einen Laden zu betreten und warten zu müssen, bis der Inhaber von hinten zu einem kam, aber dieser Laden war so still, Maia sofort spürte sofort, dass hier etwas nicht in Ordnung war.  
    „Hallo? Mr. Reginald“, rief sie laut und beugte sich über den Tresen, um zu sehen, ob sie so in das Hinterzimmer blicken

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