Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
zugegebenermaßen ... recht ansehnlichen Leib. Es ist kein Wunder, dass Meg dich verlassen hat, nachdem sie das bekommen hatte, was sie wollte. Aber ich wäre bei dir geblieben. Alles, was du hättest tun müssen, wäre mich unsterblich zu machen, und ich hätte dich auf immer geliebt.“
Dimitri unterdrückte seine Überraschung und den Schmerz, als er sie so von Meg plaudern hörte. Es lag über hundertdreißig Jahre zurück, und schon die Erinnerung an seine kindische Liebe von damals versetzte ihm einen Schlag in die Magengrube. Weil er so dumm gewesen war, nicht so sehr, weil er so verliebt gewesen war.
„Cezar hat es von Meg, und dann hat er mir die ganze Geschichte erzählt. Wie du sie aus dem Feuer gezogen hast, und als ihr da beide im Sterben lagt, wie du um Hilfe gebetet hast. Du wollest alles tun, damit ihr beide am Leben bleibt. So eine romantische Geschichte, Dimitri, Liebster.“
Er widerstand dem Drang, die Augen vor dem Bild zu verschließen.
Aber die Erinnerung war immer noch bei ihm, wenn auch vage und verschwommen. Das, wovon er glaubte, es wäre das Einzige, was er sich auf Erden wünschte, war in jener Nacht in Erfüllung gegangen, in jenen schmerzerfüllten, wilden Träumen, halb wach, halb schlafend, durch das Erscheinen von Luzifer. Erst später war ihm aufgegangen, dass das Wunder nie ein Wunder gewesen war.
„Hast du in Wien versucht, mich aus dem Feuer zu ziehen, Dimitri?“, fragte sie zuckersüß. „Oder hast du mich dafür nicht genug geliebt?“
Er weigerte sich, ihr darauf zu antworten, und ließ sie lediglich ein Flackern in seinen Augen sehen. Als ob er je beiseite stehen und zusehen würde, wie jemand elendiglich starb. Insbesondere weil für Drakule Feuer lediglich etwas ungemütlich war, aber ihnen nichts anhaben konnte.
„Du hättest es sogar getan ... und hättest mich danach wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen, nicht wahr?“ Sie ging jetzt vor ihm auf und ab. „Denkst du, ich hätte es nicht bemerkt? Warum glaubst du, bin ich in jener Nacht mit Cezar mitgegangen? Ich wusste, entweder du würdest merken, wie sehr du mich liebst – pah! Oder ich würde einen neuen Beschützer finden. Und wir wissen beide, wie das geendet ist.“
Und wieder schwieg er nur.
„Also. Du hast Meg das Leben gerettet, ihr geholfen, eine Drakule zu werden ... und dann hat sie dich sitzen gelassen. Sobald sie sich im Klaren über die Kräfte war, die sie durch die Unsterblichkeit und das Bündnis mit Luzifer hatte, hat sie dich verlassen .“
Dimitri verwandte all seine Kraft darauf, gleichgültig mit den Schultern zu zucken. „Und da fragst du dich noch warum ... ich den gleichen Fehler nicht ... ein zweites Mal gemacht habe.“
„Dein armes, gebrochenes Herz. Hat sie dich jetzt für jede andere Frau verdorben? Es scheint mir so.“ Sie strich sich mit den Händen über das üppige Mieder, als wolle sie ihn daran erinnern, was sie ihm bieten konnte. Er verzog das Gesicht.
„Meg ist tot, Dimitri. Wusstest du das schon?“ Lerina beugte sich wieder zu ihm und brachte damit die funkelnden, todbringenden Rubine näher, zusammen mit dem Geruch von Bitterkeit. „Cezar selbst hat sie getötet.“
Erleichterung schwappte über ihn, unter der ein überraschender Mangel an Mitgefühl fast verschwand, und wurde gefolgt von einem Anflug von Trauer. Er hatte sie geliebt, so dachte er, auf eine jugendliche, unbeholfene Art, selbst wenn sie ihn nie geliebt hatte. Oder zumindest nicht genug. Und jetzt schmorte sie bei Luzifer in der Hölle. Auf immer.
Und auch das verdankte sie teilweise ihm. Er schloss die Augen.
„Armer kleiner Liebling“, sagte Lerina, und ihre Stimme rief ihn wieder in die Gegenwart zurück.
Ihre Augen flackerten, blickten jetzt auf die Wunde an seiner Wange. Aber bevor er sich dagegen wappnen konnte, beugte sie sich vor, mit all diesen Rubinen, und packte ihn an der Schulter, drückte ihre Lippen an die offene Wunde. Die Halsketten schlugen gegen ihn, und Dimitri zuckte zusammen, als sie gegen seine Brust und seinen Hals schlugen, sich durch sein Hemd brannten, wie ein Dutzend glühendheißer Schürhaken. Er musste wider Willen und trotz der heißen, feuchten Lippen an seiner Wange laut aufstöhnen.
Sie saugte und leckte ihm das Blut von der Haut, ihre Zunge kreiste verführerisch über sein Fleisch dahin, als er wieder darum rang, seinen Atem ruhig zu halten. Dann ließ Lerina ihre Lippen auf seine gleiten, bedeckte seinen Mund mit ihrem, atmete
Weitere Kostenlose Bücher